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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und daß er viel getrunken und ihr blaue Flecken verpaßt hat und all das. Sie lassen sich scheiden."
    "Ich verstehe." Savannah war in ihrem Leben vielen Männern wie Joe Dolin begegnet, und sie konnte sie nur verachten. "Hat er Con auch geschlagen? Und Emma?"
    "Emma nicht." Auch das war etwas, worüber Bryan eigentlich nicht sprechen wollte.
    Aber bevor er es zurückhalten konnte, sprudelte es wie von selbst aus ihm heraus.
    "Aber er hat Con verprügelt. Nicht, wenn seine Mom da war. Er beschimpfte ihn und schubste ihn herum. Er meinte, daß Con ein Waschlappen sei, weil er gern Bücher liest und Geschichten schreibt. Con ist kein Waschlappen."
    "Natürlich ist er das nicht."
    "Er ist einfach nur echt klug. Er muß kaum lernen, um in der Schule die richtigen Antworten zu geben. Und er braucht sich gar nicht zu melden, weil die Lehrerin ihn auch so aufruft." Bryan starrte vor sich hin, und sein Gesicht verfinsterte sich. "Einige der Kids ärgern ihn immer. Mit seinem Vater und weil er der Liebling der Lehrerin ist und weil er den Baseball nicht sehr weit werfen kann. Aber wenn ich bei ihm bin, lassen Sie ihn in Ruhe."
    Savannah schloß die Augen und legte die Wange an seinen Kopf. "Du bist ein guter Junge."
    "Bin ich nicht." Hastig verbesserte er sich. "Wer andere einschüchtert, ist meistens selbst ein Feigling, habe ich Recht?"
    "Das hast du." Wieder seufzte sie. "Bryan, ich muß mit dir reden. Weißt du noch, als du nach Hause kamst und Mr. MacKade da war?"
    "Klar."
    "Er ist Rechtsanwalt und war beruflich da."
    "Haben wir Ärger?"
    "Nein." Sie drehte ihn zu sich, um ihm ins Gesicht schauen zu können. ,Wir haben keinen Ärger. Uns geht es gut. Er kam wegen... Mein Vater ist gestorben, Bryan."
    "Oh." Er empfand nichts als ein mildes Erstaunen. Er hatte seinen Großvater nie kennengelernt und wußte nur, daß Jim Morningstar ein Rodeo-Reiter und daher viel unterwegs gewesen war. Das hatte seine Mutter ihm irgendwann einmal erzählt. "Er war wohl ziemlich alt, was?"
    "Ja." Fünfzig? Sechzig? Savannah hatte keine Ahnung. "Ich habe dir das mit ihm nie richtig erklärt. Dein Großvater und ich haben uns vor langer Zeit einmal sehr gestritten, und da bin ich von zu Hause weggegangen."
    Wie konnte sie diesem Kind, ihrem über alles geliebten Kind, erzählen, daß es die Ursache gewesen war? Nein, das würde sie nicht. Sie würde es niemals tun.
    "Jedenfalls bin ich weggegangen, und wir haben irgendwie den Kontakt zueinander verloren."
    "Woher wußte Mr. MacKade denn, daß er tot ist? Hat er ihn gekannt?" fragte Bryan.
    "Nein, das wußte er nur, weil er Rechtsanwalt ist. Dein Großvater hat sich verletzt, und das hat ihn vermutlich nachdenklich gestimmt. Er beauftragte einen Anwalt in Oklahoma damit, uns zu suchen, und der Anwalt rief Mr. MacKade an. Das alles dauerte eine Weile, aber dann kam Mr. MacKade sofort her und erzählte es mir. Und daß dein Großvater etwas Geld hinterlassen hat."
    "Wow, wirklich?"
    "Es sind mehr als 7000 ..."
    "Dollar?" unterbrach Bryan sie mit großen Augen. 7000 Dollar waren ein Vermögen.
    Genug für ein neues Fahrrad, einen neuen Baseball-Handschuh und die Sammelkarte von Cal Ripkin, die er sich schon so lange wünschte. "Und wir dürfen das Geld behalten? Einfach so?"
    "Ich muß erst einige Papiere unterschreiben."
    Das dicke Bündel Banknoten verschwand lange genug aus seiner Vorstellung, um den Gesichtsausdruck seiner Mutter richtig deuten zu können. "Warum willst du das Geld nicht?"
    "Ich ... Oh, Bryan." Verzweifelt zog sie die Knie an. "Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll. Ich war all die Jahre lang so böse auf ihn. Und jetzt bin ich wütend, weil er gewartet hat, bis er tot ist."
    Bryan überlegte. "Ist das so, als würde er damit sagen, daß ihm alles leid tut? Und wenn du das Geld annimmst, sagst du, daß es dir auch leid tut?"
    Er ließ es so einfach klingen, daß sie lachen mußte. "Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?" Müde sah sie ihren Sohn an. "Du findest, wir sollten es annehmen, nicht wahr?"
    "Wir brauchen es wahrscheinlich nicht unbedingt. Ich meine, du hast deinen Job, und wir haben ja jetzt ein eigenes Haus."
    "Nein", flüsterte Savanna h. "Wir brauchen es nicht unbedingt." Sie spürte, wie ihr eine Last von den Schultern genommen wurde. Sie brauchten es nicht zu nehmen, und genau deshalb konnten sie es nehmen. "Gleich am Montag werde ich zu Mr.
    MacKade gehen und ihm sagen, daß er uns das Geld überweisen soll."
    "Cool." Bryan sprang auf. "Ich muß

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