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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm vor dem Spiegel Platz, frisierte sich, legte den Schmuck an und Make-up auf. Zufrieden lächelte sie ihrem Bild entgegen.
    Als sie die Stufen hinabschritt, fühlte sie sich wie eine Prinzessin. Die Röcke raschelten leise und sie hatte das Gefühl, in einer anderen Epoche zu versinken. Als wäre die Zeit zurückgedreht worden. Sie öffnete die Tür zum großen Saal und trat ein. Der Raum war festlich geschmückt. Die riesigen alten Kronleuchter tauchten alles in ein warmes Licht. Das Parkett war frisch poliert, sie roch das Wachs überdeutlich. Es kroch aus jeder der alten Holzporen und vermischte sich mit dem süßen Duft, der von den üppigen Blumenarrangements emporstieg. Sie dachte an Kindheitstage und an Märchen, die ihre Tagträume beherrscht hatten. Es passte fast alles, bis auf den kleinen Unterschied, dass keine Musikkapelle, sondern eine Stereoanlage für Musik sorgte.
    Der Besuch war bereits anwesend und sie war erstaunt, Frauen darunter vorzufinden. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis beide Brüder auf sie zukamen. Cian beeilte sich, als Erster an ihrer Seite zu sein und reichte ihr seinen Arm. Corbens Gesicht leuchtete bei ihrem Anblick und auch er bot ihr sein Geleit an. Sie befand sich mal wieder in einer Zwickmühle. Wie sollte sie reagieren? Was würde geschehen, wenn sie ihren Gefährten abwies? Was, wenn sie seinen Arm nahm? Sie wusste nicht, was korrekt und angebracht war und alle Augen ruhten auf ihr. Wenn sie es jetzt vermasselte, dann würde diese Nacht, die so wundervoll begonnen hatte, zu einem Desaster werden.
    Sie lächelte und hakte sich bei beiden unter. Sie ließen sich nichts anmerken und Leah hoffte, endlich einmal richtig gehandelt zu haben.
    Als sie die Gäste begrüßte, war sie erstaunt, dass der Clan so groß war. Er war annähernd zwei Dutzend stark und die Frauen waren genauso faszinierend wie die männlichen Mitglieder. Bei der Handvoll Frauen spürte sie überdeutlich, dass es sich um nichts anderes als gefallene Engel handelte. Sie strahlten Eleganz, Grazie und Aristokratie aus. Leah fühlte sich daneben wie ein Bauerntrampel. Wie sollte sie neben solch mächtigen Frauen bestehen können?
    Sie verfügten über jahrhundertealtes Wissen. Wie langweilig würde sie neben ihnen wirken. Fad, wie ungewürzte Suppe. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie allen vorgestellt worden war. Die Männer benahmen sich freundlich und höflich, der eine oder andere flirtete sogar mit ihr. Als Tanzmusik einsetzte, umringten sie gleich mehrere Verehrer, doch sie gab ihnen vorerst einen Korb, denn der erste Tanz sollte Corben gehören. Einige Paare wogen sich bereits zur Musik, als sie von ihm zur Tanzfläche geführt wurde. Er war ein wundervoller Tänzer, sie flogen förmlich über das Parkett. Sie wurde nicht müde, mit ihm zu schweben. Dennoch freute sie sich, als ein langsamerer Tanz den Wiener Walzer ablöste, denn so konnte sie ihm die Fragen stellen, die ihr auf den Lippen brannten.
    „Wieso sind sie hergekommen? Was hat das zu bedeuten?“
    „Sie haben eine heiße Spur, um Collin zu finden. Da wir leider immer noch nicht weiter sind, Turel zu befreien, haben wir ihr Angebot angenommen und sie eingeladen. Lass dich von ihrem Äußeren nicht blenden. Sie sehen zwar kultiviert aus, gehören aber zu der schlimmeren Sorte. Du wirst noch verstehen, was ich meine. Nun genieße den Abend, es wird gleich Essen geben.“
    Sollte ihr das etwas sagen? Sie war noch am grübeln, als die Musik verstummte und Sam mit Dagon und Pursan eintrat. Hinter ihnen reihte sich die gesamte Vorratskammer auf. Alle gewaschen, geduscht und mit dem typischen dumpfen Gesichtsausdruck, den das Bannen hervorrief. Nicht die leiseste Angst davor, dass sie von etlichen Vampiren umgeben waren. Sie war empört und sah Corben an. Das würde er ihr erklären müssen.
    „Was soll das?“, zischte sie ihn an. „Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein.“ Als sie den Jungen mit den hellblauen Augen erblickte, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus. „Nicht ihn!“
    „Reiß dich zusammen, wir haben Gäste“, entgegnete er, umfasste ihr Handgelenk und zog sie zur Seite.
    Mit funkelnden Augen sah sie ihn an und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Das ist mir egal.“
    Einige der herumstehenden Gäste begannen zu klatschten, als das Essen in den Saal geführt wurde. Andere schienen die Auseinandersetzung von Corben und Leah interessanter zu finden und begannen zu tuscheln.
    „Lass mich los oder ich

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