Liebeswunder in Italien
war beeindruckt von dem Prachtbau. Für sie selbst war jedoch nur wichtig, dass sie jetzt zu Valentino gehörte. Die wunderschöne Umgebung, das parkähnliche Grundstück mit den blühenden Blumen und den vielen Bäumen waren eher nebensächlich.
Zu ihrer Verblüffung hatte es Valentino irgendwie geschafft, vor ihnen zu Hause zu sein. Er kam aus der breiten Tür heraus, half ihr beim Aussteigen und hob sie hoch.
„Tino, was soll das?“
„Ist das nicht offensichtlich?“, erwiderte er sanft. Sein vielsagendes Lächeln erinnerte sie an längst vergangene Tage.
Nachdem er sie über die Schwelle getragen hatte, blickte sie sich um. „So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.“
Alles war mit Blumen in allen Farben dekoriert, die Eingangshalle und der Salon, ja sogar die eleganten Stilmöbel, sodass man sich der Illusion hingeben konnte, sich in einem prächtigen Garten zu befinden.
„Da du die Natur so sehr liebst, habe ich sie dir für unseren großen Tag ins Haus geholt.“
„Ich bin sprachlos“, gab sie überwältigt zu.
„Du brauchst auch nichts zu sagen. Möchtest du dich hinlegen, piccola ?“
„Nein, jetzt noch nicht. Lass mich bitte wieder runter.“
„Wo möchtest du sitzen?“ Er trug sie in den Salon.
Sie sah sich um. „Am liebsten dort auf dem Zweiersofa am Fenster mit der herrlichen Aussicht.“
Er setzte sie ab, ehe er ihrer Familie das ganze Haus zeigte. Und dann dauerte es nicht mehr lange, bis das Essen aufgetragen wurde, das ihre Mutter zubereitet hatte. Valentino reichte Clara einen mit allen möglichen Köstlichkeiten gefüllten Teller und nahm dann neben ihr Platz.
Als sie fertig waren, nahm er ihren Teller und stellte ihn weg. „Wir haben es geschafft und sind von keinen Paparazzi belästigt worden.“
„Zum Glück nicht.“
In dem Moment hob ihr Vater sein Weinglas. „Auf meine Kinder, die jetzt alle verheiratet sind.“ Mit einem Augenzwinkern in Claras Richtung fügte er hinzu: „Auf den Tag habe ich mich gefreut.“
„Es tut mir leid, papà , dass es so lange gedauert hat“, sagte sie lächelnd.
Jetzt stand auch Valentino auf und hob sein Glas. „Was lange währt, wird endlich gut. Auf meine wunderbare Braut.“ Sie errötete, während er mit ihr anstieß.
Zweifellos hatte er die Herzen ihrer Angehörigen erobert, nur Silvio schien nach wie vor skeptisch zu sein. Sie brauchte ihn gar nicht anzusehen, sie wusste auch so, was in ihm vorging. Dafür hatte sie schon immer ein gutes Gespür gehabt.
Valentino liebt dich nicht. Clara, ich kann es nicht mit ansehen, was für eine Show er abzieht für die Familie, und finde es schlimm, dass unsere Eltern so beeindruckt von ihm sind. Wenn du nicht so krank wärst, hätte er sich nicht geopfert, nur um einmal auf ganz andere Art die allgemeine Aufmerksamkeit zu erringen . Solche und ähnliche Gedanken beschäftigten Silvio, davon war sie überzeugt.
Wenn er nun recht hatte?, überlegte sie auf einmal voller Angst und Schrecken.
Valentino hatte auch in das Schlafzimmer Blumen bringen lassen, um eine romantische Atmosphäre zu schaffen. Während Clara in dem angrenzenden Bad duschte, zündete er die weißen Kerzen an, die er aufgestellt hatte, knipste das Licht aus und ging in das Gästebad am anderen Ende des Flures.
Zehn Minuten später kam er in seinem dunkelblauen Morgenmantel aus Seide zurück und entdeckte Clara mitten in dem breiten Bett unter der blauen Decke.
„Hallo, Signora Casali“, sagte er scherzhaft.
„Hallo, Signor Casali“, erwiderte sie lächelnd.
„Endlich sind wir allein.“
„Ja, meine Leute wollten einfach nicht gehen.“
Er setzte sich zu ihr. „Eigentlich war es eine perfekte Hochzeit, ganz ohne Blitzlichtgewitter und Schaulustige, mit fantastischen Speisen und vielen Komplimenten von meiner Schwiegermutter. Allerdings ist das eine sehr egoistische Einschätzung. Es tut mir leid, dass du deine Freundinnen und Bekannten nicht einladen konntest.“
„Alle, die für mich wichtig sind, waren da. Warum sind eigentlich Isabella und dein Vater nicht mit zum Essen gekommen?“
„Mein Vater hat mir nach der Trauung gesagt, ihm sei schwindlig und er fühle sich nicht gut. Und das glaube ich ihm auch. Isabella hat ihn nach Hause gefahren. Sie wollte jedoch anschließend noch kommen. Das hat sie wohl nicht geschafft.“
Sie sah ihn liebevoll an. „Er war sehr lieb und ausgesprochen nett zu mir. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er sei sehr gerührt und überwältigt gewesen. Vielleicht
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