Liebe mich so wie damals
nicht sehr lange darauf zu warten, bis sie die Herausforderung annahm. Als sie mit der Zunge in seinen Mund drang, hörte sie sein tiefes Stöhnen, und Zach drückte sie noch ungestümer an sich.
Eine Art Stolz erwachte in ihr. Es war wie ein Hochgefühl, dass sie es vermochte, einen solchen Aufruhr in ihm auszulösen. Hätte sie sich in diesem Augenblick sehen können, hätte die eigene Kühnheit sie erschrocken. So aber stieg ihr Verlangen unaufhörlich.
Plötzlich hielt sie doch inne. Es war, als hätte sie unversehens in diesem Rausch einen lichten Moment erlebt. Das CandleLight-Dinner, der romantische Film, seine beharrliche Weigerung, nach Hause zu fahren, all das konnte nur eines bedeuten: Er hatte sich auf einen neue Taktik festgelegt, um Arielle dazu zu bewegen, in seine Heiratspläne einzuwilligen. So dumm war sie auch nicht, dass sie das nicht durchschaute. Aber sie durfte sich nicht wieder von ihm einfangen lassen.
Energisch machte sie sich von ihm frei und trat einen Schritt zurück. „Gute Nacht“, wiederholte sie.
Zach merkte, dass er nichts mehr ausrichten konnte, und fügte sich. Er führte Arielle bis vor ihre Schlafzimmertür und gab ihr eine letzten, zärtlichen Kuss. „Gute Nacht, mein Liebling“, murmelte er. „Wenn du mich noch brauchst, weißt du ja, wo du mich findest.“ Abrupt drehte er sich um und ging den Flur zurück ins Wohnzimmer.
Arielle schaute ihm hinterher. Dann ging sie in ihr Zimmer und schloss seufzend die Tür hinter sich. Wie sollte sie diese Nacht Schlaf finden, wenn sie wusste, dass er nur ein paar Meter von ihr entfernt auf der Couch lag. In seinen Boxershorts. Oder vielleicht nicht einmal in seinen Boxershorts.
„Guter Gott“, sagte sie halblaut. Sie durfte nicht daran denken.
Zach lag auf der Couch im Wohnzimmer und starrte an die Zimmerdecke. Es war schon eine Weile her, dass er gehört hatte, wie Arielles Schlafzimmertür zugeklappt war. Sein Lager war für ihn fast einen halben Meter zu kurz, hart und auch sonst verdammt unbequem. Die Situation entbehrte keiner Komik. Zachary Forsythe, Herr über ein paar Tausend Hotelbetten in Häusern, die mit allen möglichen Sternen ausgezeichnet waren, selbst Eigentümer eines Herrenhauses mit acht Schlafzimmern, jedes einzelne ausgestattet mit einem Bett, in dem bequem vier Leute Platz finden konnten, lag auf einer Couch, auf der er sich nicht ausstrecken konnte, mit dem Kopf auf einem winzigen Zierkissen, das man aus unerfindlichen Gründen anscheinend mit Zement gefüllt hatte, und unter einer Wolldecke, die in seinem Fall diesen Namen zu Unrecht trug, denn sie bedeckte so gut wie nichts.
Er hätte ganz sicher lieber mit Arielle in einem Bett geschlafen und wusste, dass die Rückenschmerzen, die sich jetzt schon ankündigten, ihn morgen um den Verstand bringen würden. Trotzdem war Zach mit dem Abend ansonsten zufrieden. Er hatte endlich Gelegenheit gehabt, Arielle die Vorkommnisse in Aspen zu erklären. Er war klug genug gewesen, sie nicht weiter zu drängen, damit sie ihn heiratete. Und er hatte ihr zwar wortlos, aber unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er sie noch genauso begehrte wie damals.
Es bedurfte eigentlich nur noch eines letzten Anstoßes, damit sie in die Heirat einwilligte. Er musste es ihr damit schmackhaft machen, dass diese Lösung das Beste und im Interesse der Zwillinge war. Am Sonnabend erwartete er Arielles Brüder und seine Schwägerin. Dann sollte einer Hochzeit am Wochenende nichts mehr im Wege stehen. Zeit für größere Vorbereitungen hatten sie nicht. Aber gegen eine kleine, intime Feier im engsten Kreise der Familie war Zachs Meinung nach auch nichts einzuwenden. Sollte Arielle später den Wunsch haben, konnte er ihr immer noch eine Traumhochzeit ausrichten.
Als er mit seinen Gedanken so weit gekommen war, fielen Zach trotz der unbequemen Schlafposition die Augen zu. Lang währte sein Schlaf jedoch nicht. Abrupt setzte er sich auf. Ein spitzer Schrei hatte ihn geweckt.
Mit einem Satz war er auf den Beinen und tappte, so schnell es im Dunkeln möglich war, durchs Wohnzimmer, wobei er sich die Zehen an einem Sessel stieß. Heftig fluchte er. Für die Worte, die er gebrauchte, hätte Mattie ihm in früheren Jahren bestimmt den Mund mit Seife ausgewaschen. Zach presste die Lippen aufeinander, ignorierte den stechenden Schmerz und eilte den Flur hinunter zu Arielles Schlafzimmer.
Er riss die Tür auf und fand Arielle jammernd unter ihrer Bettdecke vor. Mit drei Schritten war
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