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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Du musst ja verrückt sein, wenn du dich für den Rest deines Lebens an jemanden bindest, den du erst seit einem Monat kennst, vor allem an jemanden mit einer Vergangenheit wie Cal.
    Sie schlüpfte unter seinem Arm hervor aus dem Bett und hob sein Hemd vom Boden auf. Als sie es sich überzog, gelang es ihr nicht, es vorn über ihrer Brust zu schließen. In Filmen funktioniert das immer , dachte sie angewidert und ließ es wieder zu Boden fallen. Stattdessen zog sie die Tagesdecke vom Bett, was Elvis aufschreckte, Cal jedoch unter der Bettdecke nicht im Schlaf störte. Es war Juni, er würde also nicht frieren.
    Sie ging hinaus und setzte sich auf die Couch ihrer Großmutter, eingewickelt in die Tagesdecke, und versuchte, vernünftig über alles nachzudenken. Elvis kam auf weichen Pfoten herbei und rollte sich auf der Rückenlehne der Couch zusammen, und Min bewegte ihren Kopf ein wenig, um sich an ihm zu reiben und ihn zum Schnurren zu bringen.
    Tja , dachte sie, im Wesentlichen ist es doch so, dass du den Wettkönig der Stadt vor dir hast und glaubst, dass er die wah
    re Liebe für immer und ewig ist. Was würdest du darauf wet ten? Die Uhr auf dem Kaminsims gab ein Klicken von sich, als die Zeiger auf Mitternacht vorrückten.
    »Hey«, erklang da Cals Stimme, und als sie aufblickte, sah sie ihn in der Tür stehen und ein Gähnen unterdrücken. »Was tust du da?«
    »Es ist Mitternacht«, erwiderte sie und versuchte, fröhlich zu klingen. »Ich verwandle mich zurück in einen Kürbis.«
    »Das erklärt die Couch«, nickte er, kam herüber und setzte sich neben sie. Er legte den Arm um Min, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn, und sie schloss die Augen und lehnte sich an ihn. Sie liebte ihn so sehr, dass ihr ganz schwach davon wurde. Ich habe wirklich ein Problem , dachte sie.
    »Stimmt was nicht?«, fragte er. »Ich dachte eigentlich, alles wäre ziemlich vollkommen, nachdem sich das ganze Pack Idioten verdrückt hatte.«
    »Ist es auch«, stimmte sie zu. »Ich versuche nur, mir vorzustellen, was als Nächstes passiert.«
    »Als Nächstes.« Cal nickte. »Okay. Also gut.« Gähnend nahm er ihre Hand. »Morgen rufe ich meine Mutter an, damit sie uns nicht mit einem Fluch belegt, und wir werden zum Abendessen zu deinen Eltern gehen und dafür sorgen, dass sie nicht durchdrehen.«
    »Nun ja, man soll nie die Hoffnung verlieren«, erwiderte Min. Die Decke rutschte ihr von der Schulter, und Cal legte seine Hand darauf und zog mit seinen Fingerspitzen müßig Kreise auf ihrer Haut, während er weitersprach.
    »Und dann machen wir uns auf die Suche nach dem Haus, von dem du geredet hast, eines mit höchstens sechs Stufen von der Straße hoch.« Er rückte ein wenig herum, um einer kaputten Sprungfeder auszuweichen, und setzte hinzu: »Und wir besorgen uns eine neue Couch.«
    Min fühlte, wie sie trotz aller Befürchtungen lächeln musste und das Glücksgefühl wieder in ihr aufstieg. Er drückte sie fester an sich. »Und dann heiraten wir und leben glücklich und zufrieden bis ans Ende.«
    Min erstarrte, während er ihre Hand an seine Lippen hob und ihre Finger einzeln küsste. »Klar. Und das ist der Teil, der mir Sorgen macht.«
    Cals Griff wurde fester. »Meinst du, dass wir Probleme kriegen?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Min und blickte ihm in die Augen. »Ich glaube daran, dass wir uns lieben, so lange wir leben, aber ich weiß nicht, ob das reicht. Das Leben ist kein Märchen.«
    »Aha«, erwiderte Cal. »Es ist Mitternacht, wir hatten einen ereignisreichen Abend, und ich bin gerade ein bisschen langsam beim Denken. Worum machst du dir Sorgen?«
    »Um das ›Glücklich und zufrieden bis an ihr Ende‹«, erklärte Min und wusste, dass das idiotisch klang. »All das Zeug, das wir jetzt hinter uns haben, das mit dem Verlieben, das mit dem Märchen, da weiß ich, wie das funktioniert. Ich habe diese Geschichten gelesen.«
    »Das mit dem Märchen?«
    »Aber nirgends steht etwas über das ›Glücklich und zufrieden bis an ihr Ende‹. Und soweit ich es beurteilen kann, geht die Sache dann genau dort schief. Fünfzig Prozent der Ehen enden mit Scheidung, und na ja, ich weiß natürlich, dass diese Statistiken durch Wiederholungstäter verfälscht werden …«
    »Es ist Mitternacht, und ich höre mir Statistiken an«, erzählte Cal dem Kater.
    »… aber es macht mir trotzdem Sorgen. Es gibt keine einzige Geschichte über das ›Glücklich und zufrieden bis an ihr Ende‹. Damit hört es immer auf. Genau

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