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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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bestimmte Vorlieben habe.«
    »Habt Ihr, Sir?« fragte Dallan mit zusammengekniffenem Mund.
    »Ja. Ich mag keine Lieder über Ladies, die von Rittern verführt werden, die nicht ihre angetrauten Herren sind.«
    Dallan schnaubte. »Lady Clare findet großen Gefallen an Liedern, in denen von Liebe zwischen einer Dame und ihrem ergebenen Ritter die Rede ist, Sir. Sie findet sie äußerst aufregend.«
    »Ach, ja?« Gareth zog erneut eine Braue hoch.
    Cläre spürte, wie ihr heiß wurde, und sie wußte, daß sie puterrot anlief. »Man sagte mir, solche Balladen seien an den besten Höfen im christlichen Abendland sehr beliebt.«
    »Ich persönlich habe es noch nie als besonders wichtig oder angenehm empfunden, immer der neuesten Mode nachzueifern«, sagte Gareth. Er bedachte die kleine Menschenmenge mit einem kühlen Blick. »Ich hoffe, die Anwesenden entschuldigen ihre Lady und mich. Wir würden gerne etwas unter vier Augen besprechen.«
    »Natürlich.« Joanna erhob sich. Dann wandte sie sich mit einem Lächeln an Gareth. »Wir sehen Euch ja dann beim Abendessen. Komm, William.»
    William sprang von der Bank. Er grinste Gareth an. »Ist das Tor zur Hölle sehr schwer, Sir Gareth?»
    »Ja.«
    »Glaubt Ihr, ich könnte es hochheben, wenn ich es versuchen würde?«
    Joanna runzelte die Stirn. »Gewiß nicht, William. Am besten denkst du noch nicht einmal an so etwas. Schwerter sind sehr gefährlich und extrem schwer. Du bist viel zu zart für solche Waffen.«
    William sah niedergeschlagen aus.
    Gareth blickte ihn an. »Ich habe keinen Zweifel daran, daß du ein Schwert tragen könntest, William.«
    Der Junge strahlte.
    »Warum fragst du nicht Sir Ulrich, ob du sein Schwert einmal untersuchen kannst?« schlug Gareth vor. »Es ist genauso schwer wie das Tor zur Hölle.«
    ..Ja?« William war hingerissen. »Dann gehe ich sofort zu ihm und frage ihn.«
    Joanna starrte ihn entgeistert an. »Ich glaube nicht, daß das vernünftig ist.«
    »Seid beruhigt, Lady Joanna«, sagte Gareth. »Sir Ulrich hat Erfahrung mit solchen Dingen. Er wird aufpassen, daß William sich nicht verletzt.«
    »Seid Ihr ganz sicher, daß es nicht gefährlich ist?«
    »Ja. Aber jetzt würde ich gern mit Lady Clare sprechen, wenn es Euch nichts ausmacht, Madam.«
    Joanna zögerte, doch dann gewann ihr gutes Benehmen die Oberhand. »Verzeiht mir, Sir. Ich wollte nicht unhöflich sein.« Dann eilte sie ihrem Sohn nach.
    Cläre unterdrückte ihre Verärgerung. Jetzt war vielleicht nicht der geeignete Zeitpunkt, Gareth davon in Kenntnis zu setzen, daß Joanna nicht wollte, daß man Williams Begeisterung für alles, was mit dem Rittertum zu tun hatte, noch unterstützte.
    Dallan zögerte und sah Clare fragend an. Er wirkte ängstlich, aber entschlossen.
    Cläre runzelte die Stirn und schüttelte unmerklich den Kopf. Das letzte, was sie jetzt noch brauchte, war, daß Dallan versuchte, ihr in dieser unangenehmen Situation heldenhaft beizustehen. Der junge Troubadour hätte nicht die geringste Chance gegen den Höllenhund von Wyckmere.
    Als sie schließlich allein waren, wandte Clare sich zu Gareth um. Er roch nicht mehr nach Schweiß und Stahl, aber die Rosenseife, mit der er sich gewaschen hatte, überdeckte nicht den anderen Geruch, der sie so sehr angesprochen hatte.
    Obwohl er das Kettenhemd und den Helm abgelegt hatte, wirkte er noch genauso groß wie zuvor.
    Cläre mußte sich eingestehen, daß es nicht nur seine Körpergröße war, die ihn so riesig und beeindruckend erscheinen ließ. Es war etwas anderes, etwas, das mit der Selbstbeherrschung und der kühlen Intelligenz zu tun hatte, die er ausstrahlte.
    Dieser Mann wäre ein sehr gefährlicher Gegner, dachte Clare. Oder aber ein sehr starker, sehr loyaler Freund.
    Aber was für ein Geliebter wäre ein solcher Mann!
    Diese Frage beunruhigte sie zutiefst.
    Um ihre eigenartige Reaktion auf ihn zu verbergen, setzte sich Clare eilig auf die Steinbank. »Ich hoffe, meine Diener haben alles zu Eurer Zufriedenheit vorbereitet, Sir.«
    »Oh, ja.« Gareth schnüffelte. »Ich scheine im Augenblick nach Rosen zu riechen, aber ich nehme an, der Geruch wird sich bald verflüchtigen.«
    Cläre biß die Zähne zusammen. Sie konnte nicht sagen, ob er sich beschwerte, ob er scherzte oder ob er lediglich eine neutrale Bemerkung über den Duft der Seife machte. »Die Rosenseife ist eines unserer ertragreichsten Erzeugnisse, Sir. Das Rezept habe ich selbst erfunden. Wir verkaufen große Mengen davon an die Londoner Händler,

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