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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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lagen noch auf Delmonts Leiche, als ich sie fand. Ich bin sicher, dass Irene Toller sie absichtlich dorthin gelegt hat. Aber ich weiß nicht, warum sie das getan hat oder woher sie beides hatte.«
    Eisworths Stimme klang gepresst. »Ich habe schon ein paar Mal Durward Reed in seinem Büro im Wintersett House besucht. Dort hängt ein bestimmtes Foto an der Wand neben der Tür.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich fürchte, die ganze Sache ist noch viel schlimmer, als Sie es sich vorstellen.«
    Kurze Zeit später klopfte Adam an der Tür der Corley Lane 22. Mrs. Plummer öffnete ihm. Sie sah verwirrt aus, als er nach Caroline fragte.
    »Sie ist heute Nachmittag weggegangen, Sir. Sie hat eine Nachricht von Mr. Reed bekommen, von der Gesellschaft zur Erforschung des Übersinnlichen, in der stand, dass er sich mit ihr über einen Vertrag für einen ihrer Sensationsromane unterhalten wollte. Ich habe sie schon längst zu Hause erwartet, aber sie ist noch nicht zurück. Sie muss sich verspätet haben.«
    Adam riet sich, ruhig zu bleiben. »Sind ihre beiden Tanten zu Hause?« »Nein, Sir. Sie sind zum Essen mit Freunden gegangen, und danach wollen sie Karten spielen. Sie werden erst spät zurückkommen. Stimmt etwas nicht, Mr. Hardesty?« »Ich bin sicher, dass alles in Ordnung ist, Mrs. Plummer.« Aber er wusste, dass er log.

38
    Caroline kam erst lange Zeit später wieder zu Bewusstsein.
    Sie öffnete die Augen und starrte an die schattige Zimmerdecke, während sie in Gedanken versuchte, ihre Lage einzuschätzen.
    Die Übelkeit war verschwunden, stellte sie fest.
    Vorsichtig setzte sie sich auf und erinnerte sich plötzlich daran, dass Reed sie auf ein Bett gelegt hatte. Eine Woge der Furcht überkam sie, so heftig, dass sie kaum atmen konnte. Was war mit ihr geschehen, während sie sich in diesem grauen Nebel befunden hatte?
    Verzweifelt sprang sie von dem großen Bett. Eine überwältigende Erleichterung erfasste sie, als sie fühlte, dass sie ihre Röcke und die Unterröcke noch trug und dass ihre Kleidung nicht zerknittert war. Ihre Strümpfe waren auch noch an ihrem Platz, und ihre Unterhose geschlossen, genau so, wie sie von zu Hause weggegangen war. Das war ermutigend.
    Sie zwang sich dazu, nüchtern nachzudenken, suchte nach Erinnerungen aus der unheimlichen Welt, in der sie sich befunden hatte. Sie würde wissen, wenn Reed sie bedrängt hätte, denn sie war von diesem vergifteten Tee nicht vollkommen bewusstlos gewesen, wahrscheinlich aber nur deshalb, weil sie nur wenige Schlucke davon getrunken hatte. In der Tat erinnerte sie sich schwach an die eigenartige Art, in der Reed sie auf dieses Bett gelegt hatte. Er hatte sich sogar die Zeit genommen, ihr den Rock anständig über die Beine zu ziehen, ehe er das Zimmer verlassen hatte.
    Sie wandte sich um und untersuchte das dunkle Zimmer. Sie musste hier heraus, ehe Reed zurückkam.
    Sie ging zur Tür, in der schwachen Hoffnung, dass sie nicht abgeschlossen war. Aber natürlich war sie das.
    Schwach hörte sie Geräusche von irgendwo unter ihr. In weiter Entfernung spielte Musik. Der Empfang mit Julian Eisworth hatte begonnen.
    Sie lief zum Fenster und stellte sofort fest, dass es zugenagelt war. Durch die winzigen, bleiverglasten Scheiben konnte sie einen riesigen leeren Garten hinter dem Haus erkennen. Das Mondlicht leuchtete unheimlich in dem schwachen Nebel.
    Es war sehr weit bis nach unten, stellte sie enttäuscht fest. Das Zimmer, in dem sie gefangen war, lag offensichtlich im obersten Stock des alten Hauses.
    Nach Hilfe zu rufen, würde nichts nützen. Wenn man bedachte, wie dick die Wände waren und was unten für ein Lärm herrschte, würde niemand sie hören.
    Sie wandte sich um und untersuchte das Zimmer genauer. Gerade genügend Mondlicht fiel hinein, um ihr das Bett, einen Schrank und einen Stuhl zu zeigen. Nirgendwo gab es eine Lampe oder eine Kerze in diesem Raum.
    Sie ging hinüber zu dem Schrank und öffnete ihn, erwartete schon, ihn leer vorzufinden. Entsetzt fuhr sie zurück, als sie den weißen Seidenstoff erkannte.
    Sie zog das altmodische Kleid heraus und betrachtete es genauer. Und dann wusste sie Bescheid.
    Es war das Hochzeitskleid von Sarah Reed.
    Der lange Spitzenschleier lag ordentlich zusammengefaltet in einem Fach des Schrankes. Er war mit getrocknetem Blut verschmiert. Sie fand auch die Trauerbrosche mit dem schwarzen Emaille in einer Schublade, zusammen mit einem Paar weißer Handschuhe.
    Früher oder später würde Reed

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