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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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dass auch ihre Verletzung am Bauch verheilt war. »Wieso hört es bei dir so schnell auf, zu bluten?«
    Ligeia lachte. Sie trat vom Leichnam weg und hielt erneut auf den Käpt’n zu. »Ich bin unsterblich, du närrischer Mensch! Dachtest du etwa, ich würde von nun an bis in alle Ewigkeit mein Blut vergießen? Du hast mich verletzt, zugegeben, aber jetzt ist die Zeit der Heilung angebrochen. Du hingegen …«
    Sie führte ihren Satz nicht zu Ende, denn in diesem Moment stürzte das Schiff so heftig, dass es einem den Magen umdrehen konnte, in ein weiteres Wellental, ehe es mit dem Bug in der Luft wieder herausschoss, um mit voller Wucht auf die Gischtkrone einer neu entstandenen Welle zu donnern.
    Ächzend verrutschten die Kisten im Laderaum. Etwas knallte gegen die Rückwand, und Buckley verlor den Halt, stürzte und schlitterte gemeinsam mit Holzstücken, Glasscherben und einem ganzen Haufen weiterer Trümmer über das in Schräglage befindliche Deck. Er stöhnte auf, als er mit dem Rücken gegen ein Brett schlug, und klammerte sich verzweifelt an der Laterne fest. Ligeia hingegen zog es vor, Halt an Travers zu suchen. Genauer gesagt: Halt in ihm. Sie schenkte ihm ein grässliches, siegessicheres Grinsen wie ein eingewechselter Fußballneuling, der gerade den entscheidenden Siegtreffer erzielt hatte.
    »Du hast noch nicht gewonnen, du Miststück«, knurrte Buckley, als er sich von der Kiste herunterwälzte, um im Schatten des Laderaums abzutauchen. Er wusste, dass sie ihm folgen würde. Zuvor jedoch …
    … stieß Buckley eine Kiste um, die zu Boden fiel. Der Sturz zerschmetterte nicht nur den Deckel, sondern auch einige Flaschen im Inneren. Er schnappte sich eine davon, die heil geblieben war, packte sie am unteren Ende und schmetterte den Hals mit einem Schlag gegen den Schiffsrumpf ab. Danach tauchte er hinter der Kiste ab und wartete. Es dauerte nicht lange. Kaum hatte er sich an die Wand gelehnt, da griff sie ihn bereits an.
    Nackt und wunderschön wie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht trat Ligeia um die Ladung herum und blieb vor ihm stehen. Einen Arm sanft auf eine der Holzkisten gestützt, musterte sie Buckley anzüglich, die vollen Lippen zu einem übertriebenen Schmollmund gespitzt. Auf ihrem Bauch glänzte ein Schweißfilm, während ihre Brüste sich sanft hoben und senkten. Sie wirkten leicht gerötet, als habe sie sich sexuell verausgabt. Sein Blick fiel auf ihre Scheide, glatt wie bei einem Schulmädchen und doch unsagbar reif und verführerisch angeschwollen. Sie hob ein Bein, wie um es zu dehnen, und setzte den Fuß an die Schiffswand, sodass Buckley mit der verbliebenen Sehkraft seines unbehelligt gebliebenen Auges jeden Zentimeter ihres Körpers abscannen konnte.
    »Wirst du mich vermissen?«, fragte sie in gefährlich tückischem Tonfall.
    Buckley nickte, förmlich hypnotisiert von den Verlockungen ihres Fleisches. Schon seit Wochen hatte er sie nicht mehr als so schön empfunden. So lebendig. So verführerisch fruchtbar. So …
    »Das werde ich dir ersparen«, drohte sie, stieß sich mit den nackten Zehen von der Wand ab und trat durch die Glasscherben auf ihn zu. Den Schmerz schien sie gar nicht zu spüren. Ligeia verfolgte nur noch ein Ziel und nichts konnte sie davon abhalten.
    Buckley wartete, bis sie nur noch einen Meter von ihm entfernt war. Dann sprang er nach vorn und rammte, so fest er konnte, den abgebrochenen Flaschenhals in ihren Unterleib. Der Kontakt währte nur eine knappe Sekunde, aber sie war ihm nicht schnell genug ausgewichen. Er hatte sie geschnitten und das Blut floss in Strömen. In kürzester Zeit bedeckte es das Dreieck zwischen ihren Schenkeln und rann ihr an den Beinen hinab. Buckley schämte sich über die Reaktion, die das Blut auf ihrer nackten Haut bei ihm auslöste, doch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Er würde für all seine Sünden bezahlen müssen, und zwar schon bald.
    Ligeia ließ es nicht bei dem Ausweichmanöver bewenden. Sie machte kehrt und griff nun ihrerseits an, die Zähne gebleckt, die Hände zu Klauen gekrümmt. Auf einmal umgab sie nicht mehr der Zauber des Verlangens. Ihr Gesicht schien länger, aggressiver, ihre Brüste ganz bleich und wesentlich schlaffer als vorher. Aus dem Augenwinkel sah Buckley an ihren Beinen, wo das Blut noch nicht hinreichte, Fischschuppen aufschimmern.
    Mit voller Wucht prallte sie gegen ihn, schleuderte ihn erst gegen den Schiffsrumpf und dann zu Boden. Doch Buckley konterte mit einem weiteren Stoß seiner Flasche,

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