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Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Titel: Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Bohn-Foerster
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bekommen wir Wurmkuren und die alljährliche Parvoviroseimpfung. Bei erregerbedingten Krankheiten erstellt er, je nach Zustand des Tiers, sicherheitshalber ein Antibiogramm; so bekommt die Gans auch das richtige Antibiotikum. Damit dafür genügend Zeit bleibt, muss man sein erkranktes Tier frühzeitig zum Arzt bringen.
    Die nun folgenden Seiten sollen Ihnen Auskunft über die häufigsten Gänsekrankheiten geben. Sie ersetzen keinesfalls den Gang zu einem geflügelkundigen Tierarzt und sind lediglich als Orientierungshilfe gedacht.
    Virale Erkältungskrankheiten
    Erkältungskrankheiten sind oft Mischinfektionen mit bakteriellen und viralen Erregern. Häufig sind Influenzaviren aber die Auslöser der Erkrankung.
    Influenza-A-Viren kommen in Menschen, Wildvögeln und auch in unserem Hausgeflügel vor. Innerhalb dieses Subtyps können sowohl pathogene (krank machende) als auch apathogene Varianten vorhanden sein. Sie leben auf den Schleimhäuten, und das Immunsystem eines gesunden Vogels verhindert ihr Eindringen in die Schleimhautschichten. Aber durch verschiedene, für den Vogelorganismus ungünstige Einflüsse, wie etwa ständige Zugluft im Stall, zu starke Besatzdichte, Stress oder Durchnässen der Gössel bei kalter Witterung, können die pathogenen Viren die Oberhand gewinnen, die körpereigene Schutzbarriere des geschwächten Vogels durchbrechen und in die Schleimhaut eindringen. Das Tier erkrankt an einer Erkältung oder Grippe.

    Bei gutem Wetter sollten Gössel viel frische Luft genießen. Aber Vorsicht bei schlechter Witterung: Hier drohen Erkältungskrankheiten. (Foto: Marion Bohn-Förder)

    Krankheitsbild: Mattigkeit, Fressunlust, Niesen, schleimiger Nasenausfluss, erschwerte Atmung (Röcheln), Tränenfluss. Nicht selten sind beide Nebenhöhlen geschwollen (Sinusitis).
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    Behandlung: Antibiotika bekämpfen zwar nur die bakteriellen Sekundärinfektionen, sind aber häufig angezeigt und mildern den Verlauf massiv ab. Viruvetsan® (homöopathisches Arzneimittel für Tiere) wird direkt, oral, verabreicht. Die Vitamine A, C und E werden zusätzlich für ein bis zwei Tage über das Trinkwasser gegeben.

    Vorbeugung: Auf optimale Haltungs- und Fütterungsbedingungen achten. Bei zugekauften Tieren genau hinsehen und im Zweifelsfall lieber eine Quarantänewoche einhalten.
    Achtung!
    Sehr selten (meist durch Kontakt mit Zugvögeln oder Tieren aus gewerblichen Enten- oder Hühnerzuchten) können sich Gänse mit hochpathogenen Influenzastämmen infizieren, die auch Durchfallerkrankungen und neurologische Symptome verursachen, bis hin zu hoher Sterblichkeit im Bestand. Hier spricht man von der klassischen Geflügelpest, die auch dem Menschen gefährlich werden kann. Bei begründetem Verdacht sollte der Züchter, schon im Interesse seiner eigenen Gesundheit, dem Veterinäramt Meldung machen.
    Parvovirose der Gössel
    Diese Infektionskrankheit, die auch Leberentzündung oder Derzsysche Krankheit genannt wird, führt bei Gösseln im Alter von einer bis vier Wochen zu hohen Verlusten. Bei älteren Tieren nimmt die Krankheit eher einen subakuten Verlauf. Das Parvovirus kann die Ursache eines schlechten Schlupfergebnisses sein.

    Krankheitsbild: Die Gössel fressen schlecht, bleiben im Wachstum zurück, zeigen teils behinderte Bewegungen, fallen oft um oder bleiben liegen und gehen schließlich ein.
    Im späteren subakuten Stadium wird häufig eine Bauchwassersucht (deutlich tastbare Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle) beobachtet. Oft zeigen junge Tiere eine spürbar erhöhte Herztätigkeit, was an einer krankhaften Ausdehnung der Herzkammerwand liegt. Besonders auffällig ist die unterschiedliche Größe in einer zuvor einheitlichen und gleichaltrigen Gösselgruppe. Manche Tiere verlieren ihre Rückendaunen. Später kommt es zu Störungen in der Gefiederentwicklung. Oft kommen noch zusätzliche Komplikationen durch Sekundärinfektionen hinzu, die dann das Krankheitsbild bestimmen und auch verlängern.

    Behandlung: Nicht möglich.

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    Vorbeugung: Als wichtigste Vorbeugung ist die zweimalige Impfung (aktive Immunisierung) der Zuchttiere vor Legebeginn anzusehen. Dadurch bekommen auch die Nachkommen eine belastbare maternale Immunität, die sie in den ersten Lebenswochen schützt. Aber auch eine Impfung bietet nicht immer einen hundertprozentigen, lebenslangen Schutz. Die regelmäßige Desinfektion des Stalles sowie aller Gerätschaften sollte selbstverständlich sein.

    Gesunde Gössel sind die Freude jedes

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