Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Power
Vom Netzwerk:
Oder hatte ihre sexuelle Unzufriedenheit vielleicht dazu geführt, dass sie sich dem erstbesten Mann an den Hals geworfen hatte? Die Vorstellung war nicht gerade schmeichelhaft. Allerdings sollte er sich über die Frau, die mit seinem Bruder verheiratet gewesen war, überhaupt nicht solche Gedanken machen. „Sag mir die Wahrheit.“ Er wollte es ein für alle Mal wissen.
    „Du hast mich fasziniert“, gab sie nach kurzem Zögern zu und setzte sich erneut auf. Sie konnte ehrlich mit ihm sein, ohne ihm gleich alles zu enthüllen. Auf gar keinen Fall wollte sie ihm beichten, welche Gefühle er tatsächlich in ihr ausgelöst hatte, als er sie damals zum Tanzen aufgefordert hatte. „Ich weiß, du willst es nicht hören“, fügte sie hinzu und sah ihm in die Augen, „aber ich habe deinen Bruder nie betrogen.“
    Er wandte den Blick ab, sein Brustkorb hob und senkte sich schwer.
    Schenkte er ihr endlich Glauben? Sie wünschte, er würde etwas sagen, aber dann begriff sie, dass sie ihm zuerst eine Erklärung schuldig war.
    „Tims Mutter und mein Vater waren Cousin und Cousine. Wir waren wie eine große Familie und sind oft zusammen in den Urlaub gefahren. Tim war erst siebzehn, als seine Eltern nach Spanien auswanderten, und so nahmen Mum und Dad ihn auf. Wir sind zusammen ins Kino oder in die Disco gegangen.“ Er war der Spielkamerad ihrer Kindheit gewesen, seine Eltern hatte sie Onkel und Tante genannt. Nachdem er bei ihnen eingezogen war, wurde er für sie zu dem großen Bruder, den sie sich immer gewünscht hatte. „Als Mum und Dad ebenfalls nach Spanien auswanderten und ich in eine eigene Wohnung zog, baten sie Tim, ein Auge auf mich zu haben. Zwischen uns hat es nie romantische Gefühle gegeben“, betonte sie, in der Hoffnung, Conan endlich zu überzeugen.
    Für Timothy Leister hatte es nämlich niemals ein anderes Mädchen als Angie Thompson gegeben. Angie war ihm zwar in der Schule noch auf der Nase herumgetanzt, hatte aber kurz vor Beginn des Studiums erkannt, dass er der netteste Junge weit und breit war.
    „Für mich war er wie ein Bruder und seine Freundin Angie so etwas wie meine Schwester. Doch dann wollte sie unbedingt nach Brasilien, um den Regenwald zu retten. Ich weiß, welchen Eindruck du gehabt haben musst, als du an dem Morgen von Nialls Unfall bei Tim in der Wohnung aufgetaucht bist. Ich wollte dir alles erklären, aber du hast mir nicht zugehört.“ Er war ins Zimmer gestürmt und hatte nur auf das Doppelbett mit den zerwühlten Kissen geschaut. Außerdem hatten die Privatdetektive, von denen er sie beschatten ließ, ihn zu dem Zeitpunkt längst davon überzeugt gehabt, dass sie seinen Bruder betrog. „Angie war schon in Brasilien, und ich musste …“ Sie konnte nicht weitersprechen, die Worte, die sie von jeder Schuld reingewaschen hätten, wollten nicht über ihre Lippen kommen. „Ich wollte ihn noch einmal sehen, bevor er ebenfalls dorthin aufbrach“, brachte sie schließlich hervor.
    Conan blickte sie nachdenklich an, sagte aber nichts.
    „Als ich am Abend zuvor mit Daisy bei ihm aufgetaucht war, hatte er uns sein Bett überlassen und auf dem Sofa geschlafen. Ich habe aufgeräumt, nachdem er zur Arbeit aufgebrochen war“, fuhr sie fort. Als Conan ihr Nialls Tod mitgeteilt hatte, war sie zu schockiert gewesen, um ihm zu beweisen, dass er nicht in ein verbotenes Liebesnest gestolpert war. „Ich war zu durcheinander, um einen klaren Satz zu formulieren.“ Darüber hinaus war sie noch ganz benommen von dem Zwischenfall gewesen, der sie an jenem Wochenende überhaupt in Tims Wohnung hatte flüchten lassen. Nicht einmal weinen hatte sie können. Conan hatte darin nur die Bestätigung gesehen, dass sie sich in Wahrheit nichts aus seinem Bruder gemacht hatte. „Außerdem hatte ich Angst vor dir“, fügte sie mit verlegenem Lächeln hinzu.
    Er senkte leicht den Kopf, als wolle er ihr zu verstehen geben, dass er ihr glaubte. Oder gab es noch einen anderen Grund dafür, dass er ihrem Blick auswich und tief durchatmete?
    „Wie sieht es heute aus?“ Seine Frage enttäuschte sie, denn sie hatte damit gerechnet, dass er ihre Version endlich akzeptieren würde. Aber natürlich hatte sie ihm längst nicht alles erzählt …
    „Fasziniere ich dich immer noch?“ Seine Stimme klang sexy, dazu schenkte er ihr einen Blick aus seinen grün-goldenen Augen, der ihren Puls rasen und die Lust erneut in ihr aufflammen ließ.
    „Im Moment denke ich nur, dass ich dich genau da habe, wo ich dich haben

Weitere Kostenlose Bücher