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Liebe stand nicht auf dem Plan

Liebe stand nicht auf dem Plan

Titel: Liebe stand nicht auf dem Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Rapp
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Blick sie trifft. Dann macht es zwei hastige Flügelschläge. Sie ist nicht daran gewöhnt, dass er, Maika und Dali jetzt immer dabei sind oder sein sollen oder sein werden. Das andere kennt sie zu gut. Jeden Freitag zieht Mehmet die gleiche Nummer durch, weil er weiß, dass es Noras Elvis-Versandtag ist. Wenn sie kommt, dröhnt Jailhouse Rock aus den Lautsprechern , wie jetzt .
    Number forty-seven said to number three: You’re the cutest jailbird I ever did see.
    Unter Gegröle walzt Dali mit Maika dazu durch den Club.
    I sure would be delighted with your company. Come on and do the jailhouse rock with me! Let’s rock, everybody, let’s rock. Everybody in the whole cell block …
    Keath rockt mit dem Schrubber, Mehmet mit dem Mikroständer. … was dancin to the jailhouse rock …
    Ätzend, aber die finden sich natürlich witzig und originell. Nora ist bereit, barfuß auf den heiligen polnischen Berg Jasna Góra zu tanzen und der Schwarzen Madonna von Tschenstochau zu danken, dass niemand in Hamburg weiß, dass sie nur
mit drittem Namen Nora heißt. In ihrer polnischen Heimat ist die Sonne kein einziges Mal in der Ostsee versunken, ohne dass nicht irgendjemand, Kind oder Erwachsener, sie wegen ihres Namens und/oder Elvis auf den Arm genommen hat. Sicher hat das mehr zu ihrer musikalischen Orientierung beigetragen, als wenn man sie, wie das engagierte Eltern hier im Westen machen, zur musikalischen Früherziehung geschickt hätte. Es gibt keinen einzigen Witz über Elvis Presley, sein Leben, sein Gewicht, seine Musik, den sie nicht schon zig Mal gehört hätte. Lachen fällt da irgendwann richtig schwer.
    Sie macht sich über die ungeputzte Bar her, steckt die Ohrstöpsel wieder ins Ohr und dreht Ugly & Brilliant so laut auf , bis sie vom King keinen Pieps mehr mitkriegt.
    Die Tür fliegt auf.
    Die Bar liegt der Eingangstür am nächsten. Nora dreht ihr den Rücken zu und kann weder etwas hören noch sehen, aber sie spürt den Luftzug und dreht sich um. Aus dem Stand springt sie vom Mülleimer auf den Tresen und zieht sich die Ohrstöpsel heraus.
    Der aufgemotzte Streetboy mit Playboy-Cap wirft ihr einen leeren Blick zu und pflanzt sich mit seinem Pitbull mitten in den Raum.
    Lautlos zieht sich Maika hinter eine Säule zurück.
    Der Typ dreht seine belloo -Hundekot-Tüte um und lässt einen formbaren Hundehaufen auf den Boden klatschen.
    »Hähä … hähähä«, lacht Dali auf und sieht verunsichert und empört zugleich Keath und Mehmet an. Es klingt wie Husten. Niemand hustet mit, und da wird Dali schlagartig klar: Scheiße, das ist der von gestern! Heute mit Hund!
    Sandro hat Maikas Rückzug registriert und Dali sofort erkannt. Mit der Hand auf dem Nacken seines Pitbulls sagt er leise und
drohend: »Elvis is … tot. Leif kriegt …«, lange Pause, fieser Blick aus kalten Augen, »… Stress.«
    Alle bis auf Nora haben ihn verstanden, und auf die klare Ansage folgt der Abgang mit schwer beweglichen Oberschenkeln dicht an ihr vorbei. Er öffnet die Tür.
    Jailhouse Rock ist zu Ende. Trouble beginnt.
    Der Kampfhund bleibt vor der Bar stehen und sieht zu ihr hoch.
    If you’re looking for trouble, You came to the right place. If you’re looking for trouble, Just look right in my face …, singt Elvis. Auch er klingt drohend und gar nicht tot.
    Keine Angst zeigen, denkt Nora und versucht ihre Knie ruhig zu halten.
    »King, komm her!« Ein Pfiff.
    Er winselt kurz, rutscht auf dem feuchten Boden aus, und die Tür fällt hinter ihnen ins Schloss.
    Nora springt vom Tresen, wirft sich gegen die Tür und schließt ab. Sie nähert sich den erstarrten Freunden. »Was hat der gesagt? Was will er?«
    Mehmet wiederholt es.
    Well I’m evil, so don’t you mess around with me. I’m evil, evil, evil, as can be. I’m evil, evil, evil, as can be …, rockt der King.
    Mit Sicherheitsabstand stehen sie um den Hundehaufen herum.
    »Kings Scheiße«, sagt Nora perplex. »Das ist ein … magischer Moment.«
    Keiner kapiert, dass sie nicht nur den Hund namens Elvis meint.
    »Eher ’ne echt finstre Sache«, sagt Maika. »Leif muss was machen. Der meint das ernst, und ich hab keinen Bock darauf, dass die sich an uns austoben.«
    »Auf dem Heimweg nach Achmets Fest hat mich einer mit
Hund verfolgt, und der Typ war eben, als ich auf der Post war, auch da. Und dann war noch …«
    »Ich glaub, ich bin schuld«, unterbricht Dali.
    »Würde mich nicht wundern«, sagt Mehmet, dem die ganze Sache stinkt.
    Dali erzählt, dass er dem Typen am

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