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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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überlegte. Plötzlich kam ihr eine Idee. »Warum machst du nicht dein Blitz-Schweiners?«, schlug sie vor. »So ein Gericht hat bestimmt noch keiner in der Sendung gekocht.«
    Mein Blitz-Schweiners! Warum war ich da nicht selbst draufgekommen? Ich hatte das Gericht vor Jahren einmal improvisiert, als ich wenig Zeit hatte zu kochen. Es war inzwischen eines der Lieblingsgerichte meines Vaters.
    »Denkst du, ich schaffe das in der kurzen Zeit?« Ich war doch ein wenig unsicher, ob es das Richtige für die Kochsendung war.
    »Wenn du die Zutaten schon zu Hause vorbereitest und das Fleisch zuerst machst, dann klappt das bestimmt, Lene«, ermunterte sie mich.
    »Und dazu einen Semmelknödel-Gugelhupf«, beschloss ich. »Wenn die anderen Gerichte nicht zu aufwendig sind, kann ich das alles schaffen.« Jetzt freute ich mich schon richtig auf die Kochsendung.
    »Du schaffst das in jedem Fall, Lene«, ermutigte Julia mich.
    Sie schlug vor, die Zutaten gemeinsam mit mir einkaufen zu gehen. Aber als sie vor der Abfahrt bei ihrem bettlägerigen Mann nach dem Rechten sah, stellte sie fest, dass Hans hohes Fieber hatte.
    »Lene, rufst du bitte Doktor Müller an? Er soll sofort kommen.« Sie versuchte, ruhig zu bleiben, aber ich hörte die große Besorgnis in ihrer Stimme. Während ich den Hausarzt anrief, machte sie Hans kühlende Wadenwickel und strich ihm liebevoll das verschwitzte Haar aus der Stirn.
    »Bald ist alles wieder gut, Hans«, redete sie liebevoll auf ihren Mann ein, der mit geschlossenen Augen dalag und schwer atmete.
    »Kann ich etwas für dich tun?«, fragte ich besorgt.
    »Nein, Lene. Jetzt müssen wir erst abwarten, was der Doktor sagt. Geh du jetzt ruhig deine Sachen einkaufen.«
    »Aber soll ich nicht doch besser hierbleiben, Julia? Wenigstens bis Doktor Müller da ist?«
    »Wenn es dir wirklich nichts ausmacht …« Sie war doch froh, dass ich noch blieb, bis der Arzt ein paar Minuten später eintraf.
    Dann verabschiedeten wir uns, und sie versprach mir, mich zu benachrichtigen, sollte sich der Zustand ihres Mannes verschlechtern. Als ich nach draußen kam, lief gerade mein Vater über den Hof.
    »Warum ist Doktor Müller hier?«, fragte er aufgeregt.
    »Hans hat Fieber«, erklärte ich. »Vater, ich …«
    Doch er ging an mir vorbei ins Haus, ohne mich weiter zu beachten.

Kapitel 21
    Noch während ich beim Einkaufen war, rief Julia mich an und brachte mich auf den neuesten Stand. Das Fieber war wohl durch eine Infektion ausgelöst worden, die ihren Ursprung in einem entzündeten Insektenstich hatte. Nach der Gabe von Antibiotikum dürfte alles bald wieder in Ordnung sein.
    »Mach dir jetzt keine Gedanken mehr, Lene, und genieß die Kochsendung«, beruhigte sie mich. Ich war froh, dass sie mir Bescheid gegeben hatte. Sonst hätte mich die Sorge um Hans wohl den ganzen Abend nicht losgelassen.
    Jetzt hatte ich den Kopf wieder frei und bereitete alle Zutaten für mein Blitz-Schweiners vor.
    Kurz bevor ich mich auf den Weg zum Fernsehstudio machte, kam Matthias und brachte mir das schwarz-weiße Minidirndl, das er mir kürzlich im Internet gezeigt hatte. Ich war überhaupt nicht begeistert darüber, aber Matthias meinte, dass es genau das Richtige wäre, um in der Sendung gut anzukommen. Er drängte mich, es anzuprobieren. Da ich nicht wusste, wie er die Umgestaltung seines Liebesnestes aufnehmen würde, versperrte ich ihm den Weg zum inzwischen farbenfrohen Schlafzimmer und bat ihn, im Wohnzimmer zu warten, bis ich mich umgezogen hatte. Doch Matthias wäre nicht Matthias gewesen, wenn er sich daran gehalten hätte. Gerade als ich die letzten Knöpfe des Kleids zuknöpfte, kam er herein. Er sah sich überrascht um, zog eine Augenbraue hoch, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar zum ehemals weißen Schlafzimmer. Dafür gab es bewundernde Blicke und Komplimente für mich in dem tief dekolletierten Dirndl. Es saß tatsächlich perfekt – solange ich mich nicht bewegte.
    Mit einem Einkaufskorb voller Zutaten und Eisi als moralische Unterstützung in der Handtasche betrat ich eine halbe Stunde später nervös das Fernsehstudio. Am liebsten wäre ich noch mal umgekehrt und hätte mich umgezogen. Ich fühlte mich absolut nicht wohl in dem Kleid mit dem tiefen Ausschnitt. Bei jeder Bewegung drohten meine Brüste herauszuspringen. Wie ich darin entspannt kochen sollte, war mir schleierhaft.
    Die Moderatorin Inge Klinger begrüßte mich freundlich und führte mich gleich ins Kochstudio, wo Karl Huber schon

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