Liebe meines Lebens
daher erst nachdem der Jet in der Luft war, dass Luc sich ihr gegenüber äußerst distanziert verhielt. Ihr schlechtes Gewissen regte sich.
"Wo fliegen wir überhaupt hin?" wollte sie wissen.
"Nach Korsika."
"Oh, da bin ich noch nie gewesen! Das besagt natürlich nicht viel, denn ich bin ja überhaupt noch nicht weit herumgekommen."
Ohne darauf einzugehen, stand Luc auf. "Ich habe noch zu arbeiten", erklärte er und ging in die Kabine, in der sich sein Büro befand.
Star fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen und überlegte einen Moment. Dann ging sie ihm hinterher, denn sie wollte unbedingt wieder zu jener unbeschwerten Stimmung zurückfinden, die am Morgen zwischen ihnen geherrscht hatte. Sie setzte sich auf die Lehne seines Sessels.
"Ich gebe zu, dass ich nach Rorys Besuch etwas in mich gekehrt war", begann sie. Luc blickte wie gebannt auf den Monitor seines Laptops. Lediglich daran, dass er die Lippen zusammenpresste, erkannte sie, dass er ihr zugehört hatte.
"Ich mache mir Sorgen um Mum", erklärte sie ihm.
Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Luc gequält die Augen. Star war nicht nur eine schlechte, sie war eine hoffnungslos schlechte Lügnerin! Kaum war Rory erschienen, hatte sie gestrahlt vor Glück. Kaum war er wieder in seinem albernen Auto verschwunden, war sie in tiefe Grübeleien versunken. Reine Freundschaft? Das konnte sie ihm nicht erzählen. Regelrecht angeschmachtet hatte sie diesen blonden Schönling in seinen viel zu engen Jeans!
„Juno hat Rory von der Schweiz aus angerufen", fuhr Star fort, als Luc immer noch nicht reagierte. "Er hat mir die Nummer gegeben. Ich habe angerufen, und eine Pension hat sich gemeldet. Juno ist nicht mehr da - sie ist ohne Angabe einer Adresse weitergereist. Ich weiß, du magst sie nicht, aber ich liebe meine Mutter und mache mir Sorgen."
"Das ist ja auch natürlich" war alles, was er darauf zu sagen wusste.
„Du fühlst dich von mir belästigt, und ich soll dich in Ruhe lassen, stimmt's?"
fragte sie nach einer längeren Pause.
"Erraten!" Er legte den Kopf zurück und musterte sie aus halb geschlossenen Augen. "Was erwartest du eigentlich nach der Show, die du heute Nachmittag mit Rory abgezogen hast?"
"Show?" Sie verstand überhaupt nicht, worauf er hinauswollte.
"Lass uns dies Thema bitte nicht weiter vertiefen!“
Sie sah, wie er die Lippen zusammenpresste, und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. "Du bist eifersüchtig", stellte sie überrascht fest.
Luc klappte seinen Laptop unnötig heftig zu und sprang auf. "Eifersüchtig? Bin ich denn ein verliebter Teenager? Nein, mein Anstandsgefühl ist verletzt, weil du als meine Frau derart vertraulich mit einem anderen Mann umgehst. Das ist keine Eifersucht!"
Jetzt wurde Star ärgerlich, und auch sie stand auf, straffte sich und sah ihn herausfordernd an. "Nenn es, wie du willst. Aber wenn du etwas an mir auszusetzen hast, dann sag es bitte offen, und spiel nicht den Beleidigten! Und wenn du etwas Anstößiges in meiner Freundschaft mit Rory entdeckt hast, dann hat dir deine Fantasie einen Streich gespie lt."
„Du hast deutlich signalisiert, wie intim du mit ihm bist."
"Ich bin nie intim mit ihm gewesen, jedenfalls nicht in dem Sinn, wie du es mir unterstellst. Wenn es nicht Eifersucht ist, was ist es dann, das dich unter einer derartig abwegigen Wahnvorstellung leiden lässt?“
Gebannt sah Luc sie an. "Du hast wirklich nie mit ihm geschlafen?" fragte er ungläubig.
"Lass uns dies Thema bitte nicht weiter vertiefen!" zitierte sie ihn und machte auf dem Absatz kehrt.
Er hielt sie an der Schulter fest. "Star ... "
Sie schüttelte seine Hand ab. "Nein! Dein Verhalten ist eine echte Zumutung!
Warum kannst du nicht zugeben, dass du Gefühlsregungen hast wie jeder andere Mensch auch? Lieber stellst du mich als Flittchen hin! Das ist es, was ich dir nicht verzeihen kann."
Da er nicht antwortete, ließ sie ihn einfach stehen und ging zurück zu den Zwillingen, die immer noch friedlich in ihren Sitzen schliefen.
9. KAPITEL
Die letzte Strecke der Reise legten sie mit dem Hubschrauber zurück.
„Das dort unten ist die Villa!" rief Luc ihr laut zu, um den Fluglärm zu übertönen.
Star blickte auf eine traumhaft schöne Bucht, die von einem ausgedehnten Pinienwald umgeben war. Ein einzelnes, terracottafarbenes Haus lag direkt an einem weißen Sandstrand.
Andere Gebäude waren nicht zu entdecken, eine sich in Serpentinen windende Straße war das einzige Zeichen von
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