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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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die ihn bewusst auf Abstand hielt.
    Er begehrte sie und wollte, dass sie ihm sozusagen auf Abruf zur Verfügung stand. Das brachte Elizabeth in eine Lage, die für sie ebenso gefährlich wie ungesund war. Schon jetzt bewegte sie sich auf sehr riskantem Terrain. Deshalb war es für sie lebenswichtig, eine gewisse Distanz zu wahren.
    Zumindest in der zweiten wichtigen Sache hatte sie aber eine Entscheidung getroffen, die ihr eine Last von der Seele nahm. Sie hatte sich entschlossen, James nicht zu enthüllen, wer sie war, denn sie erkannte keine wirklichen Vorteile darin, dafür aber eine Menge Nachteile.
    Wie alle reichen Menschen musste James immer damit rechnen, dass Leute an ihn herantraten, die nur an seinem Geld interessiert waren. Das war nur natürlich, weshalb die Chance bestand, dass er sie genau wie Andreas für eine Erbschleicherin halten würde.
    Würde er ihr glauben, dass sie erst vor Kurzem entdeckt hatte, dass er ihr Vater war? Oder würde er ihren Motiven misstrauen, vor allem weil sie ihm ihre wahre Identität nicht sofort aufgedeckt oder ihn zuerst brieflich kontaktiert hatte? Dann zumindest hätte sie ihm die Möglichkeit gegeben, ein Kennenlernen abzulehnen.
    Nein, sie musste ernsthaft befürchten, dass die in den letzten Wochen gewonnene Freundschaft und Zuneigung zwischen ihnen durch eine Enthüllung nur leiden würde. Und Elizabeth war nicht bereit, ihre Beziehung zu James aufs Spiel zu setzen. Daher hatte sie beschlossen, sich in der Nähe einen Job zu suchen, wenn James sie nicht mehr brauchte, damit sie ihm weiter nahe sein konnte. So wollte sie ihm in jeder Hinsicht eine gute Tochter sein, eben nur nicht dem Namen nach.
    Ihre gegenwärtige Beziehung mit Andreas war nur ein weiterer Grund für sie zu schweigen, auch wenn sie gar nicht genau wusste, wie sie diese Affäre einschätzen sollte.
    Es war, als würde man durch einen begrünten Torbogen gehen und entdecken, dass sich dahinter ein gewaltiges Labyrinth auftat. Elizabeth zog es vor, diesen Torbogen erst gar nicht zu durchschreiten. Dazu aber war es notwendig, ihre Liebesbeziehung mit Andreas strikt von ihrem Arbeitsverhältnis getrennt zu halten. Auf diese Weise behielt sie wenigstens eine gewisse, dringend benötigte Kontrolle, die verhinderte, dass er sie mit seinen Ansprüchen völlig überrannte, nur um sie fallen zu lassen, wenn er ihrer überdrüssig war.
    Niemals durfte sie ihm zeigen, wie tief sie für ihn empfand. Genau genommen befand sie sich schon im freien Fall und die Enthüllung ihrer wahren Identität würde den unausweichlichen Aufprall nur noch beschleunigen und verschlimmern. Nein, sie durfte ihm in keiner Weise das Herz ausschütten, was einschloss, dass sie ihm ihre wahre Geschichte und die Beweggründe für ihr Auftauchen in Sommerset verschwieg.
    Als Andreas um ihren Schreibtisch herumkam, sich auf die Kante setzte und ihre Aufmerksamkeit einforderte, schreckte sie aus ihren Grübeleien hoch.
    „Da es dir ja so wichtig ist, unser Privatleben streng vom Beruflichen zu trennen, darf ich dich wohl darauf hinweisen, dass dein Erscheinen hier nach Lust und Laune nicht die Arbeitseinstellung ist, für dich ich dich bezahle.“
    „Das ist wohl kaum fair!“, widersprach sie.
    „ Kaum fair ist, dass du mir, während wir arbeiten, die kalte Schulter zeigst. Warum bist du so spät?“
    „Ich hatte einen Termin mit James’ Ernährungsberaterin. Wir haben neue, salzarme Rezepte ausprobiert, weil er sich beklagt, dass alles so fade schmeckt.“ Sie hielt den Blick standhaft auf Andreas’ Oberschenkel gerichtet, aber selbst dieser Anblick weckte verräterische Erinnerungen an die vergangene Nacht, in der sie sich bei silbernem Mondschein in ihrem Schlafzimmer leidenschaftlich geliebt hatten.
    „Wie spannend. Und? Ist etwas dabei herausgekommen?“ Ihm entging nicht, wie sie mit der Zungenspitze nervös über ihre Lippen strich.
    „Ein oder zwei interessante Ideen. Ehrlich gesagt ist uns die Zeit davongelaufen, weshalb ich ein paar Minuten zu spät gekommen bin.“
    „Genau fünfundvierzig Minuten.“
    „Aber ich hatte dir doch alle nötigen Unterlagen für die Matheos-Transaktion zusammengestellt und schon heute früh gemailt.“
    „Ach ja, wann hast du eigentlich dafür noch Zeit gefunden?“ Er schob sich von der Schreibtischkante weg und schlenderte zu seinem Platz zurück. „Als ich gegangen bin, schienst du mir nicht mehr fit genug, um noch irgendwelche Kalkulationen zusammenzustellen.“
    Sie machte den

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