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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gemütlich, aber Savannah mußte zugeben, daß es eine gewisse Klasse besaß - vorausgesetzt, man mochte diesen snobistischen, nichtssagenden Stil.
    Am Ende der Treppe begann ein kurzer Korridor, in dem ein Bild hing. Es war ein Druck und zeigte weiße Orchideen in einer weißen Vase. Savannah fand es langweilig und ausdruckslos, geradezu eine Beleidigung für ihren Künstlerblick. Zwei Türen lagen einander gegenüber.
    Sie entschied sich für die linke, klopfte kurz an und trat ein.
    Natürlich, sie hätte sich denken können, daß grauer Flanell ihm stand. Jedenfalls besser als das in verschiedenen Weißtönen gehaltene Büro, in dem er residierte.
    Irgend jemand sollte ihm sagen, daß die Arbeit in einer farbenfrohen und lebendigen Umgebung viel mehr Spaß machte.
    Irgend jemand. Sie nicht.
    Er stand auf, sehr elegant im dreiteiligen Anzug mit sorgfältig geknoteter Krawatte.
    Eine Krawatte, die er bestimmt gerade eben noch zugezogen und glattgestrichen hatte. Er sieht mehr denn je aus wie ein Anwalt, dachte sie.
    "Ms. Morningstar." Er neigte den Kopf. Ihr Auftritt in seinem Büro kam ihm vor wie der Einschlag eines Blitzes in einen stillen Teich. "Nehmen Sie doch Platz."
    "Es wird nicht lange dauern." Sie blieb stehen. "Danke, daß Sie sich Zeit für mich nehmen."
    "Sehr gern sogar." Um seine Worte zu unterstreichen, schob er eine Akte zur Seite und setzte sich. "Was kann ich für Sie tun?"
    Sie holte Papiere aus der Handtasche und warf sie auf den Schreibtisch. "Ich habe sie unterschrieben, in dreifacher Ausfertigung, und die Unterschriften von einem Notar beglaubigen lassen." Ihr Führerschein landete auf den Papieren. "Das ist mein Ausweis." Vorsichtshalber ließ sie noch ihre Sozialversicherungskarte folgen. "Eine Geburtsurkunde habe ich nicht."
    "Hm ..." Jared ließ sich Zeit. Er holte eine braune Hornbrille aus der Jackentasche und setzte sie auf, bevor er die Unterlagen vor sich auf dem Tisch studierte.
    Savannah starrte ihn an und mußte plötzlich schlucken. Sich zu sagen, daß es kindisch war, änderte nichts. Sie hatte tatsächlich Herzklopfen bekommen. Er sah mit dieser verdammten Brille einfach großartig aus, sexy und klug zugleich. Und sie kam sich vor wie ein alberner Teenager.
    "Es ist alles in Ordnung", versicherte sie.
    "Leider nicht." Nachdenklich nahm er ihren Führerschein und klappte ihn auf. "Der ist ungültig."
    "Unsinn. Ich habe ihn erst vor zwei Monaten verlängern lassen", protestierte sie.
    "Das kann sein", erwiderte er und sah sie endlich an. "Doch da das Foto Ihnen wahrhaftig ähnlich ist und Sie darauf auch noch sehr gut aussehen, kann es sich nur um eine Fälschung handeln. Damit ist dieser Führerschein ungültig."
    Sie starrte ihn eine Weile an und steckte dann die Hände in die Taschen. "Soll das ein Scherz sein? Ist so etwas in diesen heiligen Hallen überhaupt gestattet?"
    "Setzen Sie sich, Savannah, bitte."
    Mit einem verärgerten Schulterzucken tat sie es. "Haben Sie schon einmal etwas von Farbe gehört?" fragte sie. "Dieser Laden ist so langweilig wie ein Schulbuch, und die Kunst an den Wänden ist himmelschreiend ordinär."
    "Das finden Sie auch, nicht wahr?" sagte er lächelnd. "Meine Ex-Frau hat die Kanzlei eingerichtet. Sie ist Steuerberaterin und hatte das Büro auf der anderen Seite des Flurs." Er lehnte sich zurück und ließ den Blick durch den Raum wandern. "Ich habe mich schon so daran gewöhnt, daß ich es überhaupt nicht mehr wahrnehme. Aber Sie haben vollkommen recht, hier fehlt etwas."
    "Was hier fehlt, ist ein Nachruf." Ungeduldig fuhr sie sich durchs Haar. "Ich halte es hier kaum aus."
    "Das sehe ich." Er griff wieder nach den Papieren und überflog sie. "Ihnen ist klar, womit Sie sich einverstanden erklären? Sie erhalten einen Scheck in Höhe des gesamten Barvermögens Ihres verstorbenen Vaters."
    "Ja."
    "Und seine Habe."
    "Ich dachte ... ich dachte, es handelt sich nur um Geld. Was hat er denn sonst noch hinterlassen?"
    "Offenbar gibt es noch ein paar persönliche Dinge. Wenn Sie möchten, besorge ich Ihnen eine genaue Aufstellung, damit Sie entscheiden können, ob Sie sie ablehnen oder zugeschickt bekommen wollen. Die Frachtkosten werden natürlich aus der Erbmasse beglichen."
    Ablehnen, dachte sie. Wie er sie damals abgelehnt hatte. "Nein, lassen Sie sie mir schicken."
    "Nun gut." Jared notierte sich alles auf einem gelben Block. "Ich werde meine Sekretärin gleich morgen ein Schreiben aufsetzen lassen. Darin wird Ihr Anrecht auf das Erbe bestätigt

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