Liebe mich! Liebe mich!
gut?”
“Ja, wunderbar.” Sie nahm schnell einen Schluck Wasser.
“Wirklich?”
“Ja.” Zumindest war sie nicht mehr neidisch auf Annie. Sie freute sich für sie.
Jake nahm unter der Tischdecke Robins Hand, die in ihrem Schoß lag. Zärtlich strich er ihr über die Handfläche. “Bereust du es?”
Bei seiner Berührung musste sie gleich wieder an ihre gemeinsame Nacht denken. Na ja, es war nur eine halbe Nacht gewesen, genauer gesagt zwei Stunden.
Er hatte ihr sehr gefehlt in den letzten Tagen, seine Nähe, seine Zärtlichkeit, seine Leidenschaft. Es war ja auch nichts dagegen einzuwenden, dass sie miteinander geschlafen hatten. Warum machte ihr das mit einem Mal so viel aus? Warum beteuerte sie sich gegenüber das so nachdrücklich?
“Was soll ich bereuen?”, flüsterte sie und zog schweren Herzens ihre Hand zurück.
“Ein Kind von mir bekommen zu wollen.”
“Nein. Oh, nein!” Sie blickte kurz um sich, aber die anderen achteten nicht auf sie.
“Warum schlafen wir dann nicht noch mal miteinander?”
“Pst, Jake, nicht hier.”
“Die ganze Woche habe ich dich nicht zu Gesicht bekommen. Das erste Mal konnte es dir doch gar nicht schnell genug gehen. Was ist denn passiert?”
Gute Frage. Sie wusste genau, dass ihre Chancen, schwanger zu werden, sehr viel besser waren, wenn Jake und sie sich in dem entsprechenden Zeitraum mehrmals hintereinander liebten. Warum war sie ihm dann aus dem Weg gegangen?
Jakes Ankündigung, sie heiraten zu wollen, konnte nicht der Grund sein. Denn dass sie ihn niemals heiraten würde und wieder nach Forever zog, war für sie von vornherein klar gewesen. Eher würde sie auf den Mond fliegen. Aber warum war sie dann mit ihm nicht noch einmal ins Bett gegangen?
Vielleicht weil er gesagt hatte, dass er sie liebe?
“Robin?”
Der Mann, der neben ihr saß, liebte sie. Plötzlich breitete sich ein Glücksgefühl in ihr aus. Was gab ihm die Sicherheit, zu sagen, dass er sie liebe?
Liebte er sie wirklich?
“Robin, bist du verärgert?”
“Nein, nur sentimental.” Sie trank einen weiteren Schluck Wasser. Sie wünschte, sie hätte einen guten Wein in ihrem Glas, aber Alkohol hatte sie sich in ihrer fruchtbaren Phase untersagt. “Hochzeiten rühren mich immer sehr an.”
Er nickte und senkte die Stimme zu einem rauen Flüstern. “Möchtest du heiraten?”
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, aber sie warf Jake einen düsteren Blick zu. “Das ist unfair.”
“In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt”, sagte er lächelnd.
“Und was ist das hier? Liebe oder Krieg?”, stieß sie leise hervor.
“Das hängt von dir ab. Möchtest du mich lieben oder gegen mich kämpfen?”
“Weder noch.” Robin umfasste das Wasserglas etwas fester.
“Du willst nur ein Kind von mir?”
“Ja.”
“Wie sehen die Chancen aus?”, fragte er.
“Was für Chancen?”
“Dass du schwanger bist. Wir haben doch nur ein Mal miteinander geschlafen.”
“Müssen wir ausgerechnet jetzt darüber sprechen?” Sie sah sich nervös um.
“Von mir aus auch später. Bei mir?”
Bei ihm? Nur sie zwei? Und sie würden über Liebe und Ehe sprechen? Um Himmels willen! “Nein.”
“Dann jetzt”, sagte er nachdrücklich.
“Trefferquote: fünfundachtzig Prozent.”
“Sei nicht zynisch.” Jake hob sein Weinglas und nahm einen großen Schluck.
“Es stimmt aber.”
“So genau kannst du das doch gar nicht wissen.”
“Ich habe mich genau informiert. Außerdem habe ich meine Temperatur gemessen.”
Er blickte sie verwirrt an.
“Die Körpertemperatur einer Frau steigt leicht an nach dem Eisprung.”
“Tatsächlich?”
“Tatsächlich.”
“Und deine war …?”
“Hochgegangen.” Sie nickte.
“Oh.” Er schwieg.
11. KAPITEL
Während die anderen noch beim Kaffee zusammensaßen, stand Robin am Fenster und betrachtete die Gewitterwolken, die über den Bergen hingen. Fünfundachtzig Prozent. Rein statistisch betrachtet konnte es sehr gut sein, dass sie schwanger geworden war in der Nacht mit Jake. Sie legte die Hand auf ihren Bauch. Aber sie fühlte sich gar nicht schwanger.
Andererseits wusste sie gar nicht, wie sich das anfühlen würde.
“Robin?” Derek trat neben sie.
“Oh, Derek!” Schnell ließ sie die Hand sinken. “Das war ein tolles Essen.”
“Schön, dass es dir geschmeckt hat. Geht es dir gut?”
“Ja, wunderbar. Wahrscheinlich werde ich mir morgen die Augen ausweinen.” Sie lachte leise.
Derek lächelte und blickte dann zu den dunklen
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