Liebesintrige im Herrenhaus
Sie war einfach unbeschreiblich schön, wie sie, die Arme über den Kopf gestreckt, dalag. Er streichelte zart ihren schlanken Hals, und sein inniger Kuss versprach, dass er sich nun alle Zeit der Welt lassen würde. Dies war anscheinend die beste Therapie gegen eine kleine Sommergrippe – er hatte sich noch nie so pulsierend lebendig gefühlt.
Ganz ohne Hast begann er, ihren Körper mit zarten, erregenden Küssen zu bedecken: zuerst den Hals, die Schultern und dann die straffen, vollen Brüste. Schließlich wandte er sich den harten Spitzen zu, umschloss eine davon mit dem Mund und liebkoste sie mit der Zunge.
Stöhnend krallte Elizabeth die Finger in sein dichtes schwarzes Haar und presste seinen Kopf an sich, weil sie nicht genug davon bekommen konnte. Als er ihr eine Hand zwischen die Schenkel schob, drängte sie sich ihm sofort verlangend entgegen, was ihn veranlasste, die Hand zurückzuziehen. „O nein“, sagte er lächelnd. „Wenn du kommst, dann mit mir zusammen.“
Langsam glitt er an ihr hinab, liebkoste mit Lippen und Zunge ihren Nabel, ihren flachen Bauch, um ihr dann endlich den Slip auszuziehen.
Elizabeth erschauerte und barg das Gesicht stöhnend in ihrem Arm, als Andreas den Mund in ihren Schoß presste. Sie wagte es nicht, die Augen zu öffnen, denn sie wusste, dass allein der Anblick seines Kopfes in ihrem Schoß sie zum Höhepunkt gebracht hätte. Sie wollte nur noch eines, ihn tief in sich spüren. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas derart schmerzlich herbeigesehnt. Doch als erfahrener Liebhaber wusste Andreas ganz genau, wie weit er gehen konnte, bevor sie beide vorzeitig kamen.
Das Kondom lag griffbereit im Nachttisch, und er brauchte nur einen Moment, um es mit geübter Hand überzustreifen. Elizabeth streckte die Arme nach ihm aus, als er sich zwischen ihre geöffneten Beine kniete und in sie eindrang. Immer wilder und schneller bewegte er sich in ihr, bis sie mit einem Aufschrei kam und er von einem Orgasmus überwältigt wurde, wie er ihn sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte.
6. KAPITEL
„Du kommst zu spät.“
Andreas blickte kritisch auf die Uhr, als Elizabeth fünfundvierzig Minuten später als gewöhnlich das Büro im Herrenhaus betrat. Bei jeder anderen Angestellten, die ihre Arbeit so effektiv erledigte, wäre es ihm keine Erwähnung wert gewesen, zumal sie ihm bereits alles Nötige für seine Berichte gemailt hatte, bevor er um sieben Uhr morgens seinen Computer eingeschaltet hatte. Normalerweise zählte für ihn nur, dass seine Geschäfte erfolgreich liefen.
Nur leider fiel es ihm schwer, sich auf seine Geschäfte zu konzentrieren. In der Woche, seit Elizabeth und er ein Liebespaar geworden waren, hatte sie es tatsächlich geschafft, seine Konzentrationsfähigkeit erschreckend zu unterminieren, weshalb es kein „normalerweise“ mehr für ihn gab.
Es irritierte ihn ungemein, dass sie sich standhaft weigerte, sich während der Arbeitszeit mit ihm zu irgendetwas Gewagtem hinreißen zu lassen. Ganz egal, wie oft er ihr auch versicherte, dass er in ihrem Fall gern einmal Privates mit Geschäftlichem vermischen würde.
War es angesichts dieser frustrierenden Situation ein Wunder, dass er ständig zerstreut und abgelenkt war? Zum ersten Mal in seinem Leben nahm seine Arbeit nur den zweiten Platz ein. Doch Elizabeth stellte eigenwillig Regeln für ihre Liebesbeziehung auf, denen er sich wohl oder übel fügen musste. War das ein gerissenes Spiel, das sie mit ihm trieb? Hielt sie ihn auf Abstand, um sein Interesse wachzuhalten? War sie vielleicht doch eine Goldgräberin, die James fallengelassen hatte, um sich jetzt an ihn zu halten?
Wenn Andreas ehrlich war, interessierte es ihn nicht wirklich, denn sein ursprünglicher Plan, sie zu verführen, um ihr etwaige Geheimnisse zu entlocken, war längst von einer Leidenschaft verdrängt worden, die er nicht mehr unter Kontrolle hatte und die ihn rund um die Uhr verfolgte.
Und anstatt genauso zu empfinden, anstatt jede Gelegenheit zu suchen, in seiner Nähe zu sein, kam sie jetzt scheinbar ungerührt fast eine ganze Stunde zu spät ins Büro. Er zog ein finsteres Gesicht.
„Tut mir leid.“ Elizabeth lächelte entschuldigend und setzte sich an ihren Schreibtisch.
Was Andreas nicht ahnen konnte, war, dass es für sie immer schwerer wurde, sich in zwei verschiedene Personen zu teilen: in die wilde, entfesselte Geliebte in der Nacht, wenn alle Welt schlief, und die sachliche, tüchtige Sekretärin am Tag,
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