Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
Vom Netzwerk:
Ich wählte seine Nummer und freute mich, gleich darauf seine Stimme zu hören.
    »Hallo Matthias. Du hättest angerufen?«
    »Hallo Lene. Ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich so angefahren habe. Karl Huber war vorhin hier und hat mir erklärt, dass er dich vom Schiff geholt und somit das ganze Durcheinander ausgelöst hat.«
    Ach was? Karl hatte gebeichtet? Ich war erstaunt. Ein Feigling war er jedenfalls nicht.
    »Bist du noch da?«, fragte Matthias, als ich nicht gleich darauf antwortete.
    »Ja, ja. Ich bin da. Und du bist gar nicht böse auf ihn?«
    »Warum sollte ich das? Schließlich hat er uns damit jetzt schon zu einer riesigen Nachfrage deines Buches verholfen, mit der niemand gerechnet hätte.«
    »Wirklich?«, fragte ich. Insgeheim erfreut, dass mein Ratgeber schon nach so kurzer Zeit so großen Anklang fand. Ach, wie gerne wäre ich jetzt in Passau gewesen, um das mitzuerleben. Und ich fragte mich zum ersten Mal ernsthaft, was ich eigentlich hier tat.
    »Ja. Und schau mal auf deine Facebook-Seite. Du wirst dich wundern, was da los ist.« Matthias hörte sich äußerst zufrieden an.
    »Sobald ich an einen Rechner komme, mache ich das.« In der Wohnung hatte ich allerdings noch keinen Computer gesehen.
    »Lene? Geht es dir nicht gut?« Seine Fähigkeit, meine Stimmungen zu erfassen, war immer noch vorhanden. Ich fand das irgendwie beruhigend.
    »Nein, es ist nur …« Ich wollte ihm von dem Fischunfall erzählen, doch Matthias unterbrach mich.
    »Meine Sekretärin kommt gerade. Ich habe gleich einen Termin. Lass uns morgen noch mal telefonieren«, sagte er hastig.
    Und schon war er weg. Ich legte mich aufs Bett und starrte an die Decke. Ohne zu wissen, warum, fühlte ich mich traurig. Am liebsten wäre ich nach Hause gefahren. Stattdessen schlief ich tief und fest ein.
    Als ich erwachte, war es Abend geworden, und das Licht des Tages machte allmählich der Dunkelheit Platz. Ob Ernesto schon da war? Ich stand auf und öffnete die Türe zum Flur. Was war das denn? Lauter brennende Teelichter bildeten einen Weg bis zur Wendeltreppe und führten weiter nach oben bis zur Dachterrasse. Dort saß Ernesto in einem dunklen Anzug zwischen Kissen auf einem großen weißen Sofa, das am Tag meiner Ankunft bestimmt noch nicht da gewesen war. Ebenso wenig wie der Tisch, auf dem allerlei Köstlichkeiten angerichtet waren. Er telefonierte. Legte jedoch auf, als er mich kommen sah. Das ganze Szenario war mit zig Kerzen beleuchtet, mit Blumen geschmückt und wirkte auf eine fast schon unwirkliche Weise traumhaft schön. Wie hatte er das nur alles vorbereiten können, ohne dass ich etwas davon bemerkte? Ernesto lächelte geheimnisvoll. Ich schluckte. Wenn sich ein Mann so viel Mühe gab, dann würde er sich nicht mit einem netten Plauderstündchen zufriedengeben.
    »Bist du schon lange zurück?«, fragte ich, einfach, um überhaupt etwas zu sagen.
    »Eine Weile. Komm, setz dich doch.« Er streckte mir die Hand entgegen und zog mich neben sich.
    »Möchtest du ein Glas Champagner?«, fragte er.
    Alkohol wäre jetzt keine gute Wahl. Ich musste bei klarem Verstand bleiben. Zumindest sagte mir das mein Verstand. Mein Bauchgefühl war da weniger abgeneigt. »Sag ja! Sag ja!«, rief es aufgeregt. Doch heute setzte sich der Verstand durch.
    »Bitte erst einmal Wasser«, bat ich. Und das Bauchgefühl zog sich in die Schmollecke zurück.
    Er schenkte ein und reichte mir das Glas. Ich nahm einen kleinen Schluck. Ich musste jetzt unbedingt etwas Nettes sagen, sonst würde mein Verhalten schon an Unhöflichkeit und Ignoranz grenzen.
    »Du hast dir wirklich sehr viel Mühe gegeben, Ernesto. Es ist bezaubernd hier.«
    »Schön, dass es dir gefällt. Ich finde, es ist endlich an der Zeit, dass wir uns näher kennenlernen.«
    Uiuiui. Es würde also ernst werden. Na ja, eigentlich war es ja absehbar gewesen, wenn ich schon mit ihm in den Urlaub fuhr, dass er mich näher kennenlernen wollte. Und eigentlich sprach ja auch nichts dagegen. Eigentlich …
    »Ich möchte dich morgen auch gerne meinen Eltern vorstellen. Sie erwarten uns für den Abend zum Essen.« Ich verschluckte mich fast und musste husten. Essen bei seinen Eltern? Das auch noch? Normalerweise wäre es bestimmt lustig, Mama und Papa Morales kennenzulernen. Aber jetzt konnte ich mir das gerade gar nicht vorstellen.
    Ernesto legte seinen Arm um mich und sah mich mit glutvollen Augen an.
    »Lene, du bist eine wunderschöne Frau …« Nein! Bitte! Das wollte ich jetzt nicht

Weitere Kostenlose Bücher