Liebe meines Lebens
haben!"
Mit diesem Ausbruch hatte Luc nicht gerechnet und war deshalb einen Moment lang wie gelähmt. Das machte sich Star zu Nutze, befreite sich aus seiner Umarmung und floh ins Schlafzimmer, wo sie sich verzweifelt aufs Bett warf.
Luc blickte ihr hinterher und lachte bitter. Er war so stolz auf sich gewesen, wie spielend ihm seine Argumente über die Lippen gekommen waren, selbst im Traum hätte er nicht damit gerechnet, dass die Dinge eine solche Wendung nehmen könnten. Statt die Wogen zu glätten, hatte er eine entscheidende Krise heraufbeschworen.
Und das alles in der Absicht, dass Star sich ein zweites Mal in ihn verlieben sollte! Aber wusste er überhaupt, wie er ihre Zuneigung gewinnen konnte? Nein, und entsprechend war das Ergebnis: niederschmetternd. Stars Blick war leer gewesen, und sie hatte gezittert. Es hatte ganz so ausgesehen, als ob sie ihn jetzt endgültig aufgegeben hätte.
Was sollte er nur tun? Er wusste es nicht, er war unfähig, einen Gedanken zu Ende zu bringen. Er hatte plötzlich Angst. Instinktiv öffnete er die Tür der Hausbar, machte sie dann jedoch schnell wieder zu. Alkohol hatte ihm auch das letzte Mal nicht geholfen, die Probleme zu lösen.
Star lag auf ihrem Bett und hörte dem Rauschen des Meers zu. Sie empfand nichts außer einer tiefen Leere, und ihre Augen waren trocken, denn selbst zum Weinen hatte ihr die Energie gefehlt.
So also fühlte sich das Ende einer Liebe an!
Luc hatte vor achtzehn Monaten ihre Zärtlichkeiten nur erwidert, weil er ein schlechtes Gewissen gehabt hatte. Sie hatte ihn umworben, und er hatte sich mitreißen lassen. Für ihre Aufdringlichkeit würde sie jetzt bitter büßen, denn nicht nur sie, sondern auch zwei unschuldige Kinder mussten unter den Folgen ihres unverantwortlichen Handelns leiden.
Sie wandte den Kopf, als Luc die Schlafzimmertür öffnete. Sein Hemd schimmerte weiß im Mondlicht, sein Gesicht jedoch lag im Schatten.
"Du hast Recht gehabt", gestand er. "Ich war eifersüchtig auf Rory. Du hast dich über seinen Besuch gefreut, und du hast ihn angefasst. Das hat gereicht, um mir den Verstand zu rauben am liebsten wäre ich auf Rory losgegangen, hätte ihn beim Kragen gepackt und eigenhändig in den Schlossgraben geworfen."
„Oh." Mit einem solchen Geständnis hatte Star nun wirklich nicht gerechnet.
"Mir war wirklich nicht bewusst, dass ich eifersüchtig war." Mit beiden Händen fuhr er sich durchs Haar. "Ich bildete mir ein, du hättest dich ihm an den Hals geworfen, und das machte mich wütend. Jetzt weiß ich, dass du dich völlig normal verhalten hast - ich habe schon rotgesehen, nur weil Rory dich besucht hat."
Unnötig heftig zog er die Tür hinter sich zu und lehnte sich gegen den Rahmen.
"Ich bin sehr besitzergreifend, was dich angeht. Ich weiß, das ist nicht gut, aber ich kann es nicht ändern. "
Luc klang zerknirscht! Star beugte sich vor und knipste die Nachttischlampe an, um sein Gesicht erkennen zu können. Er sah so niedergeschlagen aus, dass er ihr Leid tat.
"Und zu welchen Erkenntnissen bist du sonst noch gekommen?" fragte sie vorsichtig.
"Dass ich alles so ausgelegt habe, wie es am besten zu meiner Theorie passte", gab er zu. "Ich habe dich nicht aus Schuldbewusstsein geheiratet, ich habe dich geheiratet, weil ich wusste, dass ich dir auf Dauer ohnehin nicht widerstehen konnte."
"Das verstehe ich nicht! Du hast die Ehe doch gar nicht vollziehen wollen! Erst nach sechs Wochen, als ich..."
Mit einer ungeduldigen Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. "Ich habe mir etwas vorgemacht, indem ich immer nur von einer Scheinehe gesprochen habe! Ich brauchte das als Argument, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich redete mir ein, solange die Ehe nicht vollzogen wäre, wäre sie keine bindende Verpflichtung."
"Du hast dir also gesagt: ,Wenn ich mit ihr schlafe, werde ich sie nie wieder los.' Deshalb hast du mich in ein kleines Zimmer am Ende des Korridors verbannt. Vielen Dank für diese Klarstellung!"
„Es war besser so für uns beide. Hast du vergessen, dass mein Vater im Sterben lag? Ich weiß, dass ich in deinen Augen ein eiskalter und berechnender Mensch bin, aber es gibt für mich auch noch andere Dinge im Leben als die Befriedigung meiner körperlichen Bedürfnisse."
Beschämt senkte Star den Kopf. Wie hatte sie diesen wichtigen Gesichtspunkt bisher nur übersehen können? Vielleicht weil Roland Sarrazin Zeit seines Lebens ein Fremder für sie geblieben war, ein Mensch, der ihr feindlich
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