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Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Titel: Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Schley
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du doch immer.“
    Robert umarmte sie ein letztes Mal. Dann sah er sie lange an, lange und prüfend. Schließlich stellte er halblaut festzustellen:
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet, Sarah.“
    Sie ließ überrascht die Hände sinken. „Welche Frage?“
    „Lieben wir uns noch, Sarah?“
    Da begann ihr Mund plötzlich zu zittern, dieser sagenhafte, schöne Jeanne-Moreau-Mund. Einen kurzen Augenblick lang wirkte sie schwach und verletzlich.
    Dann griff sie nach Roberts Hand, legte sie gegen ihre Wange und flüsterte: „Ich werde dich immer lieben, Robert Debus. Immer. Egal, was geschieht.“
    Roberts Gesicht veränderte sich jäh, auf eine so dramatische, ja, schmerzliche Art, dass es Sarah erschreckte. Doch noch ehe er ihr antworten konnte, kam sie ihm – jetzt unerwartet heiter – zuvor:
    „Was meinst du? Muss ich Cornelius auch zu meinem Geburtstag einladen?“
    Da reagierte er amüsiert. „Keine Ahnung. Er würde es sicher nicht erwarten. Aber er mag dich, Sarah, er mag dich tatsächlich. Das war von Anfang an so.“
    „Ich weiß“, ihre Stimme klang plötzlich zurechtweisend. „Er mag mich so sehr, dass er jedes Mal, wann sich die Gelegenheit bietet, nur auf mein Dekollete starrt. Findest du, dass das eine Einladung rechtfertigt?“
    „Nein, das finde ich nicht!“ Roberts Meinung zu diesem Thema hatte an Deutlichkeit noch nie etwas zu wünschen übrig gelassen. „Selbst ein Paul Cornelius hat sich an gewisse Spielregeln zu halten. Ich werde ihm dazu ein paar deutliche Worte sagen müssen, fürchte ich. Andererseits…“
    „Ach, es gibt ein andererseits?“ stutzte Sarah, während sie gleichzeitig ihre Frisur, die seit eh und je nicht wie eine solche aussah, in Ordnung zu bringen versuchte, um danach den letzten Knopf ihres Jeanskleides sicherheitshalber zu schließen. Robert registrierte es mit einem gewissen Bedauern.
    Dann zuckte aber bereits ein winziges Lächeln in seinem linken Mundwinkel.
    „Wer Pauls Gattin kennt, kann fast Verständnis dafür aufbringen, wenn er bei einer jungen, schönen Frau, wie du es nun mal bist, gar nicht anders kann als zu gucken – wohin auch immer.“
    „Robert Debus, ich glaube, es ist höchste Zeit, dass du dich auf den Weg nach Rostock machst. Und ich muss mich jetzt auch beeilen.“
    Sarah schlüpfte in ihren Trenchcoat, nachdem sie sich mit einem Blick nach draußen davon überzeugt hatte, dass das Jeanskleid heute nicht genügen würde. Die Sonne war zwar in viel versprechendem Licht aufgegangen, zog sich jetzt allerdings, nur zwei Stunden später, bereits wieder hinter ein dichtes Wolkenfeld zurück.
    Robert sah auf seine Uhr und seufzte tief. „Du hast ja Recht. Krieg´ ich keinen Abschiedskuss? Nicht einmal einen ganz kleinen?“
    Sarah, bereits auf dem Sprung und damit endgültig dem Alltag in ihrer beider Leben Tor und Tür öffnend, machte noch einmal kehrt, warf sich ungestüm in Roberts Arme, legte ihre Hände in seinen Nacken, um ihn lange und sehnsuchtsvoll zu küssen. Gerade so, als wäre dies ein Abschied für alle Zeiten.
    Robert schloss die Augen angesichts der Hingabe dieser wundervollen Frau, mit der er nun schon zwei Jahre zusammen lebte und deren Liebe so unverbraucht und jung war wie damals, als sie sich das erste Mal begegneten.
    „Soll ich dich ein Stück mitnehmen?“ fragte sie, noch ganz außer Atem von ihrem Kuss. „Oder schickt Cornelius dir wieder einmal seine goldene Karrosse?“
    Er lachte auf. „Heute Vormittag muss ich erst noch etwas hier in der Stadt erledigen. Dafür rufe ich mir jetzt ein Taxi. Und das bringt mich anschließend nach Blankensee, wo das kleine Privatflugzeug vom Big Boss mich bereits erwartet.“
    Sie fuhr ihm ein letztes Mal durch das kurze graue Haar, lächelte dabei nur flüchtig, wie abwesend, während sie murmelte:
    „Pass auf dich auf, Robert Debus, dass du nicht unter die Räuber fällst.“
    Bei diesem letzten Satz zitterte ihre Stimme, sodass Robert ein weiteres Mal an diesem Morgen fürchtete, sie würde anfangen zu weinen. Doch Sarah verlor nicht die Beherrschung. Nicht jetzt, da sie Robert endgültig gehen lassen musste.
    Sie wollte es sich, doch vor allem ihm nicht noch schwerer machen. Denn schwer genug war es schon, dieses neue Leben, das sie führten, obwohl es – wenn man es von außen betrachtete – gar nicht so aussah und sich zeitweise so gut tarnte, dass es sich auch nicht so anfühlte.
    Doch es gab Augenblicke, da reichte diese Tarnung nicht mehr aus, um darüber hinweg

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