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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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segeln.
    Nicholas starrte mit gerunzelter Stirn auf die Blume. »Das ist eine wirklich idiotische Art, sich einen Ehemann auszusuchen.«
    »Wenn man die Wahl zwischen Idioten hat, bedient man sich eben einer idiotischen Auswahlmethode.« Clare lächelte süß und riß erneut ein Blütenblatt ab. »Sir Gareth.«
    Es waren nur noch zwei Blütenblätter übrig. Clare zupfte das vorletzte ab. »Sir Nicholas.«
    Enttäuschtes Gemurmel mischte sich mit Ausrufen der Begeisterung, als die Menge erkannte, wer der Gewinner sein würde.
    Cläre hielt die Primel hoch, um das letzte verbleibende Blütenblatt zu zeigen. Mit grimmiger Entschlossenheit riß sie es vom Stiel. »Sir Gareth of Wyckmere.«
    Donnerndes Getöse brach in der Halle aus, als die Gäste mit ihren Krügen auf die Tische klopften.
    Nicholas' Gesicht war wutverzerrt. »Verdammt, Frau, was meint Ihr eigentlich, was Ihr da tut?«
    »Ich wähle den neuen Herrn dieser Ländereien aus.« Clare wandte sich von ihm ab und reichte Gareth die zerrupfte Primel. »Willkommen, Mylord. Ich hoffe, Ihr seid zufrieden mit dem, was Ihr gewonnen habt.«
    Gareth nahm den nackten Stiel und erhob sich mit geschmeidiger Eleganz von seinem Stuhl. »Ja, Mylady.« Seine Augen blitzten auf. »Ich bin durchaus zufrieden.«
    »Bei Gott.« Auch Nicholas sprang von seinem Stuhl. »Ich bin alles andere als zufrieden. Ihr könnt einen Ehemann nicht auf eine solche Weise wählen.«
    »Die Sache ist erledigt. Ich habe meine Wahl getroffen, wie es mir von Thurston of Landry befohlen war.« Clare trat vom Tisch zurück. »Und jetzt müßt Ihr mich bitte entschuldigen. Ich ziehe mich zurück. Ich merke, daß die ganze Aufregung mich ziemlich erschöpft hat.«
    »Bei Gott«, brüllte Nicholas. »Das lasse ich mir nicht bieten.«
    »Ihr, Sir, habt in der Angelegenheit nichts mehr zu sagen.« Clare reckte das Kinn. »Aber da es zu spät ist, um noch nach Seabern zurückzukehren, seid Ihr herzlich eingeladen, die Nacht auf Desire zu verbringen. Es ist bereits alles vorbereitet.«
    Sie raffte ihre Röcke und verließ die Runde. Joanna sprang eilig auf und rannte ihr nach.
    Cläre war sich der Tatsache bewußt, daß alle Anwesenden ihr nachsahen, während sie durch den Saal in Richtung der Treppe ging. Auf der untersten Stufe blieb sie stehen und blickte noch einmal zu dem Tisch, an dem Gareth und Nicholas saßen.
    »Ehe ich gehe, Sir, habe ich noch etwas zu sagen.« Sie sah
    Gareth direkt in die Augen. »Als mein zukünftiger Gatte sollt Ihr wissen, daß es auf dieser Insel noch niemals Gewalt gegeben hat. Und ich werde auch heute abend keine Ausschreitungen dulden. Habt Ihr mich verstanden?«
    »Ja, Mylady», sagte Gareth sanft.
    »Wenn in dieser Halle vor Anbruch der Dämmerung Blut vergossen wird«, fuhr sie mit zusammengebissenen Zähnen fort, »dann werde ich eher ins Kloster gehen, als Euch oder irgendeinen anderen Mann zu heiraten. Das schwöre ich.«
    Erneut brachen die Anwesenden in verwundertes Gemurmel aus. Nicholas grinste plötzlich hinterhältig.
    Cläre bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und dann wandte sie sich wieder an Gareth. »Und falls einer von Euch zu dem Schluß kommen sollte, er sei ohne mich sowieso besser dran, so laßt Euch sagen, daß ich das Kloster nicht mit leeren Händen betreten werde. Ich werde all meine Rezepte zur Parfümherstellung mitnehmen. Sie werden meine Mitgift an das Kloster sein.«
    Schweigen senkte sich über die Halle, als allen die Bedeutung ihrer Worte klar wurde. Es gab niemanden auf der Insel, der nicht wußte, daß der Reichtum von Desire auf Clares Parfümrezepten gründete. Ohne sie waren die Blumen- und Kräuterfelder nutzlos.
    Zufrieden, daß sie sich klar ausgedrückt hatte, bedachte Clare Gareth mit einem grimmigen Lächeln. »Eure erste Aufgabe, Sir Gareth, wird demnach sein, für Frieden in dieser Halle zu sorgen. Wenn Ihr die zukünftigen Profite von meinen Parfüms mit mir teilen wollt, müßt Ihr diese Aufgabe bewältigen und ein Blutvergießen verhindern. Ich wünsche Euch eine gute Nacht.«
    Sie nahm die Öllampe, die auf einem Tisch neben der Treppe stand, wirbelte herum und eilte die schmalen, gewundenen Stufen hinauf, dicht gefolgt von Joanna.
    »Gütiger Himmel, wie konntest du deine Wahl nur auf diese
    Weise treffen?« keuchte Joanna, während sie hinter Clare die Treppe hinaufsegelte. »Was hättest du denn gemacht, wenn Sir Nicholas gewonnen hätte? Du verabscheust ihn schließlich nach allem, was letzten Monat vorgefallen

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