Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Road-to-Tara-Museum genäht. Wir brauchen die traditionellen Stufenröcke mit Rüschen und Schnürtaille.“
Breas Selbstbeherrschung lässt nach. „Hör zu, ich trage keine Rüschen. Ich habe vor kurzem ein Baby bekommen und ich habe genug eigene Rüschen. Um ehrlich zu sein, trage ich sogar einen Shaper, um sie wieder loszuwerden, also werde ich ganz bestimmt nicht noch welche hinzufügen!“
„Lass uns ruhig bleiben“, sage ich, bevor Brea endgültig ausrastet. „Vielleicht ist es das Beste, wenn wir das nicht heute entscheiden. Momentan sind wir alle etwas angespannt und es ist noch genügend Zeit, uns später über das Motiv Gedanken zu machen. Ein anderes Motiv“, sage ich.
Ich habe eigentlich nichts gegen den Süden. Vom Winde verweht ist einer meiner Lieblingsfilme, aber ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich wirklich dazu bereit bin, diese Vorliebe ausgerechnet bei meiner Hochzeit wieder aufleben zu lassen. In Kalifornien. Bei meinen High-Tech-Freunden.
Ich kaue an meiner Lippe, während ich nachdenke. „Ich glaube nicht, dass die ganzen Ingenieure hier jemals auch nur von dem Film gehört haben. Wenn ich dagegen eine Herr-der-Ringe-Hochzeit hätte, wäre das der Bringer!“ Mein Handy klingelt. „Entschuldigt mich“, sage ich und hebe den Finger. „Ashley Stockingdale.“
„Ash? Hier ist Kevin. Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?“
„Gut“, antworte ich betont fröhlich und zeige lächelnd jeden Zahn bei dem Versuch, es echt klingen zu lassen. Man sagt doch, wenn man seine Rolle gut spielt, glaubt man es selber auch.
„Ist das mein Brudah? Lass mich mit ihm reden.“ Emily reißt mir das Telefon aus der Hand. „Keh-vin, ich bin hergekommen, um dir zu helfen, aber ich brauche kreative Freiheit, um die Hochzeit zu organisieren. Es wird das gesellschaftliche Ereignis in Georgia werden – auch wenn es in Kalifornien stattfindet“, sagt sie mit spürbarem Widerwillen. „Ich dachte, wir hätten uns auf ein Südstaatenmotiv geeinigt, damit Muttah sich wohlfühlt, aber deine Braut stellt sich mir bei jedem Schritt in den Weg.“ Sie macht eine Pause, tippt mit ihrem Fuß auf den Boden und macht mich mit ihrem vorwurfsvollen Blick ganz verlegen. „Sie wollte nicht mal ein ordentliches ‚Tussy Mussy‘ aussuchen.“
Ich habe ganze 32 Jahre darauf gewartet, endlich zu heiraten. Aber plötzlich würde ich mich am liebsten in die Sicherheit des Daseins als Ewigkeitssingle flüchten. Ich will mir Science-Fiction-Filme mit den Technik-Freaks und meinem Hund ansehen. Ich will an meinem Laptop sitzen und Patente austüfteln und mich daran erinnern, dass ich etwas gut kann. Wenn ich Emily so dabei zuhöre, wie sie sich bei meinem Bräutigam über mich beschwert, brennen mir die ersten Tränen in den Augen. Eine Traumhochzeit ist in Wahrheit ein Mythos. Eine Traumhochzeit würde keine Scarlett O’Hara auf Steroiden beinhalten; es würde ebenso wenig eine Familie beinhalten, die denkt, sie müsste mir ein Kleid kaufen. Ihr müsst Grenzen einhalten, Leute!
„Ich muss kurz etwas besorgen“, höre ich mich sagen. Ich flüchte aus dem Geschäft, die Straße runter – ohne mein Handy, weil Emily da ja immer noch reinbrüllt. Ich habe meine Kaffee-Gutscheinkarte, und das ist alles, was im Moment zählt. Ich betrete das Kaffeehaus und reiche verzweifelt meine Karte rüber. „Einen Doppelten, auf Eis.“
„Schlechter Tag?“, fragt Nick, mein Barista.
„Der schlimmste.“ Er gießt den Kaffee ein und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. „Die Idee meines Bruders, in Vegas zu heiraten, gefällt mir immer besser. Man sollte den Leuten einfach sagen, dass man sich den ganzen Ärger ersparen möchte, weißt du. Vegas ist genau das Richtige.“
Nick reicht mir den Espresso, der so dickflüssig ist wie Matsch. Ich trinke ihn in einem Zug.
„O. k., jetzt fühle ich mich besser. Gib mir noch einen.“ Ich schiebe den Plastikbecher über den Tresen.
Nick macht große Augen. „Das werde ich nicht tun, Ashley. Du bist aufgedreht genug, auch ohne Koffein. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass du es übertreibst. Wurdest du in diesem Staat nicht schon einmal verhaftet?“
Ich knalle den Becher noch mal auf die Theke. „Ich wurde verhaftet, weil ich zu wenig Koffein intus hatte. Ich hatte einen Jetlag wegen Taiwan – und keinen Espresso, es sei denn, du hältst Tee für eine ausreichende Alternative. Ich jedenfalls nicht. Und der Polizist hat meine Prada-Tasche angegrabscht!“
Er
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