Liebe wird oft überbewertet
Gegensatz zu den amerikanischen Feministinnen der siebziger Jahre, die das ganze Konstrukt Liebe angezweifelt haben, sehr ehe-orientiert und pragmatisch vor: Hauptsache Mann, wohlhabend und heiratsfähig.
Die US -amerikanische Lebenshilfeberaterin kümmert sich um die praktischen Dinge: »Wie werde ich nicht von Automechanikern übers Ohr gehauen?«, »Ist es nicht gefährlich, allein zu leben, was passiert, wenn die Sicherung durchbrennt?«, »Brauche ich einen Anlageberater, wer berät mich bei Bankgeschäften?« »Wie sicher ist es, allein durch die Straßen zu gehen?«
Dabei zeichnet sie ein Bild von einer Frau, die sich außerhalb der Beziehung kaum alleine bewegen kann.
Die Eva Herman unter den amerikanischen Autorinnen heißt Laura Doyle. In ihrem erstaunlichen Buch »Gib nach und er ist dein: Den Traumpartner finden mit der Kraft weiblicher Hingabe« singt sie das Mantra »Weiblichkeit zeigen«. Habe Mut, deine weibliche Seite zu zeigen, trage immer Kleider, zeige deine Kurven, auch wenn du dick bist! Zeige Formen! Beim Date bloß nicht zu aktiv werden, das ist nicht weiblich und frustriert den Mann in seinem Jagdinstinkt! Beim ersten Date ihn reden lassen, zuhören und auf weiblich intuitive Art zwischen den Zeilen lesen. Natürlich ihn bezahlen lassen, Frauen die darauf bestehen, selbst zu zahlen, sind unweiblich!
Nie ohne Lippenstift oder mit Turnschuhen aus dem Haus gehen – denn du kannst ihm überall begegnen! Sex frühestens nach sechs Wochen, vorher Aidstest einfordern!
Dagegen liest sich eines der ersten Single-Bücher überhaupt von Marjorie Hillis wie ein feministisches Manifest. In »Live alone and like it. Benimmregeln für die vergnügte Singlefrau« plädierte sie schon 1936 dafür, regelmäßig auch in der noch so kleinen Wohnung Feste zu feiern, im Bett zu frühstücken und Volkshochschulkurse zu besuchen, statt alleine zu Hause zu sitzen. Zwar kommt auch hier der typische Umkehrschluss der Singlebücher: Und wenn sie das alles beherzigen, werden sie sowieso bald ihren Ehemann kennenlernen und brauchen diesen Ratgeber gar nicht mehr. Dennoch sind ihre Ratschläge emanzipatorischer als die in den aktuellen Ratgebern.
Ein Überblick
Es gibt noch so vieles, was man hier besprechen könnte, so viele Bücher, so viele Programme, Anregungen und Tipps.
Es ist nicht schwer, per Buch vom Single zum Beziehungsmenschen zu werden, aber es ist auch Arbeit.
»From Vision to Reality« heißt die Devise: Das Sechs-Stufen-Programm durcharbeiten, die vier Säulen der Attraktivität erkennen, sich immer wieder selbst optimieren und pflegen, selbstbewusst, aber nicht angespannt sein!
Es gibt Singlebücher für jedes Lebensalter, zum Beispiel »Schluss mit Single über 40 . Die Kunst, den richtigen Partner zu finden« von Nita Tucker, im amerikanischen Original »How not to stay single after 40 « ist die Fortsetzung des erfolgreichen Bandes »How not to stay single«.
Auch in »Nie wieder Single! So finden Sie Ihren Traumpartner« von Marcus Damm und »Nie mehr Single! Eine Anleitung« von Sharyn Wolf wird einiges vom Single gefordert.
Im Kapitel »Anbaggern, Abschleppen und der ganze Rest« erlernt man die Guerillataktiken bei der Partnersuche, Strategien des Flirts wie die fünf Phasen des Blickkontakts und andere nonverbale Techniken. Da werden Verabredungen zu militärischen Operationen. Es geht um Geheimwaffen, das Mobilisieren der Kampfeinheiten, um Gegenbewegungen, Manövertaktiken, Überlebensstrategien, Sabotage, Revolte und Konfliktsituationen.
Es ist an dieser Stelle leider nicht genug Raum, um alle lesenswerten Single-Ratgeber aufzuführen. Besonders erwähnenswert sind aber noch:
»Die fünf Sprachen der Liebe für Singles«
»Handbuch für Singles, die es nicht länger bleiben wollen« »Vollwertküche für Singles und Berufstätige«
»Single – und das gern!«
»Gestatten: Single oder Warum Frauen nicht allein sein wollen«
»Single bleiben? Ohne mich!«
»Es muss etwas anderes geben. Lebensperspektiven für Singles«
»Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten?«
»Anleitung für Singles«
»Lebensform Einpersonenhaushalt«
»Think Single«
»Stell dir vor du bist Single – und keiner merkt’s«
»Single girls guide – Weiblich, ledig, fabelhaft«
»Desperately Single: Vom Glück nicht zu finden was man sucht«
»Nie mehr Single!«
»Und plötzlich wieder Single«
»Singles aus Leidenschaft«
»Single-Küche mit Aldi«
»Ich finde mich toll,
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