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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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Kräfte. So richtig konnte sich die anfängliche Lust auf das Neue und Unbekannte nicht in Lust beim Machen verwandeln. Außerdem merkte ich, wie sich alles um mich herum immer mehr drehte, der Alkohol meldete sich gnadenlos. Offensichtlich ging es ihm genauso, denn in beiderseitigem Einverständnis hörten wir auf und schliefen aneinander gekuschelt ein. Erstaunlich hierbei war, dass ich total locker war. Auch dieser kläglich gescheiterte Sex-Versuch zwischen uns war völlig vertraut und unpeinlich. Ich schämte mich nicht und machte mir keinerlei Gedanken darüber, ob daran nun unsere Freundschaft zerbrechen würde. Würde sie nicht, da war ich ganz sicher, zumal ich auch klar fühlte, dass ich nicht verliebt in ihn war, und damit die Chance auf emotionale Katastrophen schon mal per se vermindert wurde. Als wir am nächsten Morgen nebeneinander aufwachten, mussten wir laut lachen. Wir machten uns über uns selbst und unseren miserablen Sexversuch lustig. Damit war die Sache geklärt. Und wir blieben entspannt befreundet wie bisher, ohne Zickereien, ohne Drama. Es war sogar noch intensiver als vorher, weil uns beide dieses skurrile Erlebnis verband.
    Einige Jahre später, während meiner einjährigen Singlephase, versuchten wir es nochmal. Wir hatten wieder einen tollen Abend zusammen verbracht, waren richtig schick essen, tranken viel Wein und als Dessert gab es zurück zu Hause bei ihm eine fette Tüte. Und wieder bewirkte die Tüte wahre Erregungswunder. Wir versanken in seinem Wasserbett und in guter Musik, die uns drogenbedingt richtig reinzog. Wenig später versanken wir auch ineinander. Diesmal klappte es besser. Wir küssten uns diesmal sogar, aber hier wieder das Geruchsproblem, ich kam einfach nicht so richtig in Stimmung. Natürlich stellt sich hier wieder mal die Frage, warum man Dinge tut, von denen man schon vorher weiß, dass sie zu nichts führen. Keine Ahnung. Man lässt es wohl eben immer wieder gerne drauf ankommen. Wir hatten diesmal richtigen Sex. Im Wasserbett auch so eine Sache, aber es ging erstaunlich gut, sogar in verschiedensten Positionen. Leider war ich diesmal so zugedröhnt, dass sich nach einer Weile alles drehte, und es mehr anstrengend als lustvoll wurde. Er kam, ich nicht. Den Rest der Nacht verbrachte ich frierend über der Kloschüssel hängend. Zu viel Wein, zu viel Tüte. Und irgendwie auch mit dem Gedanken, dass die Sexnummer eigentlich nicht hätte sein müssen. Zum Glück stellte Nummer neun keine weiteren Fragen, vertraut wie eh und je schliefen wir aneinander gekuschelt ein. Als er morgens anfing, wieder an mir rumzuschrauben, schob ich ihn sanft aber bestimmt weg, und damit war das Thema durch.
    Befreundet sind wir immer noch. Sehr gut. Und nach wie vor ist alles spitze und entspannt. Dennoch hoffe ich, dass wir in Zukunft die Experimente sexueller Art einfach sein lassen. Haben es ja jetzt schließlich genug ausprobiert.
     

Das Arschloch: Diesmal ich
    Über Nummer zehn zu schreiben, fällt mir schwer. Es ist schon lange her, dass wir ein Paar waren. Trotzdem habe ich immer noch Bauchschmerzen, wenn ich an ihn denke und ein wahnsinniges Schuldgefühl, das einfach nicht weggeht. Nummer zehn gehört zu den wunderbarsten Menschen, die ich jemals getroffen habe. Und was mache ich? Baue einen Scheiß nach dem anderen. Ich lüge und betrüge, dass sich die Balken biegen. Ich habe Nummer zehn fast sechs mal betrogen. Warum? Keine Ahnung. Ich dachte, ich kann mir alles nehmen was ich will, ohne Rücksicht auf den Menschen, der mir sein Wertvollstes gegeben hatte: Sein Herz.
    Ich bin eher unbeabsichtigt in die Sache mit Nummer zehn gerutscht. Es passierte mitten im endgültigen Trennungsprozess von Nummer fünf. Eigentlich war ich damals in jemanden ganz anderes verknallt, in Mister X. Und Nummer zehn gehörte zur Clique des Mister X. Mister X wiederum interessierte sich aber leider so gar nicht für mich, ich war natürlich zum Himmel schreiend frustriert, am Boden zerstört und enttäuscht. Generell war ich zu dieser Zeit völlig neben der Kappe, nicht mehr verliebt in Nummer fünf, der aber umso mehr immer noch in mich, ich wiederum total verknallt in Mister X, der aber nicht in mich. Wie das eben manchmal so ist auf dem Chaosmarkt der Liebe. Und plötzlich mitten drin in all dem Chaos tummelte sich Nummer zehn um mich herum. Niedlich fand ich ihn schon immer, er ist mir auch schon vorher aufgefallen, aber eben einfach nur, weil ich ihn so drollig fand. Nun interessierte

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