Liebe mich! Liebe mich!
ohne verheiratet zu sein. Aber Eunice und Alma May waren aus einer anderen Zeit – und aus einer anderen Welt. Schließlich hatten sie ihr ganzes Leben in Forever verbracht.
Sie würden wütend sein, traurig und enttäuscht, doch er wollte sie um nichts in der Welt verletzen, genauso wenig wie Robin. Und er würde auch nicht zulassen, dass Robin etwas tat, was sie später bitter bereute.
Nicht, wenn er es verhindern konnte.
Er blickte den Gang hinunter. Robin und Annie standen in der Vorhalle und richteten Annies Kleid. Jake seufzte leise. Seine letzte Aufgabe war gewesen, die Brautmutter zu ihrem geschmückten Sitz zu führen. Jetzt wurde es Zeit, dass er seinen Platz neben Derek einnahm.
Entschlossen ging er schnell den Gang hinunter.
Robin sah ihn erstaunt an. “Jake?” Sie richtete sich auf. “Musst du nicht vorn bei Derek sein?”
Der Organist intonierte eine andere Melodie und Jake sah rasch auf seine Uhr. Ihm blieben noch zwei Minuten. “Ich muss mit dir reden.” Er nahm Robin beim Ellbogen und wollte sie zur Seite ziehen.
“Jetzt?” Robin machte sich mit einer schnellen Bewegung los.
“Jetzt?”, wiederholte Annie.
“Entschuldige, Annie. Bitte glaub mir, ich würde es nicht tun, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.”
Robin starrte ihn erschrocken an. “Was ist los, Jake?”
“Ich habe eben deine Großmutter beobachtet.”
“Und? Was ist mit ihr? Geht es ihr nicht gut?” Robin reckte den Hals, um einen Blick auf Alma May zu werfen.
“Nein, nein, es geht ihr gut.” Das war die richtige Strategie. Er musste sie in Angst versetzen und ihr dann noch einmal einen Heiratsantrag machen. Vielleicht würde sie aus Sorge um ihre Großmutter annehmen. “Ist dir nicht aufgefallen, wie glücklich sie über Annies Hochzeit ist?”
“Hm, ja.” Robin sah Jake misstrauisch an. Was war denn bloß mit ihm los? Was sollte das alles?
“Hast du jemals daran gedacht, wie glücklich sie über deine Hochzeit wäre?”
Empört riss sie die Augen auf. Zornesröte stieg ihr in die Wangen. “Jake! Wie kannst du es wagen …”
“Robin …”
“Vielleicht ist deiner Meinung nach ja jeder Trick erlaubt …”
“Robin …”
“… aber dies ist Annies Tag. Hier geht es nur um sie und Derek. Geh sofort auf deinen Platz!”
“Entschuldige, Annie.” Jake legte ihr kurz die Hand auf den Arm. Er hatte nur noch eine Minute. Aber Robin musste ihn einfach verstehen. “Hast du dir auch gut überlegt, was du deiner Familie damit antust?”
“Ja, ja und noch einmal ja!”, stieß Robin wütend hervor.
“Den Eindruck habe ich aber nicht.”
“Das ist mir vollkommen egal.”
Jake holte tief Luft. “Robin”, begann er ruhig, “wenn du nun nächsten Sommer mit meinem Baby hier auftauchst …”
Annie drehte sich ruckartig um und starrte die beiden an.
“Ich will, dass das Baby meinen Namen trägt – und du auch.”
“Das Baby? Was für ein Baby?”, brachte Annie mühsam heraus.
“Kommt gar nicht in Frage!”, zischte Robin.
“Bitte!” Jakes Stimme wurde drängender. “Tu es für deine Mutter, für deine Großmutter. Heirate mich jetzt, und wir regeln alles Weitere später.”
“Jake, ich werde nicht bleiben.” Das hörte sich endgültig an. Panik stieg in ihm auf. Es funktionierte nicht. Offenbar konnte er sie nicht überzeugen. Er würde sie verlieren, verdammt noch mal! “Ich weiß, dass du dein Flugticket bereits in der Tasche hast. Trotzdem, heirate mich und bleib die nächste Nacht noch hier. Wenn du dann … falls du dann im nächsten Sommer mit meinem Baby hier auftauchst, werden deine Mutter und deine Großmutter nicht enttäuscht von dir sein, und auch nicht von mir. Tu es für sie, Robin.”
Annie sah fassungslos zwischen ihnen hin und her.
“Entschuldige, Annie”, wandte Jake sich wieder an sie, “würde es dir etwas ausmachen? Würde es Derek etwas ausmachen?”
“Du meinst, eine Doppelhochzeit?”
“Ja.”
“Aber, nein.” Annie schüttelte den Kopf und legte ihrer Freundin die Hand auf die Schulter. “Los, Robin, tu’s doch!”
Robin starrte vor sich hin, als nähme sie gar nicht wahr, was um sie herum passierte.
“Alle unsere Verwandten und Freunde haben sich hier in der Kirche versammelt. Der Pfarrer ist da.” Jake sah Robin beschwörend an. “Alles ist geschmückt, und du hast sogar einen Brautstrauß.” Er wies auf die gelben Rosen, die sie in der Hand hielt. “Ich liebe dich, Robin. Aber ich schwöre, ich lasse dich gehen, wenn du nicht
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