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Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Titel: Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Bohn-Foerster
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natürlichen Aufzucht überlassen. So werden die Kids wohlbehütet groß und man hat keine Arbeit damit. Nimmt man die ersten gelegten Eier zur künstlichen Erbrütung aus dem Nest, was die Züchter größtenteils machen, wird die Legeleistung etwas gesteigert. Die Diepholzer Gans legt dann im Frühjahr laut Züchterangaben 15 bis 20 Eier.
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    In Bezug auf die Befruchtung gibt es bei dieser Rasse keine Probleme. Aufgrund des relativ geringen Gewichts ist ein Gewässer nicht unbedingt notwendig. Die Befruchtung wird von den Diepholzer Gänseherren auch flink und zuverlässig an Land erledigt. Haben sie aber die Wahl zwischen Land und Wasser, werden sie ihren Tretakt natürlich in Letzterem ausführen. Die Gans gilt als gute Brüterin und Führerin. Diepholzer Gänse haben reinweißes Gefieder. Ihre aufrechte Haltung verleiht dieser widerstandsfähigen Rasse ein stolzes Aussehen.
Deutsche Legegans

    Deutsche Legegänse auf einer Rassegeflügelschau. (Foto: Michael von Lüttwitz)
    Sie ist eine der jüngsten Gänserassen. In den Dreißiger- und Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts bemühten sich Gänsezüchter der ehemaligen DDR, aus den vorhandenen, bodenständigen Landgänsen eine Rasse zu entwickeln, die unter den allgemein herrschenden, durchschnittlich guten Weideverhältnissen eine hervorragende Leistung bringen sollte. Mit diesem Ziel wurde die Deutsche Legegans erzüchtet: eine mittelschwere und bewegliche „Hochleistungsgans“ mit hoher Legeleistung, die auch einmal etwas weiter marschieren kann, um große Weideflächen optimal zu nutzen. Im Jahr 1941 schien die Deutsche Legegans weitgehend rassisch gefestigt, und so wurde mit der Herdbucharbeit begonnen. Als Mindestanforderung für die Aufnahme in das Herdbuch galt ein Körpergewicht von 6,5 Kilogramm für den Ganter und 5,5 Kilogramm für die Zuchtgans. Als Legeleistung wurden 40 Eier pro Gans festgelegt. Im Kleintierinstitut der Karl-Marx-Universität Leipzig zählte man teils sogar 56 Eier. Aus ökonomischen Gründen (Federgewinnung) wurde diese Rasse nur in Weiß zugelassen. Aufgrund der hohen Zahl anfallender Bruteier und der damit verbundenen Steigerung der „Gösselproduktion“ hielten Deutsche Legegänse bald Einzug in die großen genossenschaftlichen Gänsezuchtbetriebe. Hier wurden als Spitzenleistung 40 Gössel pro Gans erzielt. Eine Zahl, die bei den heutigen Ausstellungstieren eine Traumvorstellung bleibt. Zwar legt die Gans durchschnittlich 40 bis 50 Bruteier, aber nicht aus jedem Ei schlüpft ein Gössel.
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    Züchter Bodo Giese über seine Deutschen Legegänse:
    Deutsche Legegänse werden sehr anhänglich und zutraulich, wenn man sich intensiv mit ihnen beschäftigt. Sicher sind manche offener für die Nähe ihres Halters, während andere eine natürliche Distanz wahren. Sie haben eben, genau wie wir Menschen auch, unterschiedliche Charakterzüge. Wenn sie aber genügend Zuwendung bekommen, schließen sie sich gern allesamt ihrem Halter treu an. Die weitere Verbreitung dieser Rasse liegt mir sehr am Herzen. Gerade auf Arche-Höfen sollte die Deutsche Legegans gehalten und wenn möglich auch mit ihr gezüchtet werden. Was ihre Nachzucht betrifft, so hat das künstliche Erbrüten der Gänseeier durchaus seine Reize. Und eines ist gewiss: Der Schlupf und die anschließende Aufzucht der Gössel sind ein wunderschönes Erlebnis!
    Leider beschäftigten sich nur wenige private Züchter oder Liebhaber mit der Deutschen Legegans, und so beschränkte sich ihre Verbreitung bis 1990 auf das Gebiet der ehemaligen DDR. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde sie jedoch als Rasse in den Geflügelstandard des BDRG (Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter) aufgenommen. Heute findet man die Deutsche Legegans nach wie vor in großen Zuchtbetrieben. Bei privaten Züchtern oder Gänsehaltern hat sie sich aber kaum durchgesetzt. Vielleicht liegt es daran, dass zur Ausreizung der Legeleistung ihr natürlicher Brutinstinkt fortgezüchtet wurde. Somit wird, wenn Nachzucht gewünscht ist, der Einsatz einer Brutmaschine fällig. Die Gössel selbst schlüpfen meist rasch und ohne Probleme, denn diese Rasse wurde auf gute Schlupfeigenschaften selektiert. Legegänse hält man am besten nur zu zweit, damit die Befruchtung optimal klappt.
    Eigentlich schade, dass dieser Rasse, die mittlerweile ganz oben auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen steht, so wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. Damit die Legegans vielleicht doch noch den einen oder

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