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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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würde.«
    »Dann läuft er vielleicht davon, weil er keine unbequemen Fragen im Zusammenhang mit dem Mord an Beatrice beantworten will«, sagte Gareth.
    Er schloß energisch die Tür und ließ Clare allein zurück.
    Das Pferd war bereits in den Hof geführt worden. Der heulende Wind und das Krachen der Blitze machten den Wallach nervös. Er bäumte sich auf und tänzelte auf den Steinen, bis Gareth sich in den Sattel schwang. Als er dann die festen Hände seines Herrn an den Zügeln spürte, beruhigte er sich.
    »Öffnet das Tor«, befahl Gareth.
    »Ja, Mylord.“ Ranulf rannte hinüber zum Pförtnerhaus.
    Ulrich blickte zu Gareth auf. »Seid Ihr sicher, daß ich nicht mitkommen soll?«
    »Ich werde mich selbst um den Barden kümmern. Wie lange ist es her, daß er die Burg verlassen hat?«
    »Nicht mehr als eine halbe Stunde. Ich habe angeordnet, daß sein Schlafzimmer alle dreißig Minuten überprüft wird. Als die Wache feststellte, daß es leer war, hat sie mir umgehend Bericht erstattet, und ich bin sofort zu Euch gekommen.«
    »Ich nehme an, er ist nicht durch das Tor gegangen. Sonst hätten ihn ja die Wachen sehen müssen.«
    »Ja. Es wird interessant sein zu erfahren, wie er über den Hof gekommen ist, ohne entdeckt zu werden.«
    »Darum werden wir uns kümmern, wenn ich ihn mir geschnappt habe.« Gareth gab dem Wallach die Sporen und das riesige Tier stürzte auf das geöffnete Tor zu.
    Die Insel war in das graue Licht eines stürmischen Tagesanbruches gehüllt, als Gareth die Straße zum Dorf hinabgaloppierte. Er wollte zum Hafen. Die einzige Möglichkeit, Desire zu verlassen, war, ein Boot zu nehmen. Und sämtliche Boote waren am Kai des Dorfes vertäut.
    Der Wallach donnerte den Weg hinab, vorbei an Feldern und vereinzelten Hütten. Die zahllosen Blumenreihen neigten sich im Wind.
    Das Pförtnerhäuschen des Klosters war immer noch verschlossen. Die Straße und der Marktplatz waren wie ausgestorben.
    Als Gareth den Hafen erreichte, entdeckte er sofort die verlorene Gestalt am Kai. Dallans Umhang flatterte heftig um seinen schmalen Körper, als er mit den Tauen eines kleinen Bootes kämpfte, das wild auf dem sturmgepeitschten Wasser hüpfte. Ein großer Lederbeutel lag auf der Steinmauer des Kais.
    »Bleibt stehen, Barde.- Gareth erhob die Stimme über den Wind. »Als Euer Lehnsherr befehle ich Euch stehenzubleiben.«
    Dallan wirbelte herum. Sein Gesicht verriet blankes Entsetzen. »Nein, laßt mich gehen, Mylord, ich bitte Euch. Ich muß gehen. Er wird sie umbringen, wenn ich ihm das Buch nicht bringe.«
    Gareth schwang sich aus dem Sattel des Wallachs, band die Zügel an einen Pfahl und ging hinüber zum Kai. »Tut, was ich Euch sage, Dallan of Desire, sonst erfahrt Ihr auf der Stelle, wie ich mit Dieben und Mördern verfahre.«
    »Nein.« Dallan riß entsetzt die Augen auf. Er schnappte sich den Lederbeutel und sprang in das kleine, wippende Boot.
    Da er nicht genau in der Mitte landete, kippte es gefährlich zur Seite.
    Dallan schrie und ließ den Lederbeutel fallen. In dem Versuch, die Balance zu halten, ruderte er wild mit den Armen.
    Das Boot kippte noch einmal und Dallan stürzte kopfüber in das tosende Meer.
    Gareth fing an zu rennen. Gerade als er den Rand des Kais erreicht hatte, hörte er Hufgetrappel von der Straße her. Er warf einen Blick über seine Schulter und sah, daß Clare ihm nachgeritten war. Die Kapuze ihres Umhanges war ihr vom Kopf geweht und ihr Haar hing ihr wirr ins Gesicht.
    »Gareth, was habt Ihr vor?« schrie sie.
    »Ich werde Euren heißgeliebten Troubadour aus dem Wasser fischen und ihn lehren, was es heißt, seinen Herrn zu betrügen.<<
    »Mylord, Ihr dürft ihm nichts tun. Ich bin sicher, daß es eine Erklärung für sein Verhalten gibt.«
    »Ja«, murmelte Gareth. »Die gibt es bestimmt. Und die werde ich auch bekommen, ehe ich ihn hänge.«
    »Nein, Ihr könnt ihn nicht hängen«, rief Clare.
    »Warum nicht? So verfährt man im allgemeinen mit Dieben.«
    Dallan schrie erneut. Gareth blickte ins Wasser und sah, daß der Junge hilflos in den Wellen herumtrieb. Es war offensichtlich, daß er nicht schwimmen konnte.
    Gareth nahm seinen langen Ledergürtel ab. Er wickelte ihn sich zweimal um sein Handgelenk, und dann beugte er sich über die Kaimauer. »Halt dich an meinem Gürtel fest, Dallan. «
    »Es ist besser, wenn ich ertrinke.«
    »Vielleicht, aber das wirst du nicht tun. Ich habe etwas anderes mit dir vor, Vasall. Pack den Gürtel :«
    Und Dallan streckte die Hand

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