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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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neugierig«,
erwiderte ich. »Was taten Sie mit der Leiche, nachdem Sie sie gestern abend aus Miss Donovans Wohnung weggebracht hatten ?«
    »Was?« Er machte ein Gesicht,
als hätte ich ihm einen Magenschwinger verpaßt.
    »Für hundert Dollar war Miss
Donovan bereit, erste Hilfe zu leisten«, sagte ich, »für zweihundert war sie mehr
als bereit, mir genau zu erklären, wie diese erste Hilfe aussah .«
    »Ich legte sie in den
Kofferraum meines Wagens«, antwortete er leise. »Dann fuhr ich hundert oder
hundertzwanzig Kilometer die Küste entlang und warf sie da von einem Felsen ins
Meer .«
    »Sie wird wieder angetrieben
werden«, bemerkte ich.
    Er nickte. »Das weiß ich .«
    »Warum?«
    »Eines müssen Sie mir glauben,
Holman«, sagte er. »Ich habe sie nicht getötet. Ich schwöre es .«
    »Wie kommt es, daß Sie, wenn
Sie Camerons rechte Hand sind, wie Sie mir gestern
nachmittag erzählten, nicht bei ihm in der Bank arbeiten ?«
    »Wie?« Er starrte mich
verständnislos an. »Hm, da habe ich wohl ein wenig übertrieben .«
    »Und wie gehen die Geschäfte ?«
    »Oh, gut, danke .«
    »Was haben Sie denn gegenwärtig
für Fernsehserien unter Vertrag ?«
    »Äh, im Moment nichts. Wir
hängen gewissermaßen zwischen den Serien. Zwei ganz große Knüller sind in
Vorbereitung .« Er schluckte krampfhaft. »Aber hören
Sie mal, Holman, was hat das eigentlich mit Bonnie Adams zu tun ?«
    »Das frage ich mich
allmählich«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Ich weiß, es war nicht
richtig, daß ich die Leiche weggebracht habe, aber Sie müssen mir glauben, daß
ich sie nicht getötet habe .«
    »Ich glaube Ihnen .«
    »Wirklich?« Er starrte mich
ungläubig an.
    »Natürlich glaube ich Ihnen«,
knurrte ich. »Jeder Killer, der so kaltschnäuzig gewesen wäre, nach der Tat
zurückzukommen und die Leiche vor Eintreffen der Polizei verschwinden zu
lassen, hätte dafür gesorgt, daß die gute, alte Miss Donovan nicht später die
Katze aus dem Sack lassen konnte. Er hätte auch sie umgebracht. Und Sie haben
mir immer noch nicht gesagt, warum Sie die Leiche weggebracht haben .«
    »Ich...« Sein Mund zuckte. »Das
kann ich Ihnen nicht sagen, Holman .«
    »Weil die Polizei dahintergekommen
wäre, daß sie im Pornofilmgeschäft tätig war«, stellte ich fest. »Dann wäre man
wahrscheinlich den Leuten auf die Spur gekommen, mit denen sie
zusammenarbeitete, und natürlich auch jenen Leuten, die die ganze Sache
finanzieren. Richtig?«
    »Die Idee stammt von Gail .« Er stieß einen tiefen, zitternden Seufzer aus. »Wir
standen am Rande des Ruins. Sie kannte diesen Wilson, der Inhaber eines
Pornoladens ist, und sie freundete sich mit ihm an. Dann hatten wir diesen
Produzenten an der Hand, Danny Bridges, den wir ein-, zweimal eingesetzt
hatten. Er hatte eine Garage, die er — «
    »Ich weiß Bescheid«, sagte ich.
»Über Bridges und über Wilson. Aber ich frage mich immer noch verbissen, wo da
der große Gewinn steckt. Ich meine, wenn Wilson die Dinger zu einem Stückpreis
von fünfzig Dollar verkauft .«
    »Wo der Gewinn steckt ?« Ihm traten fast die Augen aus
dem Kopf. »Sie haben ja nicht den blassesten Schimmer, Holman .
Wissen Sie eigentlich, was es kostet, so einen Film zu machen? Zweitausend
Dollar höchstens.«
    »Dann kommen die Unkosten für
Material, Entwicklung und Vervielfältigung dazu«, meinte ich, »und die Kosten
für den Vertrieb. Ich hätte nicht gedacht, daß Wilsons Laden solche Mengen
absetzt .«
    »Tut er auch nicht«, erklärte
er. »Wir haben ein Verteilernetz, das von der Westküste bis zur Ostküste
reicht. Wenn wir nicht fünftausend Kopien pro Film verkaufen, dann wissen wir,
daß etwas nicht stimmt .«
    »Aber es muß doch eine Stange
Geld gekostet haben, ein solches landesweites Verteilernetz überhaupt erst
einmal aufzubauen«, sagte ich, und dann riß ich plötzlich die Augen auf. »Clyde
Cameron?«
    Er brachte beinahe ein Grinsen
zustande.
    »Genauso sah meine Reaktion
aus, als Gail mit dem Vorschlag herausrückte. Aber dann sagte ich mir, daß sie
es ja wissen müßte, denn sie war zu der Zeit seine Geliebte .«
    »Clyde Cameron«, sagte ich
perplex. »Der Mann, der sich mit solcher Emphase für den sauberen Film
eingesetzt hat, den die ganze Familie genießen kann .«
    »Es blieb ihm eben am Ende doch
nichts anderes übrig als mit den Wölfen zu heulen«, meinte Hubbard. »Die
einzigen Produzenten, die von ihm Geld bekamen, waren jene, die die
anständigen, sauberen Filme machten. Und Sie

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