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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Adams’ Leiche in Ihrer Wohnung versteckten, bis die Luft wieder rein
war und die Tote gefahrlos aus dem Haus geschafft werden konnte .«
    Die kleinen, schwarzen Augen
starrten mich an, ohne mich zu sehen, während die Frau angestrengt überlegte.
Dann blinzelte sie mich an.
    »Privatdetektiv, sagten Sie ?«
    »Richtig.«
    »Und Ihr Klient will mit der
Polizei nichts zu tun haben ?«
    »Richtig, Miss Donovan.«
    »Es bleibt also unter uns, was
hier gesprochen wird ?«
    »Genau«, bestätigte ich.
    » Wieviel ?« fragte sie.
    »Hundert Dollar.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sagen
Sie zweihundert .«
    »So generös ist mein Klient
auch wieder nicht«, erklärte ich betrübt. »Wenn ich ihm erzähle, daß Sie soviel
Geld verlangten, dann sagt er, warum haben Sie es nicht einfach aus ihr
herausgeprügelt .«
    »Ich habe ein lautes Organ«,
versetzte sie gelassen. »Das letzte Mal, als mir einer angst machen wollte, war
ich dreizehn, und der Kerl hatte ein Beil in der Hand .«
    »Hundertfünfzig«, sagte ich,
»mein letztes Angebot .«
    »Abgemacht.« Sie streckte die
Hand aus.
    Ich nahm das Geld aus der
Brieftasche und gab es ihr. Ihre Finger umkrampften die Scheine gierig.
    »Vor ungefähr zwei Monaten
tauchte eines Tages ein Mann bei mir auf«, begann sie. »Er sagte, er wäre sehr
an dem Mädchen interessiert, das über mir wohnte. Sie wäre von zu Hause
ausgerissen, wollte er mir weismachen, und ihr Vater machte sich Sorgen um sie,
wollte aber nicht, daß das Mädchen davon erführe .« Sie
lachte plötzlich und zeigte überraschend schöne Zähne. »Mir war’s gleich, was
für ein Märchen er mir auftischte, er stank förmlich nach Geld, wissen Sie. Na,
und wie Sie schon sagten, er bat mich, ein Auge darauf zu haben, wer bei dem
Mädchen aus und ein ging . Er würde einmal in der Woche
vorbeikommen, um sich zu erkundigen. Mir tut’s wirklich leid, daß sie tot ist .« Sie seufzte tief, und die Fettmassen schwabbelten wie
Götterspeise. »Fünfzig Dollar pro Woche bar auf die Hand, und für mich war’s
direkt ein Hobby .«
    »Es war derselbe Mann, der gestern nachmittag die Leiche hier heruntergebracht hat ?«
    Sie nickte. »Er war ganz aus
dem Häuschen. Schwor Stein und Bein, er hätte sie nicht umgebracht, aber wenn
die Polizei die Leiche fände, behauptete er, dann würde die Hölle losbrechen.
Ich glaubte ihm. Ich meine, daß er sie nicht umgebracht hatte. Der Typ ist er
nicht .« Sie schnüffelte abschätzig. »Ein Weichling.
Nicht wie Sie, Mister.«
    »Dafür, daß Sie die Leiche
versteckt hielten«, warf ich ein, »haben Sie doch sicher eine Prämie bekommen,
wie ?«
    »Lausige hundert.« Wieder
schnüffelte sie. »Ich glaube, ich habe in dem Moment nicht klar gedacht .«
    »Und hatte der Mann auch einen
Namen ?« fragte ich.
    »Klar .« Sie grinste freundlich. »Smith hieß er .«
    »Und wie sieht er aus ?«
    »Durchschnitt .« Sie zuckte die Achseln. »Ich erinnere mich nicht so genau .«
    »Für hundertfünfzig Dollar muß
Ihre Erinnerung kristallklar sein«, sagte ich, »sonst muß ich den größten Teil
der Summe wieder zurücknehmen .«
    »So ist’s richtig«, versetzte
sie ohne Groll, »eine arme, alte Frau halb zu Tode ängstigen! Er ist groß und
blond, immer wie aus dem Ei gepellt und furchtbar von sich eingenommen .«
    »Wie alt?«
    »Dreißig, vielleicht ein, zwei
Jahre älter.«
    »Wann kam er wieder, um die
Leiche abzuholen ?«
    »Spät, gegen elf. Ich wollte
schon längst ins Bett .« Sie schnüffelte wieder. »Aber
das brachte ich nicht fertig, wo doch das arme Ding im Bad auf dem Boden lag .«
    »Sie haben so viel Herz, Miss
Donovan«, stellte ich fest.
    »Ich konnte nichts mehr für sie
tun«, erklärte sie ruhig. »Sie war ja schon tot .«
    »Und was für Leute haben denn
nun bei ihr verkehrt ?«
    »Ach, junges Gemüse. Mädchen
und Jungen. Die meisten sahen aus wie Studenten. Auch ein paar Hippies.«
    »Wer noch?«
    Sie lieferte eine ziemlich
genaue Beschreibung von Bill Wilson und Danny Bridges, und dann kicherte sie
plötzlich.
    »Einmal kam einer, da dachte
ich, der Mann, der mir immer das Geld gab, hätte vielleicht doch die Wahrheit
gesagt .«
    »Wie meinen Sie das ?« fragte ich geduldig.
    »Na, der war bestimmt alt
genug, daß er ihr Vater hätte sein können. Sah aus, als gehörte ihm halb Los
Angeles oder tat jedenfalls so. Großer, massiver Mensch, an die Sechzig,
schätze ich, mit grauem Haar .«
    »Sonst niemand?«
    »Nicht daß ich wüßte .«
    Ich stand auf. »Vielen

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