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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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trug wie immer ein Hemd mit verschiedenfarbigen Streifen – manch einer nannte sie poppig, Ginny nannte sie schreiend bunt, so schreiend, dass einem das Trommelfell platzte. In seiner jovialen Art plauderte er begeistert über den Spaß, den sie alle hatten, und den großen Kreis an Freunden, den er seit dem Beitritt in den Club gewonnen hatte. Gavin war noch nie schüchtern gewesen. Fröhlich fuhr er fort: »Ich weiß, ich bin kein Johnny Depp, aber ich sehne mich nach jemandem, mit dem ich mein Leben teilen kann, und ich weiß, die richtige Frau muss irgendwo da draußen sein. Das ist doch nicht zu viel verlangt für einen 40 -Jährigen, oder?«
    »Vierzig!« Ginny quietschte ungläubig auf, denn Gavin – dieser impertinente Kerl – war 43 .
    »Bäh, jetzt flirtet er auch noch mit der Moderatorin!« Jem vergrub ihr Gesicht in einem Kissen. »Das kann ich nicht mit ansehen!«
    Quälenderweise tanzten die Moderatorin und Gavin am Ende zusammen und Gavin riss sie in eine Hollywood-Umarmung. Jem gab Würgegeräusche von sich. Dann war dieser Teil der Sendung vorbei, und die Single-Clubs wurden von einer tiefschürfenden Diskussion zum Thema Blasenentzündung abgelöst.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich mit ihm verwandt bin.« Jem wagte es endlich wieder aufzuschauen und jammerte. »Mein Gott, als wäre es nicht schon schlimm genug, einen Vater zu haben, der einem Single-Club beitritt. Aber nein, meiner setzt noch eins drauf und prahlt im Fernsehen darüber.« Sie griff nach ihrem Handy und wählte die Nummer ihres Vaters. »Dad? Nein, hier spricht nicht Keira Knightely,
ich
bin’s und ja, natürlich haben wir es eben gesehen. Ich kann nicht fassen, dass du uns nicht vorgewarnt hast. Was, wenn all meine Freunde das gesehen haben? Warum muss ich diejenige mit dem peinlichen Vater sein?«
    »Es ist nun einmal seine Mission im Leben, dich zum Schaudern zu bringen«, meinte Ginny.
    Jem hörte ihrem Vater zu, rollte mit den Augen. »Er sagt, er hat Hunger.«
    »Er ist immer hungrig. Darum muss er auch buntgestreifte Hemden tragen, um seine fette Wampe zu verstecken. Also schön, sag ihm, er kann vorbeikommen.« Ginny seufzte.
    »Hast du das gehört?«, rief Jem in den Hörer. Sie grinste. »Dad sagt, du bist ein Engel.«
    »Er weiß noch nicht, was es zum Essen geben wird.« Ginny wischte sich die nassen Hände an der Jeans ab. »Sag ihm, ich mache Salat.«

5. Kapitel
    Eine Stunde später röhrte Gavin in seinem verdreckten Midlife-Krisen-Porsche die Auffahrt hoch. Sie aßen zusammen am Küchentisch zu Abend. Jems Versuche, ihm ins Gewissen zu reden, erzielten – wie nicht anders zu erwarten – nicht die erhoffte Wirkung.
    »Was habe ich schon groß getan?« Gavin legte sich noch einen Berg gebutterten Kartoffelbrei nach. »Ich baue mein gesellschaftliches Leben aus, schließe neue Freundschaften, amüsiere mich. Ich habe umwerfende Mädchen kennengelernt.«
    Mit Betonung auf »Mädchen«. Ginny konnte kaum glauben, dass sie und Gavin wirklich einmal verheiratet gewesen waren. Neuerdings verkündete er in steter Regelmäßigkeit, dass er das absolut umwerfendste Geschöpf getroffen habe und dass es sich dieses Mal um die Richtige handele. Die »Mädchen« stellten sich unweigerlich als Zwanzigjährige mit kurzen Röcken, hohen Absätzen und weißblonden Haarverlängerungen heraus. Diese Beziehungen entsprachen nicht ganz dem, was man unter Seelenverwandtschaften verstand. Für gewöhnlich dauerten sie nur wenige Wochen. Als Gavin an Weihnachten vorbeigekommen war, hatte er ununterbrochen von den Tugenden seiner neuesten Eroberung Marina geschwärmt. Und nun, zehn Tage später, erging er sich in den Tugenden eines Single-Clubs.
    »Was wurde aus Marina?« Ginny tunkte ein Stück Brot in die Schale mit der Knoblauchmayonnaise.
    »Aus wem? Ach, ja. Ihr Exfreund wurde eifersüchtig und hat ein bisschen Ärger gemacht. Sie sind jetzt wieder zusammen.«
    »Und du fängst wieder bei Null an«, konstatierte Ginny. »Sind die Frauen in diesem Single-Ding nicht etwas älter als deine sonstigen?«
    »Ja und? Kein Problem. Einige von ihnen haben umwerfende Töchter.« Gavin zeigte sich unbeeindruckt. »Und schau mich jetzt nicht so an. Du solltest es selbst einmal versuchen.«
    »Was genau? Über-Fünfzigjährige anbaggern und mich dann mit ihren Töchtern aus dem Staub machen?«
    »Der Club. Das würde dir gut tun. Jem fährt nächste Woche wieder an die Uni«, fuhr Gavin fort. »Du solltest öfters ausgehen. Komm mit mir, ich

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