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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ist. Du hast selbst gesagt, daß du so ziemlich jedem anderen Mann den Vorzug geben würdest.«
    »Sir Nicholas konnte unmöglich der Gewinner werden. Ich wußte bereits, bevor ich das erste Blütenblatt abgerissen habe, wer der neue Lord of Desire würde.« Clare hatte das obere Stockwerk erreicht und stapfte zu ihrem Schlafgemach. »Schließlich hat eine Primel nur fünf Blütenblätter.«
    »Aber woher wußtest du, welchen Namen du als letzten nennen würdest?« Doch dann hellte sich Joannas Miene auf. »Oh, ich verstehe. Du hattest also die Blütenblätter vorher abgezählt und wußtest, mit welchem Namen du anfangen mußtest.«
    »Ja.« Clare öffnete die schwere Holztür zu ihrem Zimmer. Sie ging hinein, stellte die Öllampe auf einen Tisch und wandte sich zum Fenster. Dort atmete sie tief die duftende Nachtluft ein, die von draußen hereindrang. »Ich wußte die Antwort im voraus. In der Tat wußte ich sie bereits vor Stunden.«
    Joanna sah sie genau an. »Warum hast du dann das ganze Theater mit der Primel veranstaltet?«
    Cläre klopfte mit einem Finger auf den Fenstersims. »Ich war wütend auf die beiden Kerle, aber besonders auf Sir Gareth. Nicholas ist eben Nicholas. Er ist einfach nicht intelligent genug, um etwas anderes als unangenehm zu sein.«
    »Und Sir Gareth?«
    Cläre verzog grimmig das Gesicht. »Sir Gareth besitzt auf jeden Fall ein hohes Maß an Intelligenz und Verstand. Es hat mich geärgert, daß er bereit war, sein Ziel durch Einschüchterung und Gewalt zu erreichen.«
    Joanna runzelte die Stirn. »Glaubst du, daß er das getan hätte?«
    »Ja. Hast du nicht bemerkt, wie er mit der Blume herumgespielt hat, als Dallan >Der Schlüssel< gesungen hat?«
    »Es war doch nur eine Blume, Clare. Wieso findest du, daß diese Geste einschüchternd war?«
    »Ich kann es nicht genau erklären. Irgendwas an der Art, in der er die Blütenblätter gestreichelt hat, hat mich zutiefst beunruhigt.« Clare blickte hinaus auf das mondbeschienene Meer. »Er hat mir ganz unverblümt erklärt, daß er sowohl sanft als auch gefährlich sein kann. Er wollte mir damit sagen, daß ich die Wahl habe.«
    Joanna starrte sie an. »Glaubst du wirklich, daß das seine Absicht war?«
    »Ich traue ihm durchaus zu, daß er hin und wieder Gebrauch von seinem schrecklichen Ruf macht, um sein Ziel zu erreichen. Er ist ein geschickter Mann, und zweifellos nicht i mm er vollkommen uneigennützig. Aber wenn er der neue Herr über die Insel werden will, dann muß er lernen, daß wir die Dinge anders regeln. Ich will keine Gewalt auf Desire.«
    »Er ist ein Mann, der die Gewalt gewohnt ist, Clare. Für ihn ist es wahrscheinlich nur natürlich, sein Ziel zur Not mit brutalen Methoden zu erreichen.«
    »Ja, so ist es wohl.« Clare zögerte. »Aber ich glaube nicht, daß es ihm Spaß macht, Gewalt anzuwenden. Zumindest hat er das behauptet. Sozusagen als Ehrenrettung. Aber wenn wir die Nacht überstehen, ohne daß es unten zu einer Riesenschlägerei kommt, habe ich Grund zu der Hoffnung, daß ich vielleicht die richtige Wahl getroffen habe.«
    Zwei Stunden später seufzte Ulrich erleichtert auf und wandte sich grinsend an Gareth. »Ich gratuliere Euch. Eure erste Aufgabe als Herr über diese Burg habt Ihr erfolgreich erfüllt.«
    »Danke.«
    »Ich muß zugeben, ich war mir nicht sicher, daß wir den Abend ohne ein bißchen Blutvergießen hinter uns bringen
    würden. Aber Ihr habt mal wieder bewiesen, daß Ihr mit Eurem Verstand ebenso schnell seid wie mit dem Tor zur Hölle.«
    »Es war nicht weiter schwierig, Nicholas und seine Männer dazu zu bewegen, soviel zu trinken, daß sie irgendwann einfach einschliefen. Sie waren ja bereits auf dem besten Wege dahin, als Mylady die Halle verließ.« Gareth stapfte mit einer für ihn ungewöhnlichen Unruhe in seinem Zimmer auf und ab. »Habt Ihr die Wachen aufgestellt?«
    »Ja. Wenn einer von Nicholas' Männern vor Morgengrauen erwacht, kriegt er noch einen Becher Wein.«
    »Und Nicholas?«
    »Schläft wie ein Baby, dank seiner Bemühungen, Euch unter den Tisch zu trinken.« Ulrich lachte leise. »Was dieses unblutige Turnier angeht, das Ihr mit Eurem Rivalen veranstaltet habt -«
    »Ja?«
    »Was habt Ihr mit all dem Wein gemacht, den Ihr angeblich getrunken habt?«
    »Ich habe ihn in die Strohballen unter dem Tisch gekippt, wenn Nicholas nicht hingeguckt hat.«
    »So etwas hatte ich mir schon gedacht.« Ulrich verzog das Gesicht. »Die Halle wird in keinem besonders guten Zustand sein, wenn

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