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Liebe mich so wie damals

Liebe mich so wie damals

Titel: Liebe mich so wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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entgegnete sie spitz.
    „Ansichtssache. Ich würde kein Kind haben, ohne verheiratet zu sein.“
    „Ich denke, das steht im Augenblick nicht zu Debatte, Mr. Forsythe.“
    „Zach. Du kannst ruhig Zach zu mir sagen.“
    „Aber …“ Weiter kam sie nicht. Denn er trat auf sie zu und sah ihr in die Augen, sodass es ihr die Sprache verschlug.
    „Derek ist der Sohn meiner Schwester. Mir ist schon wichtig, dass du nicht denkst, ich wäre verheiratet und würde trotzdem mit dir …“
    Sie hob die Hand. „Bitte, das ist jetzt irrelevant.“ Sie brauchte Kraft, um sich zu konzentrieren. Hastig griff Arielle nach dem Blatt Papier, das auf ihrem Schreibtisch lag, und überflog die Zeilen. „Dereks Betreuerin weist darauf hin, dass er bereits zum dritten Mal so aggressiv geworden ist. Davor hat er ein Kind ziemlich heftig geschlagen, das ist zweimal vorgekommen. Es gibt ein paar Regeln in unserer Einrichtung, an die wir uns im Interesse aller halten müssen.“
    „Das verstehe ich vollkommen. Trotzdem: Der Kleine ist gerade mal viereinhalb Jahre alt und muss schon einiges durchmachen. Ich weiß nicht, ob die Erzieherin dir von dem schweren Unfall erzählt hat, den meine Schwester hatte. Ich will dich nicht mit Einzelheiten langweilen, aber es war eine schwierige Zeit für ihn. Inzwischen ist das Schlimmste überstanden, und allmählich kehren alle zur Normalität zurück. Daher denke ich, dass Derek auch wieder zu sich findet, denn er ist im Grunde ein lieber, verträglicher Junge.“
    Arielle merkte deutlich, dass Zach seinen ganzen Charme aufbot, um dem Jungen zu helfen. Es war eine heikle Situation für sie. Einerseits mussten den Kindern Grenzen aufgezeigt werden, gerade wenn es um Ansätze zur Gewalt ging. Andererseits konnte Arielle auch nicht leugnen, dass Zachs Erklärung einleuchtend klang.
    Arielle war hin und her gerissen. Auf gar keinen Fall durfte das Kind ausbaden müssen, was sein missratener Onkel angerichtet hatte.
    Zach trat an den Schreibtisch, stützte sich auf die Tischplatte und lehnte sich zu Arielle herüber. „Na, komm, gib dir einen Ruck. Jeder verdient eine zweite Chance. Wir reden auch noch einmal mit Derek und machen ihm klar, dass es so nicht geht.“
    Er sagte das in seinem breiten texanischen Akzent, den Arielle so gern hörte. Sie verfluchte sich dafür, dass ihr das überhaupt auffiel, aber sie konnte nicht anders. „Na schön“, meinte sie schließlich, während sie sich noch bemühte, keine Schwäche zu zeigen, obwohl seine Nähe sie zunehmend nervöser machte.
    Arielle fragte sich, ob es richtig war nachzugeben. Außerdem wollte sie, dass Zach endlich das Büro verließ. Nicht nur, weil sie Angst hatte, ein weiteres Mal seinem Charme zu erliegen. Sie fürchtete auch, dass er, wenn er noch länger blieb, unweigerlich herausfand, warum sie die letzten Monate so verzweifelt versucht hatte, ihn zu erreichen. „Es ist das letzte Mal“, fügte sie hinzu. „Das nächste Mal müsst ihr eine andere Vorschule für ihn suchen.“
    „Geht in Ordnung.“ Zach richtete sich wieder auf. „Dann will ich dich auch nicht länger von der Arbeit abhalten.“ Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um, bevor er Arielles Büro verließ, und lächelte ihr auf seine unwiderstehliche Art zu. „Hat mich übrigens sehr gefreut, dich wiederzusehen, Arielle.“
    Dann war er draußen und schloss die Tür, bevor Arielle sich überlegen konnte, ob sie ihm den Briefbeschwerer hinterherwerfen sollte. Sie glaubte kein bisschen von dem Süßholz, das er raspelte.
    Erschöpft ließ sie sich auf ihren Schreibtischsessel zurücksinken. Nach und nach konnte sie wieder klar denken. Was sollte sie jetzt tun? Monatelang hatte sie diesen Mann vergeblich versucht zu erreichen. Jetzt wusste sie auch, warum: Den Mann, den sie suchte, gab es gar nicht. Dafür servierte sich Zach ihr nun auf dem Silbertablett, als Angehöriger eines ihrer Vorschulkinder – und als schwerreicher Herrscher über ein Hotelimperium.
    Arielle strich sich mit beiden Händen übers Gesicht. Wie hatte nur alles derart aus den Fugen geraten können? Voller Vorfreude war sie nach Dallas gezogen und hatte dieses exklusive und teure Institut für Vorschulkinder übernommen. Sie hatte sich davon einen Neubeginn versprochen. Mit dem beruhigenden Sicherheitsgefühl war es jetzt jedoch vorbei, weil sie wusste, dass sie und Tom alias Zach in derselben Stadt lebten! Arielle musste täglich damit rechnen, ihm über den Weg zu laufen, besonders da der

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