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Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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findet und man sich alles vorstellen kann, nur nicht, dass dieser Schmerz irgendwann aufhören wird. Aber das tut er. Die Zeit ist und bleibt der beste und verlässlichste Herz-Wundheil-Experte. Ist so. Ehrlich wahr. Wie viele Geschichten haben wir selbst erlebt, bei denen wir dachten, wir müssten vor Liebeskummer sterben, und jetzt lachen wir darüber? Und wie oft haben wir das bei unseren Freundinnen und Freunden erlebt? Eben. Also. Merken! Und fest daran glauben und hoffen, dass es diesmal nicht so lange dauert, wenn mal wieder Kerlweh oder so angesagt ist.
    Und was macht man eigentlich mit den Devotionalien von Verflossenen? Vor dieser Frage stand ich nun nach der Trennung von Nummer zwei. In jeder Beziehungsära sammeln sich Kärtchen, Briefe, Fotos, Zettelchen, Bildchen und nutzlose aber meist zutiefst bedeutungsvolle Gegenstände und Geschenke (z.B. Plüschtiere, Holzfiguren, Ü-Ei-Inhalte …) an, die die gemeinsam verbrachte Zeit dokumentieren. Ich hatte alles fein säuberlich in einem Karton gesammelt und stand nun ratlos davor. Was um Himmels Willen soll ich denn nun damit machen, fragte ich mich. Ich wusste einfach nicht wohin damit. Und so entschloss ich mich für eine besonders radikale Lösung: Ich schmiss alles weg. Nicht, dass ich mich damit emotional entlasten oder reinigen wollte, es war keine therapeutische Angelegenheit. Ich war einfach völlig überfordert, was ich damit machen sollte. Mir war klar, ich würde mir das nicht ins Regal stellen. Ich wollte es aber auch nicht irgendwo in einem Schrank in der hintersten Geheimecke deponieren. Und ich hatte auch nicht vor, von Zeit zu Zeit die Kiste hervorzukramen und in Erinnerungen zu schwelgen. Vorbei ist vorbei, das war und ist meine Devise, wenn es um Lieben geht. Also weg mit dem Kram, das schien mir die simpelste, logischste, konsequenteste und praktikabelste Lösung. Bisschen hart fand ich es schon, aber da ich noch nie unnützes Zeug leiden konnte, das einfach so rumsteht und keinen Nutzen hat, vollgestellte Wohnungen mit Rumpelzeug, Kitsch und Nippes sind mir ein wahrer Graus, blieb mir gar nichts anderes übrig. Genauso verhält es sich mit sonstigen Dingen, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln. Bis auf wenige Ausnahmen lebe ich total in der Gegenwart. Keine alten Schulhefte und Schulbücher, keine alten Klamotten, Spielzeuge etc. haben bei mir überlebt. Es wird alles weggeschmissen. Rigoros.
    Da ich mich nun einmal für die Komplettentsorgung von Beziehungsrestbeständen entschieden hatte, ziehe ich das bis heute durch. Da will und muss ich meiner gewählten Linie einfach treu bleiben. Ich kann jetzt nicht einfach damit aufhören und nun Liebesvitrinen bauen und wie in einem Museum die einzelnen Beziehungsepochen ausstellen. Das widerspricht meiner inneren Konsequenzsucht. Dennoch bedauere ich es heute ein wenig. Heute würde ich mich sehr über diese Erinnerungsstücke freuen und mich einfach amüsieren, alles immer mal wieder hervorkramen, in Erinnerungen schwelgen, und das ganze lächelnd und mit einem seligen Seufzer begleitet wieder wegpacken. Auch wenn die Liebe erloschen ist, die Erinnerung daran, dass da mal Liebe war, ist schön. Und dabei helfen natürlich die kleinen Zettelchen, Briefe, Fotos. Aber, was soll´s, einmal mit Entsorgen angefangen, also wird das auch durchgezogen. Das Erinnerungskästchen bleibt virtuell im Herzen und wird dann eben dort von Zeit zu Zeit aufgeklappt.
    Und was macht man dann miteinander, wenn die Liebe vorbei ist? Lass uns Freunde bleiben? Dass ich nicht lache. Da bin ich genauso konsequent. Vorbei ist vorbei. Punkt. Bei allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen kann man sich ein Leben lang „treu“ sein, auch wenn es mal Streit gibt. Das ist bei Eltern-Kind-Beziehungen so, bei Freundschaften, im Bekannten- und Freundeskreis, im Kollegium. Aber bei der Liebe? Da zählt für mich alles oder nichts. Für mich ist Liebe wie eine wunderbar leckere Tüte Bonbons. Während der Beziehung wird die Tüte verbraucht. Und nur, wenn es die eine richtige große Super-Liebe ist, von der wir alle träumen, dann sind in der Tüte so viele Bonbons drin, dass sie niemals alle wird. That´s magic. Und wie man nun an diese eine Wundertüte kommt, keine Ahnung, ich suche auch noch. Und gerate immer wieder in Panik und Enttäuschung, wenn ich merke, Mist, diese Tüte hat ja auch kein ewiges Haltbarkeitsdatum. Besonders im zweiten und dritten Jahr meiner bisherigen Beziehungen neigte sich meine Tüte bisher

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