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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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hatte, und schlürften einträchtig Tee.
    Caroline wartete darauf, dass sich die bekannten Selbstvorwürfe einstellen würden. Aber nichts dergleichen geschah. Auch Jennifer gegenüber empfand sie keinen Groll, weil die die Situation mal wieder, zumindest etwas, ausgenutzt hatte. Caroline gestand Jennifer aber zu, dass die, für ihre Verhältnisse, ungewöhnlich zurückhaltend gewesen war.
    Außerdem hast du angefangen, dich wie losgelassen aufzuführen , erinnerte Caroline sich.
    Jennifer äugte immer wieder zu Caroline. Auch sie wartete auf etwas. Nämlich, dass Caroline sie mit den üblichen Belehrungen versorgte. Die brauchte doch sonst nicht so lange, bis sie damit herauskam.
    Schließlich hielt Jennifer es nicht mehr aus. »Nun sag es schon. Sag, dass ich unverbesserlich bin.«
    Caroline grinste. »Du bist unverbesserlich.«
    Ihr Ton ließ Jennifer stutzen. Das klang jetzt aber gar nicht nach Belehrung. Eher nach Belustigung. Vielleicht war das eben ja wieder so eine Vorführung gewesen? Etwas, woraus sie lernen sollte. Aber mit welcher Pointe? Und da – jetzt drückte ihr Caroline schon wieder einen Kuss auf die Wange! Als wären sie ein altes Ehepaar.
    Igitt, wie fürchterlich . . . vertraut. Schön beinah. In jedem Fall ganz anders als alles bisherige.
    So saßen sie, jede mit sich selbst beschäftigt, nebeneinander. Ungewohnt friedfertig. Auch der Rest des Tages verging in dieser friedlichen Stimmung. Ein Ausflug in die kleine, nahegelegene Stadt, Schwimmen im Meer, Faulenzen auf der Terrasse. Alles ohne endlose Wortgefechte. Einfach nur Plaudern. Für beide eine ganz neue Erfahrung miteinander.
    Beim Abendbrot, einem Grillhähnchen, das sie sich aus der Stadt mitgebracht hatten, stellte Caroline erstaunt fest: »Ich fühle mich vollkommen entspannt. Ganz ehrlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Aber ich habe den Tag mit dir wirklich genossen.«
    »Dito.«
    »Und ich bin vom Faulenzen fix und fertig. Bist du sauer, wenn ich gleich ins Bett gehe?«
    »Nein, wieso? Ehrlich gesagt wollte ich noch meine E-Mails checken. Mal sehen, ob ich hier Empfang habe.«
    »Prima. Dann vermisst du ja meine Gesellschaft nicht. Sicher wirst du noch ein paar Leute zusammenstauchen. So als Einschlafdroge.«
    »Wie gut du mich doch kennst«, erwiderte Jennifer leichthin.
    Caroline stand auf. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Jennifer sah Caroline nach. Schüttelte den Kopf. Allerdings wusste sie nicht so recht, ob über Caroline oder sich selbst. Am Ende wohl über sie beide.

18.
    B eatrice’ Strategie war die, Birch und Frau Dalberg noch einmal aufzuschrecken und das anschließende Gespräch zwischen den beiden zu belauschen. Dazu mussten sie es allerdings bewerkstelligen, einen der beiden ein Mikro anzuheften. Der Plan war, dass Beatrice an der Haustür klingelte und hoffte, dass sie erschien, weil das dann sicher einfacher war. Ein weiteres Problem waren die dicken Steinmauern der Finca, die die Funksignale abschwächten. Deshalb musste Sarah sich im Schutz der Dunkelheit mit der Abhörausrüstung im Garten postieren, wohin Beatrice ihr dann folgen würde.
    Beatrice saß im Wagen, wartete auf Sarahs Anruf, dass sie ein gutes Versteck gefunden hatte, von dem aus sie glaubte, einen ausreichend guten Empfang zu haben.
    Das Handy klingelte. »Ich sitze hinter einem Busch an der Rückseite des Hauses. Wie du gesagt hast, nimmt die Terrassentür fast die ganze Front ein. Allerdings ist die Deckung sehr bescheiden. Hoffentlich kommen sie nicht raus.«
    »Gut. Es geht los.«
    Beatrice stieg entschlossen aus dem Wagen, ging zum Haus und klingelte. Eine Minute verging. Dann Schritte hinter der Tür.
    »Sie schon wieder? Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen uns in Ruhe lassen.«
    Beatrice verfluchte ihr Schicksal, dass es Birch war, der die Tür öffnete und nicht Frau Dalberg. Wie sollte sie diesem Kerl das Mikro unterjubeln? »Sie sind Rainer Birch. Der ehemalige Kompagnon von Markus Frey, der vor drei Wochen erschossen wurde. Was wissen Sie darüber?« hämmerte Beatrice heraus.
    Doch bei dem Mann zeigte das nicht die gewünschte Wirkung. Nicht eine Sekunde war Birch verunsichert. »Gar nichts«, erwiderte der nur.
    »Frau Dalberg war Freys Geliebte. Ich will sie sprechen.« Beatrice setzte alles auf eine Karte, tat, als wollte sie sich an Birch vorbei ins Haus drücken. Der stellte sich ihr rabiat in den Weg. Geschickt ließ Beatrice das Mikro in seine Hosentasche fallen.
    »Verschwinden Sie. Sonst

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