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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Caroline.« Jennifers Stimme klang mit einem Mal ganz sanft.
    Caroline saß da, völlig überrumpelt von Jennifers Vorschlag. Von der Spontaneität, der Romantik. Aber vor allem von der Gegensätzlichkeit, die in Jennifer wohnte.
    »Denken Sie nicht zu lange nach. Sagen Sie ja.« Jennifer stand auf, winkte dem Kellner und drückte dem verdutzten Mann einen Betrag in die Hand, der weit über dem der Rechnung lag.
    Dann wandte sie sich Caroline zu, streckte ihr die Hand entgegen. »Kommen Sie.« Zwei warme Augen blickten Caroline an. Wie unter Zwang erhob Caroline sich, fühlte, wie sich Jennifers Arm um ihre Schulter legte und sie mit sich führte.
    Während der Autofahrt schwiegen sie. Jennifer hatte eine CD eingelegt, die sanfte Klaviertöne spielte und Carolines Sinne einlullte, weit weg von allen Fragen um den merkwürdigen Verlauf des Abends und warum sie jetzt neben Jennifer im Wagen saß. Sich nur der Nähe Jennifers bewusst, ihrer zwingenden Ausstrahlung. Und in Erwartung des rauschenden Meeres.
    Als Jennifer den Wagen nach ziemlich genau zwei Stunden Fahrt stoppte, sah sie Caroline eindringlich an. »Wir sind da. Ich hole schnell eine Decke aus dem Haus, die du dir umlegen kannst, damit du nicht frierst. Warte hier.«
    Caroline wartete bewegungslos, bis sich die Beifahrertür öffnete und eine Hand sich ihr entgegenstreckte. Sie ergriff sie, wurde von zwei Armen empfangen, die sie behutsam in eine leichte Decke hüllten.
    Dann gingen sie nebeneinander auf das leise Rauschen des Meeres zu, solange, bis die warme Luft der Sommernacht von der kühlen Brise am Wasser verschluckt wurde. Jennifer nahm Carolines Hand und hielt sie fest. So gingen sie am Strand entlang, schauten auf die seichten Wellen.
    Zu dieser Jahreszeit gelang es der Nacht nicht, das Licht zu besiegen. Nach einigen hundert Metern setzte Caroline sich in den weichen Sand. Jennifer tat es ihr gleich. Obwohl sie einander nicht berührten, nicht sprachen, waren sie sich so nahe wie zwei Menschen sich nur sein konnten. Und friedlich.
    Jennifer erschauerte unter der Berührung eines kühlen Luftzuges. Caroline nahm die Decke von ihren Schultern, breitete sie ganz aus und nahm Jennifer mit in ihre Wärme auf. Ihre Arme streiften sich, hielten die Berührung fest. Schließlich umfasste Jennifer sanft Carolines Taille. Die ließ sich in die Umarmung sinken, landete weich an Jennifers Seite. Jennifer hielt Caroline fest, legte jetzt auch den anderen Arm um sie, ließ sie beide langsam rückwärts sinken, bis sie im weichen Sand lagen, immer noch von der Decke eingehüllt. Jennifers Gesicht näherte sich langsam dem Carolines.
    Dann fühlte Caroline die warmen Lippen Jennifers, den fordernden Kuss, voller Verlangen. Caroline nahm an, dass jeden Moment Jennifers Leidenschaft ungezügelt über sie hereinbrechen würde. In Erwartung dessen verkrampfte sie sich. Aber es geschah nichts. Der Druck von Jennifers Lippen wurde schwächer, vorsichtig liebkosend, zärtlich. Allmählich entspannte Caroline sich, schmiegte ihren Körper an Jennifers. Caroline merkte, dass Jennifer ihr das Tempo überließ. Nur einmal ließ die sich von einer Woge aus Begierde unkontrolliert hinwegreißen und nahm Caroline mit in einen Strudel der Leidenschaft, aus dem sie erst nach mehreren Minuten erschöpft wieder auftauchten.
    Irgendwann zog Jennifer Caroline hoch, und sie gingen Hand in Hand zum Haus zurück.
    »Es gibt wirklich zwei Schlafzimmer«, sagte Jennifer, während sie Whiskey in zwei Gläser goss und eines davon Caroline reichte. »Doch bevor du anfängst darüber zu spekulieren – den Schlüssel zum Haus habe ich immer im Wagen.«
    »Verstehe. Für alle Fälle«, sagte Caroline ernüchtert.
    »Ja.«
    Etwas weniger Ehrlichkeit wäre Caroline in diesem Moment lieber gewesen. »Dann war das hier geplant?«
    »Es war . . . eine mögliche Option des Abends. Ich will, dass du das weißt, bevor . . .«
    ». . . bevor wir die Schlafzimmer verteilen?«
    »Ich dachte mehr an teilen statt an verteilen.«
    »Du glaubst, nachdem du mir eröffnest, dass du es die ganze Zeit darauf angelegt hast, mich zu verführen, würde ich trotzdem mit dir schlafen?«
    »Ich habe aus meinem Wunsch diesbezüglich nie einen Hehl gemacht. Du warst diejenige . . . aber die Tatsachen sprechen doch deutlich eine andere Sprache.« Jennifer lächelte.
    Caroline griff an Jennifer vorbei zur Whiskeyflasche, die in der Bar stand, goss sich mindestens einen dreifachen ein und trank einen großen

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