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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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nervös sein.«
    Der Himmel war von einem solchen reinen, kräftigen Blau, die Sonne trotz der frühen Stunde schon so herrlich warm, dass Caroline lieber an den noch menschenleeren Strand gegangen wäre, als hier auf das Taxi zu warten, das sie zum Flughafen bringen würde. Sie seufzte leise.
    »Na, nun doch Lust auf Urlaub, was?« fragte Jennifer, geradeso, als könnte sie Carolines Gedanken lesen.
    »Ja«, gab sie zu.
    »Wenn du willst . . . wir können auch noch ein, zwei Tage länger bleiben«, bot Jennifer zu ihrer eigenen Verwunderung an. Und was sie noch mehr verwunderte: Sie meinte es so. Sie wollte gern einen entspannten Tag mit Caroline verbringen. Ihretwegen auch eine ganze Woche.
    »Wir sind nicht hier, um Urlaub zu machen«, erinnerte Caroline sie an ihre eigenen Worte.
    »Nein, aber wir könnten unsere Pläne ändern.«
    »Ist das dein Ernst?« Caroline glaubte, Jennifer hätte das nur so dahingesagt. Nun sah es beinah so aus . . .
    »Warum nicht?« meinte Jennifer.
    »Äh – du hast eine Firma zu leiten. War das nicht so?«
    Jennifer erinnerte sich, das mal gesagt zu haben. Das musste Äonen zurückliegen. Denn im Moment sah sie nur Caroline, die ihre Hand über die Augen hielt, damit die Sonne sie nicht blendete. »Na ja. Als ich verletzt im Krankenhaus lag, musste es auch ohne mich gehen. Und ich erinnere mich dunkel, dass es dort eine Ärztin gab, die mir bei der Entlassung empfahl, eine Zeit lang Stress zu vermeiden. Was ich natürlich nicht tat. Das hier wäre doch eine gute Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen.«
    »In der Tat.«
    »Also?« fragte Jennifer.
    »Du meinst das wirklich ernst?« Caroline war fassungslos.
    »Aber ja.«
    Das Taxi kam. Jennifer sprach ein paar Worte mit dem Fahrer, der sah erst recht ratlos drein, aber dann nickte er eifrig. »Sí, sí. Ich kennen. Steigen Sie ein.« Jennifer deutete auf das Gepäck. Der Mann verstaute es im Kofferraum.
    »Steig ein«, rief Jennifer Caroline zu.
    Die wusste nicht, was sie davon halten sollte. Schulterzuckend stieg sie ins Taxi.
    Jennifer setzte sich neben sie und lächelte verschmitzt. »Lass dich überraschen«, sagte sie.
    Die Fahrt, hinaus aus der Stadt, durchs Land und schließlich entlang der Küste dauerte zirka eine halbe Stunde, in der Jennifer keine weitere Erklärung abgab. Schließlich schlängelte sich das Taxi eine schmale Straße entlang, in einer von Zitronenbäumen bewachsenen Landschaft. Fast wie aus dem Nichts erschien plötzlich die Küste, und im selben Augenblick eine Ansammlung von mehreren Häusern.
    Das Taxi fuhr langsamer, bis zu einer von einem Palmengarten eingeschlossenen kleinen, weißen Steinvilla. Sie passierten das Rundbogentor der Einfahrt. Das Taxi hielt, der Fahrer hupte zweimal und stieg aus. Es dauerte keine halbe Minute, da kam ein Mann aus dem Haus. Die beiden begrüßten sich laut, und kurz darauf hatte der Taxifahrer dem Mann erklärt, worum es ging – und was nun auch Caroline begriff. Sie waren soeben Gäste dieses Hauses geworden. Die ausgebreiteten Arme des Mannes ließen keinen Zweifel.
    Er zeigte ihnen die Ferienwohnung. Sie war nicht besonders luxuriös, aber sauber und kühl, mit eigener Terrasse. Im Kühlschrank standen Getränke, und trotz naher Küste gab es einen kleinen Pool im Garten. Der Handel war schnell abgeschlossen.
    Caroline war fassungslos. Noch vor knapp einer Stunde hatte sie sehnsüchtig an das Meer gedacht und nun – konnte sie hier von der Terrasse aus nicht nur den Blick darauf genießen, sondern brauchte lediglich ein paar hundert Meter gehen, schon war sie an einem Strand, der, abgelegen von den Urlaubshochburgen, die absolute Idylle versprach.
    Und wem verdankte sie das? Jennifer, der unromantischsten Frau, die sie kannte. Wie brachte Jennifer es zustande, solche Gegensätze in sich zu vereinen? So egoistisch und dann wieder so einfühlsam zu sein?
    Achtung, Caroline. Erinnere dich bitte an deine letzte Strandepisode mit Jennifer. Wie endete die? Im Bett mit ihr.
    War Jennifer darauf aus? Immer noch? Obwohl Caroline ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte, und die begriffen zu haben schien, dass zwischen ihnen nichts laufen würde? Caroline schüttelte den Kopf.
    »Was ist?« fragte Jennifer hinter ihr.
    »Ich kann es nicht glauben, dass du so was machst.« Caroline drehte sich um.
    »Du meinst, ohne Hintergedanken?« Jennifer reichte Caroline ein Glas Wasser.
    »Ja.«
    »Verstehe.«
    »Du bist nicht sauer?«
    »Natürlich nicht. Ich glaube es ja

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