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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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nicht mehr willig war, weil ein Rivale sich eingemischt hatte?
    Athan spürte, wie seine Muskeln sich entspannten – zum ersten Mal, seit er die belastenden Fotos gesehen hatte. Fieberhaft überlegte er, ob seine Idee funktionieren könnte. Sie könnte es, wenn man Ian durch jemanden ersetzte, der ebenso attraktiv und wohlhabend war wie er und ebenso erfolgreich eine Frau nach der nächsten erobern konnte.
    Aber wenn die junge Frau jetzt wirklich ernsthaft in Ian verliebt war? Ihr Gesichtsausdruck ließ darauf schließen …
    Schnell verdrängte Athan diese Zweifel. In jedem Fall würde man ihr einen Gefallen tun, indem man einen Rivalen ins Rennen schickte. Mit einem verheirateten Mann würde sie ohnehin nicht glücklich werden. Ja, wenn sein Plan funktionierte, wäre Eva nicht die Einzige, der unnötiger Schmerz erspart bliebe.
    Er betrachtete das Gesicht der bildschönen jungen Frau. Konnte er ihr das wirklich antun? Konnte er eine Frau verführen, nur um sie und Ian auseinanderzubringen? Athan hatte zwar schon eine ganze Reihe Affären gehabt, aber nie mit so kaltblütigen Motiven.
    Er wollte ihr ja nicht schaden, rechtfertigte er sein Vorhaben. Und er wollte ihr auch nicht wehtun.
    Es war leicht, sich auszumalen, wie er die Ehe seiner Schwester rettete. Doch wie würde er sich fühlen, wenn er seinen Plan dann wirklich in die Tat umsetzte? Noch einmal ließ er den Blick über das perfekte ovale Gesicht, die großen himmelblauen Augen und den zarten, geschwungenen Mund gleiten. Wie schon beim ersten Mal hatte das Bild der wunderschönen jungen Frau eine erstaunlich starke Wirkung auf ihn.
    Ich werde es schaffen, dachte er entschlossen und betrachtete noch eine Weile das zarte Gesicht der jungen blonden Frau, die gar nicht ahnte, dass sie fotografiert worden war. Dann hatte er plötzlich das Gesicht einer anderen Frau vor Augen: mit dunklem Haar und braunen Rehaugen, die vor Liebe zu ihrem Mann strahlten. Doch Ians gesamte Aufmerksamkeit gehörte einer anderen …
    Mit dem festen Entschluss, seine Schwester zu beschützen, klappte Athan den Ordner zu. Nun musste er sein Vorhaben nur noch in die Tat umsetzen. Er legte den Ordner in eine Schreibtischschublade, schloss sie ab und griff nach dem Telefon, um einen Innenarchitekten anzurufen. Sein Londoner Apartment war sehr luxuriös und komfortabel, aber dennoch war es an der Zeit, es neu zu gestalten. Während der Arbeiten musste er natürlich irgendwo anders unterkommen, und er wusste schon genau, wo das sein würde …
    Es war ein kühler Wintertag, und die Dämmerung brach schon herein, als Marisa auf dem Weg nach Hause war. Beschwingt ging sie den breiten Bürgersteig entlang. Auf der Holland Park Road brauste zwar der Verkehr, aber es war so ein schöner, wohlhabender Teil von London, dass es ihr nichts ausmachte. Die Wohnung, in der sie gewohnt hatte, als sie nach London gezogen war, schien in einer ganz anderen Welt zu liegen: ein winziges enges Ein-Zimmer-Apartment mit ramponierter Spüle und einem schmuddeligen Badezimmer, das sie sich mit mehreren andern Mietern hatte teilen müssen. Mehr hatte sie sich von ihrem mageren Gehalt einfach nicht leisten könnten. London war so unglaublich teuer!
    Das Geld, das sie sich für die Reise von Devon und die Übergangszeit zusammengespart hatte, war längst aufgebraucht. Marisa hatte – fälschlicherweise – angenommen, es werde nicht so schwer sein, angemessen bezahlte Arbeit zu finden – zumindest einfacher als in Devon. Dort gab es im Vergleich viel weniger Stellen, und die Stundenlöhne waren niedriger, selbst wenn sie bis nach Plymouth gependelt wäre.
    Doch zu ihrem Schrecken hatte sie festgestellt, dass die Lebenshaltungskosten in London erschreckend hoch waren, besonders die Mieten. Marisa hatte noch nie in ihrem Leben Miete bezahlen müssen. Zwar hatte sie in einem winzigen, heruntergekommenen Cottage gelebt, doch dafür hatte sie nur Gas- und Stromkosten sowie die Kommunalsteuer bezahlen müssen.
    Die Mieten in London waren sogar für schäbige Apartments in schäbigen Wohngegenden schwindelerregend hoch. Um irgendwie über die Runden zu kommen, hätte Marisa zwei Jobs gleichzeitig annehmen müssen.
    Doch all das gehörte nun der Vergangenheit an. Seit sie Ian begegnet war, hatte sich ihr Leben völlig verändert. Immer wenn Marisa an ihn dachte, wurde ihr ganz warm vor Glück. Als er erfahren hatte, in was für einem schäbigen Apartment sie lebte, hatte er nur seinen Zauberstab geschwungen – und

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