Liebe und andere Zufalle
an Cal.
»Nur in der Dusche«, erwiderte Cal und stellte sich Min in der Dusche vor.
»Quatsch mit Soße«, mischte Tony sich ein. »Er kann singen, er ist nur zu feige.«
»Aber du nicht«, meinte Liza, an Tony gewandt. »Du bist ja ein Multitalent. Wer hätte das gedacht?«
»Was kann er denn sonst noch?«, fragte Bonnie, und Tony grinste sie an.
»Er hat gewisse Fähigkeiten, über die wir später sprechen können«, antwortete Liza. »Diese Pasta ist hervorragend, Emilio. Eigentlich sollten Ihnen die Gäste jeden Abend die Bude einrennen.«
»Und das ist dein Job«, versetzte Min. »Bitte, rette Emilio. Ich liebe ihn.«
»Na klar«, erwiderte Liza. »Lasst mich erst mal die Küche inspizieren.«
Sie erhob sich, ging an Emilio vorbei und verschwand durch die Schwingtür.
»Ist sie …«, wandte er sich an Min.
»Sie ist die beste Kellnerin, die Sie je kriegen können«, erklärte Min. »Und sie wird Ihren Laden in Schwung bringen. Jetzt prüft sie erst mal die Küche. Wenn die die Prüfung besteht, dann haben Sie sie auf Ihrer Seite.«
Emilio verschwand, um seine Küche vor Liza zu beschützen, und Cal schenkte Wein in Mins Glas nach. »Trink«, befahl er. »Ich möchte dich zu etwas überreden, und dazu musst du etwas angesäuselt sein.«
»Irgendwie vermisse ich da den Charme«, bemerkte Min und hob ihr Glas. »Hör mal, ich habe über die Schneekugel und das Kino und das alles nachgedacht, und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich dich einen Teufel genannt habe. Das waren alles reine Zufälle.«
»Ja«, erwiderte Cal. »Tony erklärt das mit der Chaostheorie.«
»Bonnie erklärt es mit der Märchentheorie«, entgegnete Min und nippte an ihrem Wein.
»Märchen?«, echote Cal verständnislos.
»Tja, weißt du, du bist der Märchenprinz, es ist alles Schicksal, und wir werden glücklich und zufrieden bis an unser Ende leben. Schon gut, ansonsten ist sie ganz vernünftig.« Min lächelte ihn an. »Ich glaube, solange wir uns an unseren Plan halten, ist alles in Ordnung.«
»Richtig«, erwiderte Cal. »Der Plan.« Er betrachtete ihre weichen, zu einem sanften Lächeln gebogenen Lippen und fühlte sich wieder schwindelig. Küss mich . »Ich glaube, wir sollten anfangen, miteinander zu gehen. Möchtest du ins Kino?«
Min blinzelte ihn verwirrt an und setzte ihr Glas ab. »Hast du irgendwas gehört von dem, was ich sagte?«
»Alles war nur Zufall, wir sollten uns an den Plan halten«, antwortete Cal. »Aber bei mir funktioniert das nicht.«
Min verschränkte ihre Arme. »Warum nicht?«
»Weil mich das Universum zum Krüppel macht, wenn wir nicht miteinander gehen.«
» Was? «
»Universum, Schicksal, Chaostheorie, Märchen, der Geist von Elvis, ich weiß nicht, was es ist, aber ich wehre mich nicht länger dagegen.« Cal beugte sich zu ihr und nahm erneut den schwachen Lavendelduft wahr, während Min ihn anblickte, als sei er verrückt geworden. »Du hasst mich, du bist sehr anspruchsvoll, du hast eine krankhafte Einstellung zum Essen, und deine beste Freundin wird mich eines Tages erschlagen, aber das ist mir egal. Ich lasse es darauf ankommen. Will deine Mutter mich immer noch bei einem Abendessen unter die Lupe nehmen? Dann komme ich.«
»Warum, wenn ich so schrecklich bin?«, fragte Min verärgert.
Er lächelte in ihr schönes Gesicht hinunter. »Weil du klug und freundlich und witzig bist und mein Neffe ganz verrückt nach dir ist, und weil du tolle Schuhe trägst und wie ein gefallener Engel aussiehst.« Weil ich verrückt werde, wenn ich dich nicht bald in den Arm nehme .
»Ahaa.« Min nickte. »Und deswegen willst du morgen zum Abend mit zu meinen Eltern kommen, damit meine Mutter erkennt, dass du ungefährlich bist?«
»Morgen?« Er nickte und versuchte, nicht erschrocken dreinzublicken. »Na gut. Wir wollen das schnell hinter uns bringen. Morgen Abend soll es sein. Und wegen heute Abend …«
»Die Sache mit unseren Dates? Nein, du musst nicht zum Abendessen kommen, damit meine Mutter sich über dich be ruhigt. Aber wenn du einen Abend unter Freunden haben willst, könnten wir ins Kino gehen. Um zehn Uhr läuft Blue Hawaii .«
» Blue Hawaii «, wiederholte Cal. »Das ist kein Porno, oder?«
»Ein Film im Rahmen der Elvis-Woche«, erklärte Min. »Aber du musst ja nicht hingehen.«
Cal seufzte. »Doch, ich will. Und ich komme morgen auch mit zu deinen Eltern.«
»Aber warum? Ich verstehe das einfach nicht«, klagte Min, und er nahm ihre Hand und war glücklich, sie
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