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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wenig zu guter Laune und Gelächter, dachte Clare, während sie in seine rauchigen Kristallaugen blickte. »Also gut, Ihr mögt in gewisser Weise ein ausgeglichener Mensch sein, aber das war nicht ganz das, was ich meinte.«
    »Seht Ihr? Wir machen bereits erste Fortschritte.« Gareth streckte die Hand aus und ergriff einen Zweig des Apfelbaums. »Nun, denn, fahren wir fort. Was Eure letzte Forderung betrifft, so erinnere ich Euch nochmals daran, daß ich lesen und schreiben kann.«
    Cläre überlegte fieberhaft, welche Taktik sie nun anwenden sollte. »Es reicht, Sir. Ich gebe zu, daß Ihr ein paar meiner Forderungen erfüllt, wenn man sie so interpretiert, wie Ihr es tut. Aber was ist mit Euch? Ihr habt doch bestimmt auch gewisse Ansprüche an Eure zukünftige Frau?«
    »Ansprüche?« Diese Frage schien Gareth zu überraschen. »Meine Ansprüche an eine Ehefrau sind ganz einfach, Madam. Und ich glaube durchaus, daß Ihr ihnen genügt.«
    »Weil ich Ländereien besitze und ein paar Rezepte zur Parfümherstellung? Überlegt es Euch lieber zweimal, bevor Ihr meint, daß Euch das genügt, Sir. Wir führen ein einfaches Leben hier auf Desire. Ziemlich langweilig. Ihr seid ein Mann, der zweifellos die Art von Unterhaltung gewohnt ist, die einem an einem großen Hof geboten wird.«
    »Ich komme gut ohne diese Art von Unterhaltung aus, Mylady. Sie reizt mich in keinster Weise.«
    »Ihr habt ganz offensichtlich ein Leben voller Abenteuer und Aufregung geführt«, fuhr Clare fort. »Werdet Ihr mit dem Züchten von Blumen und der Herstellung von Parfüm zufrieden sein?«
    »Ja, Madam, das werde ich«, sagte Gareth im Ton vollster Zufriedenheit.
    »Das ist wohl kaum eine passende Karriere für einen Ritter mit Eurem Ruf, Sir.«
    »Seid versichert, daß ich erwarte, hier auf Desire die Dinge zu finden, die mir am wichtigsten sind.«
    Cläre verlor allmählich die Geduld angesichts seiner Uneinsichtigkeit. »Und was für Dinge sind das, Sir?«
    »Landbesitz, eine Burg, die ich mein Eigen nennen kann, und eine Frau, die mir Kinder schenkt.« Gareth beugte sich zu ihr hinab und zog sie so mühelos an seine Brust, als sei sie eine Feder. »Ihr könnt mir all diese Dinge geben, Mylady. Und das macht Euch so wertvoll für mich. Denkt also nicht, daß ich Euch nicht beschützen werde. Und denkt nicht, daß ich Euch noch einmal freigebe.«
    »Aber -«
    Gareths Mund legte sich auf ihre Lippen und erstickte ihren Protest.

3. KAPITEL
    Gareth hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Dafür war es zweifellos noch zu früh. Aber sie wirkte so verführerisch, wie sie dort im Schatten eines herabhängenden Astes saß, daß er einfach handelte, ohne vorher sämtliche möglichen Konsequenzen seines Hins abzuwägen.
    Also tat er etwas, das er sich höchst selten gestattete. Er ergab sich einem Impuls. Und dem neuen Verlangen, das tief in seinem Inneren erwacht war.
    Sie würde bald seine Frau sein. Der Wunsch, ihren erregenden Duft zu kosten, hatte seit dem Augenblick an ihm genagt, als er sie wie eine wunderschöne Blume von der Klostermauer gepflückt hatte. Plötzlich sehnte er sich verzweifelt danach herauszufinden, ob auch nur die geringste Hoffnung darauf bestand, daß ihn in seinem Ehebett ein wenig Wärme erwartete.
    Wahrscheinlich war er ein Narr, daß er so etwas hoffte. Diese Heirat war für Clare eine Pflicht. Sie ging die Angelegenheit in derselben Weise an wie sie ihre Parfüms herzustellen schien; sie hatte ein ideales Rezept zusammengestellt und dann versucht, sämtliche Zutaten in einem einzigen Mann zu finden.
    Zwangsläufig hatte ihr Gebräu mißlingen müssen, und sie war mutig genug, ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck zu verleihen.
    Die Logik sagte Gareth, daß er von der Lady mit dem verlockenden Titel - Herrin der Insel des Begehrens - eben dieses Begehren nicht erwarten konnte. Trotzdem war irgend etwas in ihm verzweifelt darauf aus, hier auf dieser Blumeninsel ein Zuhause zu finden.
    Er und Clare würden lange Jahre miteinander leben, und
    Gareth hoffte, daß er diese Jahre nicht in einem kalten Bett verbringen mußte.
    Sein Kuß schien sie zu überraschen, aber nicht zu ängstigen. Gareth war erleichtert. Wenigstens hatte ihre Erfahrung mit Nicholas of Seabern keine Angst oder Abscheu vor der Berührung eines Mannes in ihr geweckt.
    Vielleicht hatte Nicholas sie nicht vergewaltigt, sondern eher verführt.
    Vielleicht empfand sie sogar eine gewisse Zuneigung zu ihrem Nachbarn. Es war durchaus möglich, daß sie die vier

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