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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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TV geglotzt, weiter gekuschelt und geschlafen, dann noch ganz lange unterhalten. Dann war Zenith überschritten, ich wollte, dass er geht, aber irgendwie auch doch nicht. Dann ist er spätnachmittag abgedüst, wir haben nichts "vereinbart". Mal schauen, was jetzt so kommt. Die E-Mails werden anders sein. Der Reiz ist jetzt aber irgendwie weg. Schade.“
    Als Nummer einundzwanzig weg war, hatte ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch. Ich war irgendwie froh, dass es jetzt erledigt war, denn ich wusste, dass das das erste, einzige und letzte Mal gewesen sein wird mit uns. Ich war auch traurig, denn klar war auch, dass unser charmanter Mail-Verkehr nun Geschichte sein wird. Enttäuscht war ich auch, denn obwohl es an sich schön war mit Nummer einundzwanzig, hatte ich ihn mir doch ganz anders vorgestellt. Er schrieb mir nach unserer Nacht eine süße Mail mit heißen Worten, wieder ganz in unserem Stil. So ging es noch eine Weile hin und her, schöne poetische schmachtende Mails flogen durch die Kabel. Ich war nicht verliebt, aber ich musste doch oft an ihn denken. Das eine oder andere Mal telefonierten wir auch, und hatten, uiuiuiui, Telefonsex. Wir erzählten uns dabei, was wir miteinander machen wollen, aber ganz poetisch, nicht so pornomäßig, und ich wälzte mich dabei erregt im Bett hin und her. Das hatte definitiv was. Wir brachten die Leitungen zum Glühen, manchmal telefonierten wir mehrere Stunden. Wir weckten uns gegenseitig jeden Morgen mit einem Anruf und wünschten uns einen schönen Tag. Es war sehr innig und eng und schön.
    Irgendwann stellte ich die Frage nach einem Wiedersehen, denn plötzlich hatte es mir Nummer einundzwanzig doch angetan. Er wand sich, faselte etwas von Geld und dass das nicht so einfach ginge und überhaupt. Dann war mir das zu blöde und ich schrieb ihm zurück, dann beenden wir das eben, es hätte ja dann keinen Sinn. Daraufhin schrieb er mir eine wutenbrannte Mail zurück, das war ja so klar, mir würde es nur um Geld gehen. Seine Mail klang total nach rumkeifenden Losertyp. Und ich hasse Losertypen. Aber wie. Über seine Reaktion war nun wiederum ich so erbost, dass ich einfach nicht mehr antwortete. Das war mir echt zu blöd. Da baut man sich über ein Jahr ein Bild von einem ganz tollen Menschen auf, und dann plötzlich outet der sich als hampelndes Rumpelstilzchen. Ich war wütend und frustriert und enttäuscht und alles gleichzeitig. Die Realität hatte uns, und wir hatten einen deftigen Streit. Nach einiger Zeit schrieb er mir eine kleinlaute SMS, ich konnte nicht mehr böse sein, und wir schrieben uns wieder Mails. Und tauschten uns plötzlich über Dinge aus, die nie zuvor eine Rolle bei unserer Kommunikation gespielt hatten. Es ging um uns, das Leben an sich, unsere Erwartungen und Einstellungen. Und dabei merkten wir, dass das wohl einfach nicht passt mit uns und unser Mailkontakt brach ab. Dass Frauen und Männer aber auch nicht einfach mal die Finger voneinander lassen können. Ich vermisse unsere Pre-Sex-Mails nämlich. Dabei hätte es ganz einfach bleiben sollen.
     

Not-Sex mit einer Überraschung, die von hinten kam
    Kacke. Weihnachten und Sylvester stand bevor. Und Weihnachten und Sylvester als Single zu verbringen sind eine ziemlich traurige, deprimierende und scheiß-frustrierende Angelegenheit. Schon an meinem Geburtstag, den ich dieses Jahr als Single verbringen musste, versank ich in hoffnungslosen Ich-bin-so-schrecklich-einsam-und-niemand-hat-mich-lieb-Selbstmitleidsattacken. Ein jämmerlicher Zustand, dessen Ironie darin besteht, dass, so lange man sich in diesem Zustand befindet, sich auch nichts daran ändert, denn welcher Mann hat schon Lust, sich eine Frustbeule ans Bein zu kletten? Am liebsten hätte ich das alte Jahr einfach so hinter mir gelassen, in einen Karton verpackt, in den Weltraum katapultiert, und es hätte wegen mir verglühen und als Weltraumstaub auf dem Jupiter abrieseln können. Fort damit. Bloß weg. Ohne den ganzen Jahreswechselzinnober. Aber den Mut, einfach zu Hause zu bleiben und mich unter der Bettdecke zu verkriechen, hatte ich Schlappschwänzin natürlich nicht. Dass um Sylvester viel zu viel Buhei gemacht wird, und deshalb alle vorgeben, überhaupt gar keine Erwartungen an diesen Abend zu haben, denn es sei ja ein Abend wie jeder andere auch, dann aber trotzdem der Du-was-machen-wir-an-Sylvester-welche-Party-ist-wohl-die-beste-Vergleichs-Marathon absolviert wird, ist jedes Jahr aufs Neue interessant. Niemand scheint zugeben

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