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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dieses Haus und mich verraten hat.«
    »Ich mußte es tun«, flüsterte Dallan. »Ich mußte das Buch nehmen. Er hat es mir befohlen.«
    Gareth sah ihn wachsam an. »Wann hat er Euch diesen Befehl erteilt?«
    »Er erschien am letzten Tag des Frühjahrsmarktes. Er hat mich in der Menge gesucht und mir das Buch beschrieben, das er wollte. Er sagte, wenn ich es ihm nicht innerhalb einer Woche brächte, würde er diese Burg und all ihre Bewohner zerstören.«
    »Auf dem Frühjahrsmarkt?« Gareths Blick verengte sich. »Er war in Seabern?«
    »Ja.« Dallan schneuzte sich erneut. »Er hatte sich als Händler verkleidet.«
    »Deshalb also hat sich deine Stimmung am letzten Markttag so drastisch verändert«, sagte Clare.
    »Ich hatte angefangen zu glauben, daß er mich vergessen hat«, flüsterte Dallan. »In den letzten beiden Monaten hatte ich mir wirklich eingebildet, daß er mich nicht länger braucht und daß ich vielleicht frei sei.«
    »Habt Ihr mir deshalb die Treue geschworen, Dallan of Desire?« fragte Gareth. »Weil Ihr dachtet, der Magier habe Euch von Eurem Schwur ihm gegenüber entbunden?«
    »Er hat mich ihm niemals die Treue schwören lassen, so wie Ihr es getan habt, Mylord.« Dallan starrte verloren auf den Fußboden. »Für ihn war ich nie mehr als ein Diener. Und man fordert von einem Diener keinen Treueeid.«
    Cläre blickte auf das Buch, das vor ihr auf dem Tisch lag. »Woher wußtet Ihr, welches der Bücher meines Vaters der Magier wollte?«
    »Er hat es mir beschrieben, als er mich auf dem Markt aufsuchte.« Dallan sah ebenfalls zu dem Buch hinüber. »Er sagte, es wäre ein großes Buch mit vielen seltsamen Rezepten, das in schlechter Schrift abgefaßt ist. Er sagte, es befände sich zweifellos unter den Dingen, die Sir Humphrey kurz vor seinem Tod nach Hause geschickt hat.«
    »Ihr wußtet, daß ich in letzter Zeit genau so ein Buch studiert habe, weil Ihr mir bei ein paar Experimenten geholfen habt«, sagte Gareth.
    »Ja, Mylord.«
    Gareth verzog unmerklich den Mund. »Ich dachte, Ihr hättet ein ungewöhnliches Talent für derartige Experimente. Ich nehme an, das liegt daran, daß Ihr Eurem Magier von Zeit zu Zeit geholfen habt.«
    »Ja.« Dallan schluckte schwer. »Er hat mir die Dinge beigebracht, die ich wissen mußte, um ihm bei seinen Studien zu helfen. Mylord, ich muß es wissen - werdet Ihr mich noch heute abend aufhängen?«
    »Warum fragt Ihr?«
    »Ich möchte vorher noch die Beichte ablegen. Ich weiß, daß ich nicht das Recht habe, um Milde zu bitten, aber ich wäre Euch wirklich dankbar, wenn Ihr einen Priester rufen würdet, ehe Ihr mich hängt.«
    »Bei der Herzensgüte der heiligen Hermione, Lord Gareth wird heute abend niemanden hängen«, warf Clare eilig ein. »Nicht wahr, Mylord?«
    Gareth schwieg. Er starrte weiterhin nachdenklich in die Flammen.
    Dallan biß sich auf die Lippe und blickte auf seine zitternden Hände. »Ich hoffe, Ihr könnt mir eines Tages verzeihen, Lady Clare.«
    Cläre bedachte Gareth mit einem Stirnrunzeln und wandte sich dann erneut an Dallan. »Beachte seine Lordschaft einfach nicht. Er hat schlechte Laune. Aber er wird dich bestimmt nicht aufhängen, Dallan.«
    Dallan sah sie an, als sei sie verrückt geworden.
    »Mylord, würdet Ihr Dallan freundlicherweise erklären, daß Ihr ihn nicht hängen werdet«, fuhr sie ihren Mann an.
    »Ich denke noch darüber nach«, murmelte Gareth.
    »Sir, Ihr wißt ganz genau, daß Ihr Euren eigenen zukünftigen Knappen nicht aufhängen werdet.« Clare schenkte Dallan ein beruhigendes Lächeln. »Ich weiß, daß du das Buch genommen hast, weil du mich beschützen wolltest, Dallan. Und Lord Gareth weiß das auch.«
    Dallan schien sich da nicht so sicher zu sein. »Mylord, ich weiß, daß Ihr das, was ich getan habe, als Verrat betrachtet. Ich wünschte von ganzem Herzen, daß ich Euch weiterhin als Knappe hätte dienen können. Aber Ihr selbst habt mir einmal gesagt, daß ein Mann alles Erforderliche tun muß, um diejenigen, die ihn brauchen, zu schützen. Und ich mußte Lady Clare beschützen.«
    >>Ein Mann kann nicht zwei Herren auf einmal dienen, Dallan of Desire.«
    »Nein, Mylord. Das weiß ich. Aber als ich Euch die Treue schwor, glaubte ich wirklich, ich wäre frei, um Euch zu dienen. Wißt Ihr, für den Magier war ich nicht wichtig. Nichts als ein Junge, den er für ein paar Münzen gekauft hatte. Nachdem ich eine Zeitlang auf Desire gelebt hatte, war es ein leichtes, mir einzubilden, daß er mich entweder

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