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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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Haar bis zu den hellbraunen italienischen Schuhen verkörperte, gab zu verstehen, dass Marco Aguilar einen unfehlbaren Blick für das Allerbeste hatte.
    Sogar seine Augen hatten den edlen Glanz feinster Zartbitterschokolade. Und trotz der Gluthitze wirkte der Mann kühl wie Eis.
    Beklommen nahm Grace seine angespannte Miene in sich auf. Er sah furchterregend ernst aus … oder vielleicht wütend? Wenn ihn schon irgendetwas auf die Palme gebracht hat und er sich durch mich belästigt fühlt, ruft er womöglich die Polizei und lässt mich verhaften, dachte sie entsetzt.
    Dann bemühte sie sich, lässig auf den Eingang zuzuschlendern, ganz so, als wäre sie ein Hotelgast. Weil dies sicher der Moment war, auf den sie gehofft hatte?! Die Reporter hatten den Fehler gemacht, anzunehmen, dass man den heiß begehrten VIP bereits durch einen Seiteneingang hineingeschmuggelt hatte.
    Wenn ihr Herz bloß nicht so schnell geschlagen hätte! Um sich zu beruhigen, atmete Grace tief ein und aus. Sie musste das schaffen! Sein Ruf und seine Ausstrahlung schüchterten sie zwar ein, aber das durfte sie nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    „Mr Aguilar!“, rief Grace, als sie noch ungefähr anderthalb Meter von ihm entfernt war. Sofort bewegte sich der muskulöse Leibwächter auf sie zu, um zu verhindern, dass sie näher an seinen Boss herankam. „Mr Aguilar, haben Sie einen Moment Zeit, bevor Sie zu Ihrer Sitzung gehen?“
    „Mit Presseleuten redet Mr Aguilar nur nach Vereinbarung.“
    Der Leibwächter, der Englisch mit starkem portugiesischem Akzent sprach, fing Grace ruppig ab. Dass er mit seinen Riesenhänden grob ihre nackten Arme umfasste – sie trug ein ärmelloses Baumwollkleid –, empörte sie maßlos. „Lassen Sie mich los! Was fällt Ihnen ein? Nur zu Ihrer Information, ich bin keine Reporterin.“
    „Sie haben kein Recht, mit Mr Aguilar zu sprechen.“
    „Sehe ich etwa so aus, als würde ich eine Gefahr für ihn darstellen?“ Grace konnte ihre Enttäuschung nicht unterdrücken. Sie war so nah dran an dem Mann, und dann verweigerte man ihr im letzten Augenblick ein Gespräch mit ihm. Das war so unglaublich frustrierend.
    „Lassen Sie sie los, José“, befahl Marco Aguilar scharf.
    Sofort lockerte der Bodyguard seinen Griff, und sie stand endlich ihrer Zielperson gegenüber.
    „Wenn Sie nicht zu dieser Meute von Presseleuten gehören, die mir Antworten auf Fragen nach meinem Privatleben zu entlocken versuchen, was wollen Sie dann von mir, Miss …?“
    Zwar sprach er mit portugiesischem Akzent, aber sein Englisch war fast perfekt. Die Intensität seines prüfenden Blicks brachte Grace für einen Moment ins Schleudern. Die dunkelbraunen Augen mit ihren unergründlichen Tiefen schienen sie zu verzaubern.
    „Faulkner“, erwiderte sie, und ihre Stimme klang nicht ganz so fest, wie Grace es sich wünschte. „Grace Faulkner. Nur damit Sie beruhigt sind, Ihr Privatleben interessiert mich überhaupt nicht, Mr Aguilar.“
    „Wie erfrischend.“
    Sie zwang sich, trotz seiner sarkastischen Bemerkung weiterzumachen. „Ich bin hier, weil ich Ihnen von einem Waisenhaus in Afrika erzählen möchte, für das Unterstützung benötigt wird, besonders finanzielle. Es ist in einer einsturzgefährdeten Hütte untergebracht, und das Geld ist für einen Neubau sowie für eine Schule und Lehrer bestimmt. Ich bin vor Kurzem von dort zurückgekehrt, und es ist einfach unglaublich, wie die armen Kinder leben … Das kann man nicht einmal Leben nennen, es ist bloßes Existieren.“
    Jetzt war sie richtig in Fahrt. „Direkt vor dem Schlafraum gibt es einen offenen Abwasserkanal, und mehrere Kinder sind schon gestorben, weil sie verunreinigtes Wasser getrunken haben. Und das im einundzwanzigsten Jahrhundert! Wir hier im Westen sind so reich. Warum tun wir nicht mehr dagegen? Jeder von uns sollte sich täglich darüber empören!“
    „Ich bewundere die leidenschaftliche Hingabe, mit der Sie sich für eine gute Sache einsetzen, Miss Faulkner, aber ich unterstütze bereits etliche Wohltätigkeitsorganisationen weltweit. Halten Sie es für fair, mich in die Enge zu treiben, wenn ich gerade auf dem Weg zu einer sehr wichtigen Sitzung bin?“
    Grace blinzelte. Es ging das Gerücht, dass Marco Aguilar an der Algarve war, um das Übernahmeangebot für eine weniger rentable Ferienanlage zu leiten. Er war überragend darin, kränkelnde Urlaubshotels zu kaufen und sie wieder zum Erfolg zu führen, wodurch er die

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