Liebe, Stolz und Leidenschaft
gehörte für immer zu ihr. Sie war keine Frau, die sich blind auf eine Affäre einließ, die jedes Verlangen befriedigte und sich jedem hingab, der sie begehrte.
Aber sie war auch realistisch. Der Mann, der seine Sekretärin fortschickte, der in seinem Terminplan blätterte, würde ihr Liebhaber werden.
"Meine Sekretärin hat eine Verabredung", verkündete Jared, als er den Hörer auflegte. "Wie es aussieht, werde ich die Kanzlei endlich einmal pünktlich schließen können." Er musterte Savannah. "Ich soll dich fragen, woher du deine Jacke hast."
"Meine Jacke?" Belustigt sah Savannah an sich hinab. "Die habe ich selbst genäht."
"Das soll wohl ein Scherz sein."
Sie schob die Unterlippe vor und hob das Kinn, was, wie er inzwischen wußte, Verärgerung signalisierte. "Wie bitte? Ich sehe nicht aus wie eine Frau, die nähen kann? Ich passe nicht in dein Bild der treusorgenden Ehefrau?"
Er lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch und streckte den Arm aus, um den in prächtigem Farbenspiel schimmernden Kragen ihrer Jacke zwischen den Fingern zu reiben. "Schöne Arbeit. Was kannst du sonst noch?"
"Was immer erforderlich ist." Sie protestierte nicht, als er sie ruckartig an sich zog.
Statt dessen legte sie die Hände auf seine Schultern und senkte den Kopf zum Kuß.
"Es ist noch früh", murmelte er.
"Das ist Ansichtssache."
"Wo ist Bryan?"
"Bei Cassie." Ein wenig erstaunt darüber, daß er danach fragte, vertiefte sie den Kuß. "Ich hole ihn um sechs ab. Also in einer halben Stunde."
"Es wird länger dauern." Er umfaßte ihre Hüften und zog sie zwischen seine Beine.
"Ruf sie doch an und frag, ob er bis sieben bleiben kann," Zärtlich knabberte er an ihrer Lippe. "Halb acht."
Ich werde es genießen, ihm die Krawatte abzunehmen, dachte Savannah. "Ja, das könnte ich wohl."
"Gut. Du klärst das, dann gehen wir über die Straße."
"Über die Straße?"
"Um zu Abend zu essen."
Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihn erstaunt an. "Um zu Abend zu essen?"
"Ja." Fast sicher, daß seine Beine ihn inzwischen wieder trügen, stieß Jared sich vom Schreibtisch ab ... bevor er der Versuchung nachgab, Savannah auszuziehen, auf den Boden zu legen und hier und jetzt zu nehmen. "Ich möchte dich gern zum Essen einladen."
"Warum?"
"Weil ich gern noch eine Stunde oder auch zwei mit dir verbringen möchte." Auf dir, dachte er. In dir. Hör auf, Jared. Äußerlich ruhig umrundete er den Schreibtisch und blätterte im Adressenverzeichnis. "Hier ist Cassies Nummer."
"Ich kenne Cassies Nummer." Sie fand es schlimm, daß sie tief durchatmen mußte, um ruhiger zu werden, während er vollkommen gelassen vor ihr stand. "Was geht hier vor, Jared? Wir wissen beide, daß wir uns das Abendessen sparen können."
Die Erregung traf ihn wie ein Schlag. Er konnte sie besitzen. Hier, in seinem Büro, jetzt sofort. Es wäre ganz einfach. Zu einfach, und das gefiel ihm nicht.
"Ich würde gern mit dir essen gehen, Savannah. Und mich mit dir unterhalten." Jared nahm den Hörer ab, wählte Cassies Nummer und hielt ihn ihr hin. "Einverstanden?"
Savannah mißtraute ihm und zögerte, bevor sie mit einem Schulterzucken den Hörer nahm. "Einverstanden."
Das Restaurant war gemütlich, das Essen typisch amerikanisch. Savannah nippte an ihrem Drink und war gespannt darauf, was Jared als nächstes tun würde.
"Du nähst also deine Kleider?"
"Manchmal."
Lächelnd lehnte er sich auf der Holzbank zurück. "Manchmal?" wiederholte er und sah sie erwartungsvoll an.
Er schien sich tatsächlich mit ihr unterhalten zu wollen. Kein Problem. "Ich habe es gelernt, weil es preiswerter ist, Sachen selber zu nähen als sie im Laden zu kaufen, und weil ich nicht nackt herumlaufen will. Jetzt nähe ich hin und wieder etwas, weil es mir Spaß macht."
"Aber du verdienst deinen Lebensunterhalt als Illustratorin, nicht als Schneiderin."
"Ich arbeite gern mit Farben und mache meine eigenen Entwürfe. Ich hatte Glück."
"Glück?" fragte er.
Sie hatte keine Lust mehr, sich aushorchen zu lassen. "Du willst doch nicht etwa meine Lebensgeschichte hören, Jared."
"Doch, das will ich." Er lächelte der Kellnerin zu, die ihnen das Essen servierte.
"Fang einfach irgendwo an", forderte er Savannah auf.
Kopfschüttelnd schnitt sie einen Bissen von dem kräftig gewürzten Hühnchen ab, das er ihr empfohlen hatte. "Du hast dein ganzes Leben hier verbracht, nicht wahr?"
"Das ist richtig."
"Große Familie, alte Freunde und Nachbarn. Wurzeln."
"Ja."
"Ich
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