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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ich nicht gerade den Eindruck, als wärt Ihr ein sonderlich fröhlicher Mensch.«
    »An meiner Größe kann ich nichts ändern. Und es stimmt, daß ich in der Kriegskunst ausgebildet bin, aber ich schwöre Euch, daß ich ein ruhiges, friedliches Leben suche. Was mein Temperament angeht, wer weiß? Ein Mann kann sich schließlich ändern, nicht wahr?«
    »Da bin ich mir keineswegs sicher«, sagte Clare zögernd.
    »Außerdem kann ich lesen.«
    »Nun, ich nehme an, das ist schon mal etwas. Trotzdem -«
    »Mylady, ich habe die Erfahrung gemacht, daß wir alle lernen müssen, uns mit dem zufriedenzugeben, was uns zuteil wird.«
    »Das weiß wohl niemand besser als ich«, entgegnete Clare mit eisiger Stimme. »Sir, ich will offen mit Euch sein. Ihr seid einen weiten Weg gekommen und Ihr habt uns einen unterhaltsamen Vormittag beschert. Ich möchte Euch wirklich nicht enttäuschen, aber ich fürchte, Ihr seid nicht der Richtige für die Position des Lord of Desire. Vielleicht wäre es das beste, wenn Ihr mit Euren Männern gleich wieder kehrtmacht.«
    »Oh, nein, Mylady. Ich habe lange auf diese Gelegenheit gewartet, und ich habe eine weite Reise hinter mir. Ich bin gekommen, um meine Zukunft zu sichern. Und ich habe nicht die Absicht, wieder zu gehen.«
    »Aber ich bestehe darauf -«
    Plötzlich vernahm sie ein leises, tödliches Zischen, und auf einmal hielt Gareth sein Schwert in der Hand. Die unmerkliche Bewegung ließ die umstehenden Dorfbewohner vor Furcht erstarren. Clare unterbrach sich mitten im Satz. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die Waffe.
    Das Sonnenlicht tanzte und blitzte auf dem Stahl, als Gareth die Klinge in die Luft reckte.
    Erneut schien alles und jeder in Stille zu erstarren.
    William war derjenige, der es wagte, den Bann zu brechen.
    »Ihr dürft meiner Lady nichts tun«, schrie er Gareth an. »Ich werde es nicht zulassen, daß Ihr ihr etwas zuleide tut.«
    Williams Kühnheit verblüffte die Umstehenden ebenso wie der Anblick des gezückten Schwertes.
    »Pst, William«, flüsterte Clare.
    Gareth sah ihren Beschützer an. »Du bist sehr mutig, mein Junge. Es gibt Männer, die stürzen beim Anblick des Tores zur Hölle kopflos davon.«
    Es war nicht zu übersehen, daß auch William sich fürchtete, aber seine Miene verriet trotzige Entschlossenheit. Er starrte Gareth an. »Ich lasse es nicht zu, daß Ihr ihr etwas antut.«
    »Ich werde ihr nichts antun«, beruhigte ihn Gareth. »In der Tat bin ich als ihr zukünftiger Herr froh zu sehen, daß sie bis zu meiner Ankunft einen derart tapferen Beschützer hatte. Ich stehe tief in deiner Schuld, mein Junge.«
    William blickte ihn unsicher an.
    Mit einer erneuten unmerklichen Bewegung drehte Gareth das Schwert um, so daß die Klinge auf ihn wies. Als unverkennbares Zeichen seines Respekts und seiner Ehrerbietung reichte er Clare den Griff und wartete, daß sie die Waffe entgegennahm.
    Unter den Umstehenden erhob sich überraschtes und zustimmendes Gemurmel. Clare hörte es. Sie spürte Williams kaum verhohlene Aufregung. Die erwartungsvolle Anspannung aller Beteiligten war überwältigend.
    Wenn sie sich weigerte, das Schwert entgegenzunehmen, ginge sie damit ein unkalkulierbares Risiko ein. Sie hatte keine Ahnung, wie Gareth darauf reagieren oder was seine berittenen Kämpfer dann tun würden. Innerhalb weniger Minuten könnten sie das gesamte Dorf dem Erdboden gleichmachen.
    Wenn sie das Schwert jedoch annahm, würden sowohl Gareth als auch alle anderen annehmen, daß sie seinem Werben positiv gegenüberstand.
    Es war eine Falle. Eine äußerst geschickte Falle, aber dennoch eine Falle. Sie hatte nur zwei Möglichkeiten, und beide waren gefährlich. Und er hatte sie bewußt in diese Falle gelockt. Aber schließlich hatte sie sofort gewußt, daß er ein Mann war, der nicht nur seine Kraft, sondern auch seinen Verstand benutzte, um seine Ziele zu erreichen.
    Cläre blickte auf den Griff des blankpolierten Schwertes. Sie sah, daß der Knauf mit einem Stück Bergkristall verziert war. Der trübe graue Stein schien mit silbrigem Rauch von unsichtbaren Feuern gefüllt zu sein. Plötzlich wußte Clare, woher die Waffe ihren Namen hatte. Man brauchte nicht besonders viel Fantasie, um den Kristall im Griff als ein Tor zur Hölle zu betrachten.
    Sie begegnete Gareths ruhigem Blick und sah, daß der rauchige Kristall hervorragend zu seinen Augen paßte.
    Da ihr keine andere Wahl blieb, entschied sich Clare für eine der beiden Möglichkeiten. Langsam

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