Liebe, Stolz und Leidenschaft
Con anrufen und ihm erzählen, daß wir jetzt reich sind."
"Nein."
Er blieb so abrupt stehen, daß er fast gestolpert wäre. "Aber, Mom..."
"Nein. Mit seinem Geld zu prahlen ist sehr uncool. Und eins sollte ich dir jetzt gleich sagen, mein Freund. Das Geld macht uns nicht reich, und ich werde es für deine College-Ausbildung festlegen."
Mit offenem Mund starrte er sie an. "College? Das kommt doch erst in hundert Jahren. Vielleicht gehe ich auch gar nicht hin."
"Das liegt ganz bei dir, aber wenn du dich dazu entschließt, werden wir es bezahlen können."
"Oh, Mann." Bryan war erst neun und erlebte gerade, wie es war, ein Vermögen zu gewinnen und sofort wieder zu verlieren. "Das ganze Geld?"
"Das ganze ..." Sein zutiefst betrübtes Gesicht stimmte sie um. "Bis auf einen Teil.
Du darfst dir etwas wünschen. Als würdest du ein Geschenk von deinem Großvater bekommen."
Voller Hoffnung strahlte er sie an. "Darf ich mir wünschen, was ich will?"
"Nun ja, innerhalb gewisser Grenzen. Ein vergoldeter Sportwagen zum Beispiel liegt nicht drin", sagte sie lächelnd.
Er stieß einen Jubelschrei aus und umarmte sie. "Ich muß etwas in meinem Baseballkarten-Katalog nachsehen."
Sie schaute ihm nach, als er ins Haus rannte. So schnell hatte sie ihren Sohn noch nie laufen sehen.
Während Savannah auf der, Veranda die Hamburger grillte und Bryan sich in seinen Katalog vertiefte, saß Jared auf der anderen Seite des verwunschenen Waldes und dachte an sie.
Er war versucht, sehr versucht sogar, durch den Wald zu eilen und den Streit beizulegen, den sie am Nachmittag auf dem Bürgersteig vor Ed's begonnen hatte.
Zickige Frauen konnte ich noch nie ausstehen, dachte Jared und setzte den Schaukelstuhl in Bewegung. Zickige Frauen mit unberechenbaren Launen und undurchschaubarer Vergangenheit noch viel weniger. Nicht, daß Savannah Morningstar ihn nicht interessierte oder es ihn nicht reizte, alles über sie zu erfahren.
Aber im Moment verlief sein Leben in sehr ruhigen Bahnen. Er hätte sie gern näher kennengelernt, natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Ein paar Verabredungen, die möglichst bald zu einem intimeren Kontakt führten. Schließlich war er kein Kostverächter. Und welcher normale Mann würde nicht davon träumen, sich mit einer so hinreißenden Frau zu amüsieren?
Und Jared MacKade war in dieser Hinsicht äußerst normal.
Aber er war nicht dumm. Die Frau, die ihn am Nachmittag angefaucht hatte, bedeutete nichts als Ärger. Das letzte, was ein so hitziges Temperament brauchte, war, sich mit einem ebenso hitzigen Temperament anzulegen. Deshalb zog er kühle, beherrschte und vernünftige Frauen vor.
Wie meine Ex-Frau, zum Beispiel, dachte er und verzog das Gesicht. Die war so kühl gewesen, daß er ihr manchmal am liebsten einen Spiegel vor den Mund gehalten hätte, um festzustellen, ob sie noch atmete.
Doch das war eine andere Geschichte.
Gleich Montag früh würde er einen offiziellen Brief aufsetzen, in dem er Savannah Morningstar über ihr Erbe in Kenntnis setzte und ihr mitteilte, welche Schritte sie unternehmen müsse, um es anzunehmen oder abzulehnen.
Es machte ihm nichts aus, sich für einen Mandanten die Hände schmutzig zu machen, Schweiß zu vergießen oder sogar eine schlaflose Nacht zu verbringen.
Aber sie war nicht seine verdammte Mandantin, und der Gefallen, den er dem Kollegen aus dem Westen zu tun bereit war, hatte seine Grenzen.
Jared hatte genug von Savannah Morningstar.
Verdammt, die Frau hatte ein Kind. Ein äußerst liebenswertes Kind, aber darauf kam es nicht an. Eine private Beziehung zwischen ihm und ihr mußte immer auch ihren Sohn mit einschließen. Daran führte kein Weg vorbei. Und Jared fand das auch richtig so.
Außerdem war da noch die Tatsache, daß sie nicht nur wunderschön, sondern auch zäh wie eine Schuhsohle war. Zweifellos war sie weit herumgekommen und hatte dabei viel erlebt. Eine Frau, die. einen Mann so ansehen konnte, hatte ihr Leben bestimmt nicht damit verbracht, Kekse zu backen.
Eine solche Frau konnte einen Mann um den Verstand bringen.
Nun, vielleicht die meisten Männer, aber ganz gewiß nicht Jared MacKade.
Er würde mit ihr fertig werden. Wenn er wollte.
Dieses exotische, unglaublich faszinierende Gesicht ging ihm unter die Haut und ließ ihn nicht mehr los. Es war lange her, daß er eine Frau so begehrt hatte.
Wütend auf sich selbst sprang Jared auf und eilte in den Wald. Er brauchte frische Luft. Ein Spaziergang würde ihm guttun. Die
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