Liebeswunder in Italien
und friedlichste junge Frau, die ich kenne. Was da mit ihr geschieht, ist einfach nicht fair.“
„Es ist schrecklich und unfassbar.“
„Ich werde eine Niere für sie kriegen, und wenn es ein Vermögen kostet.“ Genau das würde er auch ihrem Arzt Dr. Arno sagen, der leider immer noch nicht zurückgerufen hatte. „Ihre Chancen, wieder ein normales Leben führen zu können, stehen nicht schlecht, wenn bald eine Transplantation erfolgen kann.“
„Da du ja dafür bekannt bist, dass du das Unmögliche wahr machst, wirst du einen Weg finden.“
„Hoffentlich gelingt es mir auch dieses Mal. Ich werde mir von dem Krankenhauspersonal zeigen lassen, wie wir die Dialyse zu Hause durchführen können, sobald wir verheiratet sind. Und jetzt gehe ich nach oben und erzähle unserem Vater, dass ich heirate.“
„Er wird sich freuen. Er hat sich ja immer gewünscht, dass du zurückkommst.“
„Glaubst du, dass er zur Trauung kommt?“ Valentino bezweifelte es. Doch das war momentan unwichtig. Er hatte Clara versprochen, mit seinem Vater Frieden zu schließen, und das wollte er jetzt tun. „Vielleicht geht es ihm nicht gut genug.“
„Er wird sich doch deine Hochzeit nicht entgehen lassen. Soll ich Cristiano informieren?“
Valentino war fest entschlossen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht mehr auf Isabella zu verlassen, so wie er es in der Vergangenheit immer getan hatte. „Ich rufe ihn an“, antwortete er. „Außer Claras Familie laden wir niemanden ein. Ich möchte auch nicht, dass unsere Tante Lisa oder unsere Cousinen es erfahren. Wir wollen es geheim halten, damit die Medien keinen Wind davon bekommen. Ich werde alles tun, um zu verhindern, dass Claras Krankheit bekannt und öffentlich diskutiert wird.“
„Das kann ich gut verstehen.“
„Nach der Trauung fahren wir direkt zur Villa. Glücklicherweise haben wir es nicht weit bis zur Kirche, sodass es für Clara keine allzu große Anstrengung wird.“
Isabella legte ihm die Hand auf den Arm. „Gibt es keine Feier im Familienkreis?“
„Nur wenn Clara nicht zu erschöpft ist. Die Entscheidung überlasse ich ihrer Mutter.“
„Ich helfe dir natürlich auch, darauf kannst du dich verlassen.“
„Das weiß ich.“ Er runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, dass ich dich bisher immer nur enttäuscht habe. Das wird sich ab sofort ändern, versprochen, Izzy.“
Während er seine Schwester umarmte, kam sein Vater, gestützt auf seine Gehhilfe, herein.
„Was geht hier vor?“, fragte er.
Valentino ging auf ihn zu. „Ich war auf dem Weg zu dir. Ich muss mit dir reden.“
„Ich bin gleich wieder da, papà “, wandte sich Isabella schnell an ihren Vater und verschwand.
„Was ich noch sagen wollte: Ich bin froh, dass du mir bei der Inventur geholfen hast. Du hast es gut gemacht.“
Valentino konnte kaum glauben, dass sein Vater ihn lobte. „Du hast es mir ja auch beigebracht.“
„Du möchtest mit mir reden?“
„Willst du dich nicht setzen, papà ? Es dauert bestimmt einige Minuten.“
„Okay.“ Sein Vater ließ sich an dem Tisch neben ihm nieder, und Valentino nahm ihm gegenüber Platz.
„Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie man die Umsätze im Restaurant steigern kann, und auch einige Gespräche geführt. Jetzt möchte ich dir meine Vorschläge unterbreiten, vielleicht findest du sie ja gar nicht so schlecht.“
„Ich höre.“
Valentino erklärte ihm, was er sich vorstellte, und als er fertig war, wiegte Luca den Kopf nachdenklich hin und her. „Habt ihr euch deshalb vorhin umarmt, Isabella und du?“
Das war natürlich überhaupt nicht die Reaktion, die Valentino sich erhofft hatte. Er hatte keine Ahnung, was sein Vater von seinen Ideen hielt, aber zumindest hatte er nicht sogleich alles abgelehnt. „Nein. Es gibt noch etwas, was ich dir unbedingt sagen möchte.“
„So?“
„Seit meiner Rückkehr war ich oft mit Clara Rossetti zusammen. Sie hat eingewilligt, meine Frau zu werden. Wir lassen uns nächsten Samstag trauen und werden hier in Monta Correnti leben. Ich wäre glücklich, wenn du zur Kirche kommen würdest. Allerdings weiß ich auch, dass es dir nicht besonders gut geht“, fügte er hinzu.
Lange sah ihn sein Vater schweigend an. „Sie ist ein ganz besonderer Mensch“, antwortete er dann.
„Das finde ich auch“, stimmte Valentino ihm rau zu. „Ich liebe sie sehr.“ Er hatte sie immer geliebt, was ihm jedoch erst bewusst geworden war, als er sie im Krankenhaus liegen gesehen
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