Liebling, vergiss die Socken nicht
den Namen ›Belinda‹ aussprach.
»Ich möchte dich ja nicht beunruhigen, aber einer von den Redakteuren hat ihn in der Tiefgarage in einem Polizeiwagen verschwinden sehen.«
»Oh, mein Gott.« Ally drehte sich zu Jess, die Farbe wich ihr aus dem Gesicht. »Sie glauben, dass Matt verhaftet wurde.«
Sie sank auf den Stuhl, der neben dem Telefon stand. Warum nur hatte Matt vor Millionen von Zuschauern gestehen müssen, dass er irgendwo eingebrochen war? Wenn die Polizei ihn deswegen strafrechtlich verfolgen wollte, hatte er keine Chance, freigesprochen zu werden. Doch dann fiel ihr der Grund ein. Matt hatte nicht an die Konsequenzen gedacht. Er hatte erklären wollen, wie weit ihn die Sorge um Janey getrieben hatte. Es war ein selbstloser Akt gewesen, und sie konnte ihm deswegen keinen Vorwurf machen.
Als wenig später das Telefon klingelte, stürzte Ally sich auf den Apparat. Sie war überzeugt, dass Matt von der Polizeistation das eine Gespräch führte, das man Verhafteten zubilligte.
Sie brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen, dass der Anrufer nichts mit Matt zu tun hatte. Es war Maggy Mann.
»Hallo, Maggy.« Ausgerechnet jetzt mit ihrer ungeliebten Kollegin zu sprechen, verlieh der Situation etwas Unwirkliches. »Das ist aber eine Überraschung.«
»Ja.« Maggys Stimme hörte sich zum erstenmal zögerlich an.
»Geht es um Matt?«
»Nein, gar nicht.« Maggy klang überrascht. »Sie werden mich wahrscheinlich dafür hassen, aber es geht um Danny Wilde. Wir werden von derselben Agentur betreut, und ich habe zufällig mitbekommen, dass er mit Ritchie Page darüber verhandelt, Matts Show im Herbst zu übernehmen.«
»Aber das kann er doch nicht.« Eine Woge des Entsetzens überrollte Ally. »Das würde er Matt nicht antun.« Sie fügte nicht hinzu: »Oder mir.«
»Leider doch. Ally?«
Unfähig, die neue Informationen richtig aufzunehmen, arbeitete Allys Verstand wie wild. »Ja?«
»Die Verhandlungen laufen schon seit Monaten. Seit Bernie die Show verlassen hat.«
Ally wurde kalt. Das bedeutete, selbst bevor sie ihn kennengelernt hatte. Und während ihrer gesamten Beziehung. Einen Moment lang fürchtete sie, schwach zu werden und in Tränen auszubrechen. Doch dann erinnerte sie sich, dass Matt vielleicht gerade versuchte, sie anzurufen. »Maggy, ich muss jetzt weg. Danke, dass Sie mich informiert haben.«
»Es tut mir leid, Ally.« Und zu Allys Verwunderung klang es ehrlich.
»Ist es recht so, Matt?« erkundigte sich Kevin, als er das Polizeiauto ohne das übliche Sirenengeräusch, das um diese Zeit nur die Leute hochgeschreckt hätte, in der Divinity Road vor der Nummer 38 zum Stehen brachte. Matt und Adam stiegen aus.
»Tausend Dank«, sagte Matt zu dem Polizisten.
»Keine Ursache. Das war für mich der aufregendste Tag in meinem Job. Ich sag‘ Ihnen was: Ich bleibe einfach noch ein bisschen hier. Man weiß ja nie, vielleicht brauchen Sie ja noch jemanden, der Sie heimfährt.«
»Werden Sie denn auf der Polizeistation nicht vermisst?«
Kevin grinste, und sein sommersprossiges Gesicht strahlte. »Überhaupt nicht. Ich hatte um sechs Dienstschluss.«
»Und was ist damit?« fragte Matt und zeigte auf den Wagen.
»Der muss morgen zur Inspektion. Sie haben‘s wahrscheinlich nicht mal bemerkt.«
Matt musste daran denken, dass sein eigenes Auto irgendwo in der Gegend herumstand, wo genau, konnte er nicht mal sagen. Das Angebot des Polizisten erschien ihm unendlich reizvoller als die Aussicht, durch die Gegend zu trotten und seinen Wagen zu suchen. »Also einverstanden. Dann los.«
»Möchten Sie es nicht noch mal bei Janey versuchen, Matt?« fragte Adam. »Nur um zu sehen, ob Ihre leidenschaftliche Ansprache nicht vielleicht gewirkt hat? Sie brauchen auch diesmal nicht einzubrechen.« Er lächelte herausfordernd. »Ich hab‘ nämlich meinen Schlüssel dabei.«
»Ich dachte, ihr hättet kein Fernsehen«, gab Matt trocken zurück.
»Stimmt. Aber es gibt eins bei George. Hab‘ ich vergessen.« Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte sich dann zu Matt um.
»Matt?«
»Ja?« Er blickte in Adams dunkle, leuchtende Augen und sein blasses Gesicht und spürte, dass er keine Witze mehr riss. Ihm wurde klar, wie sehr er Adam nach ihrer kurzen Bekanntschaft mochte.
Unerwartet streckte Adam ihm die Hand entgegen. »Viel Glück.«
Matt ergriff sie, merkwürdig bewegt. Dann drehte sich Adam wieder zur Tür.
Ritchie Page versuchte ruhig zu bleiben. Er öffnete die Schublade und nahm ein paar
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