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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wissen doch wohl, wie sich der
Markt für Filme dieser Art entwickelt hat? Er ist praktisch nicht mehr existent .«
    »Sie wollen sagen, daß der
Cameron Merchant Banking Trust in Geldnöten war ?«
    Er nickte hastig. »Raten Sie
einmal, wer der Hauptaktionär des Unternehmens ist .«
    »Und wie kam es, daß Gail
Corinth den großen Bankier um des großen Philosophen willen verließ ?«
    »So war es gar nicht«, erklärte
er. »Der große Bankier war plötzlich fasziniert von der Welt des Pornofilms. Er
wollte sie näher kennenlernen, und Gail beging den großen Fehler, ihn mit
Bonnie Adams bekannt zu machen. Bonnie war ein Mädchen, das mündelsichere Werte
auf den ersten Blick erkannte. Tschüs, Gail. Willkommen, Bonnie.«
    »Und Gail hing in der Luft und
mußte sich nach neuen Jagdgründen umsehen ?«
    »Sie ist eine Frau, die sich
nicht unterkriegen läßt«, sagte er. »Lieber macht sie die anderen nieder.
Außerdem ist sie ausgesprochen nachtragend. «
    »Und wie war das nun eigentlich
mit Tricia Cameron ?« erkundigte ich mich.
    »Sie kam dahinter, in was für
neue Geschäfte ihr Vater eingestiegen war«, berichtete er. »Es war ein
entsetzlicher Schlag für sie. Besonders als sie dann auch noch entdeckte, daß
ihr Vater eng mit ihrem Verlobten zusammenarbeitete. Da war es natürlich aus
mit der Verlobung. Sie hatte einen Riesenkrach mit ihrem Vater und ging. Seitdem
hat sie niemand mehr zu Gesicht bekommen .«
    »Aha, deshalb schickte Cameron
also Sie, nachdem ich angerufen und ihm mitgeteilt hatte, daß ich seine Tochter
gefunden hätte? Er konnte ja nicht wissen, daß sie tot war — wie ich meinte —,
und er wollte vermeiden, daß sie ihm in meiner Anwesenheit die Wahrheit ins
Gesicht schleuderte .«
    »Stimmt genau .« Hubbards Antwort kam eine Spur zu prompt. »Ich wußte natürlich sofort, daß die
Tote Bonnie Adams war. Ihnen gegenüber mußte ich aber so tun, als hätte ich
keine Ahnung, weil ich bei Ihnen keinen Verdacht erregen wollte. Mir war klar,
daß ich die Leiche nicht in der Wohnung lassen und einfach warten konnte, bis
die Polizei sie fand. Wie Sie schon sagten, man wäre ganz sicher auf dem
Ermittlungswege daraufgekommen , welcher Art die
Tätigkeit war, die ich ausübte. Vielleicht wäre man sogar Cameron auf die Spur
gekommen .«
    »Und wer, glauben Sie nun, hat
Bonnie Adams getötet ?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte
er. »Ich begreife die ganze Geschichte überhaupt nicht .«
    »Kann ich bei Ihnen einmal
telefonieren ?«
    »Bitte.«
    Ich wählte die Nummer des
Cameron Merchant Banking Trust und erfuhr auf meine Anfrage, das Clyde Cameron
an diesem Tag nicht ins Büro gekommen war. Darauf ließ ich mir von Hubbard
Camerons Privatnummer geben. Cameron meldete sich schon nach dem zweiten
Läuten.
    »Holman hier«, sagte ich. »Ich
muß Sie umgehend sprechen, Mr. Cameron. Die Sache ist dringend .«
    »Sie haben meine Tochter
gefunden ?«
    »Nein«, bekannte ich. »Aber ich
weiß jetzt, wer Bonnie Adams’ Leiche weggebracht hat und warum .«
    »Ja, das war wohl unvermeidlich .« Seine Stimme klang so, als interessierte ihn meine
Neuigkeit gar nicht. »Sie können jederzeit vorbeikommen, Mr. Holman. Ich bin zu
Hause .«
    Ich legte auf und sah Hubbard
an.
    »Wer kam denn auf den Gedanken,
Miss Donovan als Spionin über Bonnie Adams’ Privatleben einzusetzen ?«
    »Clyde«, erwiderte er. »Nach
seinen Erfahrungen mit Gail Corinth traute er keiner Frau mehr. Und das kann
man ihm wohl kaum verübeln .«
     
     
     

9
     
    Das Haus lag in Bel Air, groß
und imposant, dem Image des Großfinanziers angemessen. Ich ließ den Wagen in
der Auffahrt stehen, stieg zum Portal hinauf und läutete. Von drinnen kamen die
melodischen Klänge eines Glockenspiels.
    Wenige Sekunden später öffnete
mir Cameron. Er schien ein wenig geschrumpft zu sein, seit ich ihn zum letztenmal gesehen hatte. Die grauen Augen lagen tiefer in
den Höhlen, das Gesicht war beinahe eingefallen.
    »Kommen Sie herein, Holman .«
    Er machte kehrt, und ich folgte
ihm durch das weiträumige Foyer und das lichtdurchflutete Wohnzimmer in das
Arbeitszimmer. Das Mobiliar war konventionell, nicht einmal die Jagdgewehre an
der Wand fehlten.
    Cameron setzte sich in einen
schwarzen Ledersessel und forderte mich auf, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Er
steckte sich eine Zigarre an, und es schien beinahe, als hätte er meine
Anwesenheit vergessen.
    »Es gibt bestimmt eine passende
Wendung dafür«, bemerkte ich. »Ironie des Schicksals,

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