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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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dagegen. »Und Malachi. Sie haben Ihre Schwester. Offensichtlich scharen sich diverse Dämonenbewunderer um Sie. Das ist mehr, als die meisten Leute von sich behaupten können.«
    »Ja, aber dieses Mädel hier hat einmal an etwas geglaubt«, sagte der Kobold inbrünstig. »An Wahrheit und Gerechtigkeit und daran, dass Abenteuer etwas Gutes wären, und an Heldenmut und Erlösung und eine ganze Menge anderen süßen Unfug, den Leute wie du ihr von morgens bis abends in den Kopf gesetzt haben. Was du hier also im Austausch für das Universum anzubieten hast, sind ein paar großartige Geliebte, einige Freunde und eine Verwandte. Ich habe schon viel über Elfen im Schlafzimmer gehört, und wir wissen alle, dass Dämonen ihren Preis wert sind, aber man muss trotzdem überlegen, wie viel das zählt, wenn man es mit euren großen und mächtigen Motivationen vergleicht, wie Güte oder Reinheit oder Aufrichtigkeit und Arbeitsmoral und die Idee einer Welt, in der man gut leben kann und die beständig auf dem Weg ist, ein langweiliger, aber ausreichend angenehmer Ort zu werden. Die Feen haben euch ganz schön beschissen, da gibt es keinen Zweifel.«
    Williams betrachtete den Kobold einen Moment. »Wie ich sehe, droht mir hier erhebliche Konkurrenz in der psychologischen Abteilung. Sind alle Kobolde so?«
    »Nur wenige besitzen meinen Intellekt, meine verborgenen magischen Kräfte oder meine Einsicht«, sagte Thingamajig voller Bescheidenheit.
    »Ich werde auch nicht gern auf einen Zwei-Minuten-Bericht reduziert«, fügte Lila hinzu. »Aber du hast recht.« Sie wandte dem Kobold das Gesicht zu. »Und jetzt verschwinde wieder. Ich muss über etwas sprechen, das du nicht hören darfst.«
    »Aber nur, weil du so lieb fragst«, sagte der Kobold und sprang von ihrer Schulter, sehr zufrieden mit sich selbst. Irgendwie machte er sich flach, wie ein Schatten, und konnte unter der Tür hinausgleiten.
    Williams wartete, bis er weg war, und sah dann Lila an. »Haben Sie Ihre Meinung über Alfheim geändert?«
    »Alles in dieser Angelegenheit war falsch«, sagte Lila. »Mich eingeschlossen. Was ich tat, war falsch, aber ich musste es tun. Ich hatte nie gedacht, dass ich die Art von Mensch wäre, der in eine solche Situation gerät. Ich fühle mich betrogen, als ob mir jemand hätte sagen müssen, wie es ist, und ich dann ein Kästchen hätte ankreuzen können, ja oder nein. Sie hätten mir die wirklichen Gründe verraten müssen, aus denen ich geschaffen wurde. Sie hätten mir von dem Artefakt erzählen müssen. Delaware hätte mir eingestehen müssen, dass sie meine Eltern nur als Anlass missbrauchen wollte, um etwas über die Nekromanten herauszufinden. Ich hätte den wirklichen Unterschieden zwischen der Dämonenwelt und meiner Welt mehr Aufmerksamkeit zollen müssen, damit ich nicht mehr Kriege heraufbeschwöre, als ich gewinnen kann. Ich hätte von Anfang an Widerstand leisten sollen. Aber nichts davon ist passiert. Und das hasse und bedaure ich. Ich will, dass alles anders ist. Ich will recht haben. Ich will gut sein. Ich will die Dinge wieder richten können. Ich will frei sein. Ich will normal sein. Ich bin nichts von alldem.
    Und etwas stimmt nicht mit mir. Meine Arme und Beine schmerzen an den Gelenken. Zals Frau – von der ich nichts wusste – ist meinetwegen tot. Ich weiß nicht, ob er schon davon erfahren hat. Und Mama und Papa sind tot, und jetzt muss ich Max sagen, dass es meine Schuld ist. Und alles, was ich tatsächlich hinbekomme, ist, hier zu stehen und darüber zu jammern, als wäre ich vier Jahre alt. Und das hasse ich auch.«
    »Also, was machen wir jetzt?«
    »Wir werden herausfinden, was eigentlich vor sich geht, das machen wir«, sagte Lila. »Und wenn Sie das Artefakt irgendwo versteckt haben, dann beten Sie besser, dass es niemals in die falschen Hände gerät. Ich werde mich damit beschäftigen, und wenn ich es finde, nehme ich es mir. Dessen können Sie sicher sein.«
    Sie ließ ihre Aussage im Raum stehen, um der Frau eine Gelegenheit zu bieten, sich zu erklären oder zu widersprechen, aber die Psychologin nickte nur.
    »Es gibt eine Menge zu tun, und wir haben nicht viel Zeit. Sie müssen Trauerarbeit leisten und anderen Leuten Aufmerksamkeit schenken. Sie fangen besser gleich damit an. Wenn Sie bereit sind, melden Sie sich beim medizinischen Team, aber es bleibt Ihnen überlassen, wann Sie das tun. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen.«
    »Sicher«, sagte Lila und ließ das Wort so zweideutig wie möglich

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