Lieber Frühling komm doch bald
May!»
Als er später in seinem Zimmer allein war, dachte er, daß der alte Mann am Ende vielleicht trotz allem recht hatte. Durfte man jemals Gewalt mit Gewalt beantworten? Wurde nicht jeder, der - wie rechtmäßig auch immer - Gewalt anwandte, einer der zahllosen Zerstörer in der Welt? Die Menschheit, die Zukunft der Welt hing davon ab, daß die Zerstörer nicht die Oberhand gewannen. Wenn er eine zertrümmerte Telefonzelle, ein zertretenes Blumenbeet sah, wenn er hörte, wie die Schreier triumphierten, oder im Fernsehen sah, wie Panzer sich in eine friedliche Stadt fraßen, erschrak er jedesmal, weil er wußte, daß die Zerstörer wieder am Werk waren. Und wenn man ihnen nicht mit Gewalt entgegentreten durfte -weil, wer Gewalt anwandte, sich damit auf ihre Seite schlug-, wie in Gottes Namen sollte die bedrohte Welt sich ihrer dann erwehren? Er wußte es nicht. Er wußte nur: wenn es eine Antwort gab, was er bezweifelte, konnte er sie für sich nur dadurch finden, daß er sie in dem, was er schrieb, Gestalt annehmen ließ. Er nahm eine neue Seite und machte sich wieder an die Arbeit.
Und nun war es doch Frühling geworden. Überall grünte und blühte es, und jeder Morgen brachte neue Überraschungen, neue Freuden.
Amanda stand in ihrem Kinderwagen unter den zartgrünen Bäumen und schlief oder streckte ihre Händchen nach den Blättern und dem blauen Himmel aus.
Eines Tages stiegen Jocelyn und May ins Auto und ermunterten Gaylord, mit ihnen zu kommen. Auf seine bohrenden Fragen gingen sie nicht ein. Sie fuhren mit ihm auf ein benachbartes Gut, wo eine Schäferhündin Junge geworfen hatte. Von den Jungen durfte Gaylord sich eines aussuchen. Entzückt nahm er eines, hob den kleinen Hund auf den Arm, streichelte ihn und redete zärtlich auf ihn ein. Ein paar Tränen kullerten ihm über die Backen, weil er wieder an seinen Freund Schultz denken mußte, aber die Freude überwog, und schließlich dachte er wieder einmal, daß dies der glücklichste Augenblick in seinem Leben war.
Miss Thompson kam fast täglich in das kleine Verwalterhaus. Liebevoll sorgte sie für Julia und ließ sich auch nicht beirren, wenn Duncan Mackintosh sie daraufhinwies, was sie alles beim Kochen oder beim Geschirrspülen falsch machte. Manchmal besuchte sie auch May und Jocelyn Pentecost, ihre neuen Freunde. Und manchmal holte sie Gaylord zu einem Spaziergang ab oder zu einem kleinen Picknick auf der Wiese hinter dem Haus.
Duncan Mackintosh hatte nicht wieder von Heirat gesprochen, doch ihr Instinkt sagte ihr, daß er eines Tages noch einmal davon anfangen würde. Und vielleicht würde sie dann ja sagen. Es gab Schlimmeres als Rechtschaffenheit, Geradheit, nüchterne Offenheit. Granit war vielleicht nicht das schlechteste Baumaterial für eine Ehe. Und May Pentecost hatte wohl doch recht gehabt: Er brauchte sie. Wahrscheinlich noch mehr, als Julia sie brauchte. Ja, vielleicht sollte sie ihn heiraten.
Gaylord hatte es ja schon immer gesagt.
ERIC MALPASS
Die Gaylord Romane
Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft Sonderausgabe. Deutsch von Brigitte Röseler und Margret Schmitz 448 Seiten. Geb.
Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung
Roman, rororo 1762
Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft
Roman, rororo 1794
Fortinbras ist entwischt
Eine Gaylord-Geschichte.
Mit Zeichnungen von Wilhelm M. Busch.
Deutsch von Susanne Lepsius. rororo 4075
Lieber Frühling komm doch bald
Wieder eine Gaylord-Geschichte. Deutsch von Anne Uhde.
256 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 4745
Schöne Zeit der jungen Liebe
Roman. Deutsch von Anne Uhde. 224 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 4034
Als Mutter streikte
Roman. Deutsch von Anne Uhde. 167 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 4034
Liebe blüht zu allen Zeiten
Roman. Deutsch von Anne Uhde.
296 Seiten. Geb.
Und der Wind bringt den Regen
Roman. Deutsch von Anne Uhde.
345 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 5286
Beefy ist an allem schuld
Ausgezeichnet mit der «Goldenen Palme des Humors» Roman. Deutsch von Susanne Lepsius.
220 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 1984
Liebt ich am Himmel einen hellen Stern
Ein Roman um William Shakespeare und Anne Hathaway. Deutsch von Susanne Lepsius.
298 Seiten. Geb. und als Taschenbuchausgabe: rororo 4875
Unglücklich sind nicht wir allein
Ein Roman um William Shakespeare und seine Zeit. Deutsch von Susanne
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